Ansichten eines Informatikers

Die Interessenlage als evolutionäre Energiesparstrategie

Hadmut
13.6.2022 12:36

Mir geht noch etwas durch den Kopf.

Im Nachgang zu dem durch Testosteron ausgelösten Interesse an Wissenschaft.

Ich hatte vor längerer Zeit im Blog mal Erkenntnisse zitiert, wonach nach herausgefunden hat, dass Jungs im Vergleich zu Mädchen sogar dann besser in Mathematik abschneiden, wenn die Mädchen im direkten Vergleich objektiv ermittelt sogar besser in Mathematik und sogar besser in allen Fächern sind.

Es ist verblüffend, aber Jungs schlagen sogar solche Mädchen in Mathematik, die in Mathematik eigentlich besser sind als sie. Und selbst Mädchen, die in Mathematik eigentlich sehr gut wären, interessieren sich nicht dafür.

Man hatte das damals damit erklärt, dass es für das Interesse nicht so sehr darauf ankommt, ob man in etwas gut ist, sondern ob man selbst für sich persönlich für dieses Fach am besten ist, ob es die führende Befähigung ist. Deshalb hätten die Jungs die Mädchen in Mathematik schlagen können, selbst wenn die Mädchen objektiv besser wären, weil das bei den Jungs jeweils deren beste Befähigung, deren führende Begabung war. Bei Mädchen hätte man zwar welche gefunden, die sehr gut in Mathe wären, aber fast keine, die für sich in Mathe am besten wären. Jedes Mädchen, das gut in Mathe war, war in irgendetwas anderem noch besser. Und hat sich danach orientiert. Daraus schloss man, dass es nicht auf die Befähigung im isolierten Sinn ankommt, sondern darauf, worin man selbst am besten ist.

Die Frage ist, ob das stimmt.

Wenn das mit dem Testosteron und den Betriebsarten stimmt, könnte sich die Sache anders verhalten.

Dann nämlich könnte es so sein, wie ich es mal flapsig umschreibe: Ja, wir haben ein prima Mathehirn, steht in der Rumpelkammmer. Es ist zwar toll, aber es kostet viel Sprit und Energie, macht einen Haufen Krach und stinkt, und es nutzt uns nichts, weil wir im Rudel leben und Kinder machen, da brauchen wir das nicht. Also lassen wir es aus, weil wir schon Leute haben, die rechnen und denken. Reicht, wenn die das tun. Deshalb lassen wir es einfach aus und sparen Energie und Ärger – und kümmern uns lieber um das Rudel.