Ansichten eines Informatikers

Von der Art des Sterbens

Hadmut
8.6.2022 15:53

dieser Republik.

Ein Volkswirt schreibt mir.

Er schreibt mir auch, woher er das weiß, was er mir schreibt, das lasse ich aber weg, weil man sonst Rückschlüsse auf ihn ziehen könnte.

Überall dasselbe Bild: Die größeren Gesellschaften investieren in Forschung und Entwicklung deutlich weniger, weil die Steuersätze bei uns sehr hoch sind, man also von den zu erzielenden Erträgen sehr viel abgenommen bekommt.

Weiterhin fehlen an allen Ecken und Enden Wissenschaftler und naturwissenschaftlich gebildete Akademiker.
Gerade aus dem Pharmabereich gehen sie nach dem Studium ins Ausland (z.B. Schweiz und USA), wo die Forschung einen höheren Stellenwert hat. Einschränkungen und Denkverbote bei der Forschung sind im Ausland eher nicht zu erwarten, wie hier z.B. bei der Gentechnik.

Es gibt zu wenig Ingenieure und Informatiker, aber auch nicht genug gute Betriebswirte für das Finanzmanagement.

Das stellt jetzt schon ein erhebliches Wachstumshemmnis dar und wird sich noch verschärfen. Dazu kommt, dass gerade die Jüngeren ihre Work-Life Balance benötigen und nicht mehr zu solch einer Leistung wie die Baby-Boomer bereit sind. Der Pioniergeist ist eben weg, wie Prof. Walter beklagt.

Allerdings überdeckt der Fleiß der Bürger noch die Inkompetenz der gegenwärtigen Politik, da diese bisher aus dem Vollen schöpfen konnte. Das Land funtionierte trotz unfähiger Entscheidungsträger in der Bürokratie.

Bei den kleineren Betrieben, besonders bei den Baufirmen, fehlen die Handwerker, da diese nicht in genügender Zahl herangezogen werden können. Studieren scheint für viele besser zu sein. Zu beobachten war dies besonders jetzt im Flutgebiet an der Ahr und am Rhein, als die Nachfrage bei Putzern, Anstreichern etc. ins Unendliche anstieg. Wartezeiten von mehreren Monaten bei dringenden Sanierung waren hier die Regel. Die Leute mussten in ihren feuchten Wohnungen hocken. Da ich [anonymisiert] weiss ich, wovon ich rede.

Diese Wachstumshemmnisse führen dazu, dass die Wirtschaftsleistung in den nächsten Jahren deutlich abnehmen wird und durch die wahnsinnige Klimapolitik unserer staatlichen Entscheidungsträger noch verschärft wird. Allerdings finde ich dieses Comic-Kabinett von Kanzler Olaf Scholz manchmal ganz amüsant. Hier versammelt sich die geballte Inkompetenz der Politik.

Wir werden wahrscheinlich, wenn es so weitergeht einen Brain-Drain der guten Fachkräfte ins Ausland erleben und starke Wohlstandverluste bei uns in Deutschland. Das wird erhebliche Verteilungskämpfe mit sich bringen, die zu einer Verhärtung des innenpolitischen Klimas führen.

Ja.

Wir sind an dem Punkt, an dem sich das Arbeiten oder Hierbleiben für Leute, die etwas können, einfach nicht mehr lohnt und rechnet. Entweder geht man, oder man legt die Füße hoch. Spätestens dann, wenn irgendeine qualifikationslose Quotentussi „gleichbezahlt“ oder sogar bei der Karriere vorgezogen wird, ist der Punkt der mindestens inneren Kündigung gekommen.

Der status quo ist nicht mehr überlebensfähig, hat sich aber auch in einem dead lock festgefahren. Die Steuern zu senken oder die idiotischen Bevölkerungsschichten zum Arbeiten zu bewegen, geht auch nicht mehr.

Ich bin der Meinung, dass Deutschland nicht mehr zu retten ist.

Immer mehr Leute mit Ahnung von ihren Fächern stimmen mir zu.

Qualifiziert widersprochen hat mir noch keiner.

Eigentlich sollten wir über den Ukraine-Krieg froh sein. Er verkürzt unseren eigenen wirtschaftlichen Todeskampf.