Ansichten eines Informatikers

Thüringer Maßwürste

Hadmut
26.4.2021 21:45

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ein Leser fragt an, warum zu dem Vorfall in der Straßenbahn, den ich vorhin im Blog hatte, die Presse meldet, dass der Ministerpräsident von Thüringen, Ramelow, dazu öffentlich erkläre:

(Ob derjenige wehrlos oder nur unterlegen war, könnte man diskutieren, denn normalerweise gilt jemand bei Gesundheit, der den Angreifer sieht und nicht gefesselt oder sowas ist, nicht unbedingt als „wehrlos“. Zumal zumindest in Berlin viele ein Messer in der Tasche haben, also gar nicht wehrlos, sondern tödlich bewaffnet sind, man das nur nicht so sieht.

Man kann dem Angreifer sicherlich ziemlich viel vorwerfen, aber Feigheit jetzt eigentlich nicht so. Das sehe ich an der Stelle jetzt nicht so direkt, dass das Feigheit wäre, jemanden anzugreifen.

Gerade dann, wenn ja nun wirklich genug auf dem Tisch läge, um bei Vorwürfen aus dem Vollen zu schöpfen und sich der Begrifflichkeiten des Strafrechts zu bedienen, finde ich es seltsam, wenn man stattdessen auf solche Schwafelbegriffe und Worthülsen zurückgreift, die so ziemlich das einzige sind, was da nicht passt. Aber irgendwie sagen sie sowieso immer dasselbe. Selbst Selbstmordanschläge: Immer „feige“.

Feigheit ist, eine Gefahr zu meiden. Aber etwas Ungefährliches nicht zu meiden, ist eigentlich keine Feigheit.)

Nun, um auf die Frage des Lesers zurückzukommen, fragt der Leser eben, warum Ramelow anscheinend nichts dazu sagt, obwohl in Jena, also auch in Thüringen, passiert: 19-Jähriger in Jena krankenhausreif getreten

In Jena ist am Freitagabend ein Streit im Paradiespark eskaliert. Ein junger Mann wurde dabei krankenhausreif getreten.

Jena. Am Freitagabend, kurz vor 22 Uhr, kam es zunächst zu einer Streitigkeit zwischen zwei Gruppen im Bereich der Skaterbahn im Paradies. […]

Wie die Polizei mitteilt, fiel hierbei ein 19-jähriger Deutscher zu Boden und wurde durch mindestens drei Täter zeitgleich gegen die linke Körperseite getreten.

Die Angreifer konnten durch die umgehend hinzugerufenen Beamten vor Ort festgestellt werden. Es handelte sich um zwei 22-jährige syrische Männer und einen 16-jährigen Deutschen. […]

Der 19-Jährige musste mit einem Rettungswagen in die Notaufnahme Jena eingeliefert. Der junge Mann hatte zahlreiche Hämatome davon getragen.

Warum, fragt der Leser, die Medien im Allgemeinen und Ramelow im Besonderen dazu nichts sagen, obwohl es doch nach Intensität, Zahl der Täter und Umfang der Verletzungen wohl die schwerere Tat war.

Weiß ich nicht.

Müsste man die Medien und Ramelow fragen.

Passt halt irgendwie nicht in das politische Konzept. Syrer treten Deutschen: Schwamm drüber. Deutscher tritt Syrer: Rassismus!

Aber ich finde es beeindruckend, wieviele Leute eigentlich so in wenigen Tagen irgendwo zusammengetreten werden.

Und wieder der Spruch mit den Maßstäben…