Ansichten eines Informatikers

Sterbende in der gendersemantischen Geschwätzfalle

Hadmut
15.4.2021 14:26

Das ist jetzt aber richtig dumm.

Die Ausgangssperre soll nicht gelten u.a. zur „Begleitung Sterbender“:

Das ist jetzt aber richtig dumm.

Denn das neosozialistisch-marxistische Politdummschwätz hat uns doch eingetrichtert, dass es nicht mehr Student heißt, sondern „Studierende“, selbst wenn sie gerade nicht studieren. Und „Pflegende“ statt Pfleger, selbst wenn sie gerade nicht pflegen. Und sogar „Radfahrende“ und „Fußgehende“, selbst wenn sie gerade gar nicht fahren oder gehen, sondern vielleicht an der Ampel stehen (was die StVO betrifft), oder auch zuhause auf dem Sofa liegen und schlafen, und nur vom Radfahren begeistert sind oder einfach kein Auto haben, weil man die Gattungsbegriffe durch eine Partizipiensprache ersetzt hat.

So richtig dummes Geisteswissenschaftlergeschwätz.

Was sind denn nun „Sterbende“?

Eigentlich wäre das ja nun einer der seltenen Fälle, in denen das Partizip genau richtig verwendet wäre, weil damit sprachlich, eigentlich, ursprünglich Leute gemeint sind, die sich gerade und gegenwärtig im Prozeß des Sterbens befinden. Es ist sehr ähnlich mit dem englischen -ing, wie I’m running oder I’m starving, oder eben auch dying. Sprachlich meint das, dass jemand gegenwärtig in einem Handlungsprozess ist. Die Geistes-, Sozial- und Sprachwissenschaftler sind dafür nur eben viel zu blöd und haben das als Substitut herangezogen, um das verhasste -er der Gattungsformen Radfahrer, Fußgänger, Pfleger zu ersetzen, was zwar von der Bedeutung her etwas völlig anderes und dadurch überhaupt nicht ersetzbar ist, aber was kümmert das noch Marxisten, Geisteswissenschaftler und all diese Schwachköpfenden? Man kann ja heute auch Professor für Sprachwissenschaften werden ohne Ahnung von Sprache zu haben.

Also was sind dann nun „Sterbende“?

Früher waren das Leute, die gerade sterben, bis sie tot sind.

Nach dem neuen Sprachdiktat wären das nun aber alle, die irgendwann mal irgendwie vorhaben, bei passender Gelegenheit dahinzusterben, aber nicht gerade jetzt. Und das kann in ferner Zukunft sein. Wie bei Sozioogiestudierenden kann das zwischen Bezeichnung und Tätigkeit noch gute 40 Semester dauern.

Und da wir mithin nach neuer Sprachregelung ja nun alle „Sterbende“ sind, kann auch jeder Begleiter dann während der Ausgangssperre raus.

Ich habe damit nur ein technisches Problem:

Wie, in aller Welt, kann einer, der Sterbende begleitet, nach der Ausgangssperre dann noch raus um Sterbende zu begleiten, wenn Sterbende selbst nicht rausdürfen?

Heißt das, dass wenn einer Krebs im Endstadium hat, noch zwei Wochen zu leben hat und nochmal mit seinem Kumpel in die Kneipe will, um nochmal einen zu saufen, der Kumpel in die Kneipe darf, der Sterbende aber nicht?

Und kann man das eigentlich als Geschlecht wählen? I identify as a Sterbending?

Man sollte Gesetzgebende als Dummschwätzende einstufen, auch wenn sie gerade nichts sagen.