Ansichten eines Informatikers

Wie man gerade einen Polizisten politisch opfert

Hadmut
6.4.2021 12:15

Bedrückendes vom George-Floyd-Prozess.

Ich hatte dazu ja schon einige Blogartikel. Das Geschrei ist laut und sein Sarg war golden, aber bei Licht betrachtet gibt es keinerlei Beleg dafür, dass Georg Floyd durch die Einwirkung der Polizisten starb. Im Gegenteil hat die Autopsie ergeben, dass überhaupt kein Hinweis dafür zu finden sei, dass Floyd irgendwie erstickt oder erdrosselt wurde.

Nach der Autopsie und den Bericht litt der an

  • Herzerkrankung
  • Bluthochdruck
  • irgendwelche Gefäßablagerungen
  • Drogen
  • COVID-19

und sei an Herzversagen, nicht an Ersticken gestorben. Allerdings ist da auch die Rede von einem “cardiopulmonary arrest while being restrained by law enforcement officer(s).” was ich mangels medizinischer Kenntnisse schlicht nicht einordnen kann. Ein anderer, von der Familie beauftragter Forensiker (die, die 27 Millionen dafür bekommen haben, dass es Tötung war, also ein erhebliches finanzielles interessen daran haben) kam zu dem Schluss, dass das Knie des Polizisten die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen habe und ein anderer Polizist auf dessen Rücken es unmöglich gemacht habe, zu atmen. Auch der räumt damit aber zumindest ein, dass der Hauptangeklagte Derek Chauvin ihm nicht die Luft abgedrückt hat.

In den letzten Tagen sollen noch weitere, bisher unveröffentliche Videos von den Bodycams der Polizisten und anderen Kameras gezeigt worden sein, die ich aber nicht gesehen habe, und von denen es hieß, dass Floyd schon vorher im Laden ziemlich ausgetickt sei. Irgendwo stand, es sei auch komisch, dass der in den bekannten Videos nach seiner Mutter Larcenia gerufen, die aber schon 2018 verstorben war.

Außerdem ging gestern eine Meldung rum, wonach man sich alle Videos im Gerichtsverfahren genau angesehen habe, und zu dem Schluss gekommen sei, dass der Polizist nicht auf Floyds Hals, sondern Schulterblatt kniete.

Politisch wäre das natürlich eine Katastrophe, wenn der Prozess darauf hinausliefe, den Polizisten freizusprechen, weil er Floyd erwiesen nicht getötet hat oder auch nur aus Mangel an Beweisen. Entweder schließt man sich dann der Meinung an und hält dann den ganzen BLM-Aufstand für Fake News-basierte Randale, oder man schließt sich ihr nicht an und hält dann Gericht für korrupt und zündet womöglich wieder Städte an. Politisch korrekt und im Sinne der angestrebten Ordnung wäre nur, den Polizisten als skrupellosen Mörder zu verurteilen und für alle Ewigkeit ins Loch zu stecken, egal ob schuldig oder nicht.

Hier schreibt nun einer über den Prozess.

Der Staatsanwalt dort (die sind in den USA sehr politisch und werden meines Wissens auch zumindest in manchen Bundesstaaten gewählt und wollen wieder gewählt werden) behauptet nun, der Herzanfall sei nicht tödlich gewesen. Floyd sei erstickt worden und nicht am Herzanfall verstorben.

Dazu führt nun der Strafverteidiger Chauvins an:

Conversely, Chauvin’s attorney, Eric Nelson, sounds more like the typical prosecutor noting that there is only one official autopsy and one official report on the cause of death. He told the jury “Dr. Baker found none of what are referred to as the telltale signs of asphyxiation. There was no evidence that Mr. Floyd’s airflow was restricted and he did not determine [it] to be a positional or mechanical asphyxia death.”

Nelson can rely on other aspects of the official record. When Baker went over findings in a meeting last December with the Minnesota Attorney General’s Office, he specifically noted that the knee restraint was not likely to produce asphyxiation: “[I]t appeared to Dr. Baker that the pressure to the neck was coming from the back or posterior lateral portions of the back, and none of these strictures would impact breathing or cause loss of consciousness,” said a document summarizing the meeting.” He noted a study that found that placing 200 pounds of weight or more on a healthy person did not have an “observable impact on breathing.”

Instead, Baker cited the drugs in the system as well as the 75-80% narrowing of coronary arteries that “put him at risk for a sudden cardiac arrest.” The record of the meeting states “Dr. Baker offered that one possibility for the pathway of Floyd’s death is that Floyd’s heart was starting to fail because of the stress, drugs, enlarged heart, and [heart] disease . . . He said that once the heart starts to fail … one of the symptoms is the perception that you cannot breathe.”

After those findings were released, Baker’s office had to be put under police protections due to threats to him and his staff.

Er sagt, dass es nur genau diese eine Autopsie gäbe und die keinerlei Beleg dafür geliefert hätte, dass Floyd erstickt wäre. Und außerdem, dass eine solche Belastung des Rückens bis zu einem Gewicht von rund 100kg beim gesunden Menschen keinen merklichen Einfluss auf die Atmung habe. Stattdessen seien die Drogen und eine Gefäßverengung von 75-80% ursächlich für spontanes Herzversagen. Das Herz habe durch Stress, Drogen, seine Vergrößerung und Erkrankung versagt, und ein Symptom davon sei das Gefühl, nicht atmen zu können. Der Pathologe, der das untersucht habe, und seine Mitarbeiter hätten danach Polizeischutz gebraucht.

By focusing the jury on the autopsy report, and asking them to effectively dismiss the conclusions of the only official report, the prosecutors increase the chances of a hung jury and even an acquittal. I previously expressed reservations about the push for murder charges because the case is better suited for a manslaughter case. If a jury feels the prosecutors have over-charged a case, it can produce a loss of credibility in the case. When you add an argument to dismiss the state’s own autopsy findings, you risk magnifying such skepticism or mistrust with jury members.

Der Autor meint, der Staatsanwalt habe schon mit der Anklage auf Mord statt auf Totschlag übertrieben, was so eine Jury erfahrungsgemäß skeptisch macht (soweit ich weiß, kann eine Jury in Amerika anders als das Gericht in einem Strafprozess bei uns auch nicht entscheiden, dass die Anklage nicht zutrifft, aber etwas anderes eine Nummer kleiner – oder größer, bei uns kann ja auch bei Mordanklage auf Körperverletzung mit Todesfolge entschieden werden – sondern nur ja, nein, uneinig. Sie nehmen die Anklagepunkte an oder nicht, aber können sie nicht ändern. Schon deshalb sei es kontraproduktiv gewesen, gleich eine Mordanklage daraus zu machen, weil offenkundig übertrieben. Wenn jetzt noch dazukommt, dass der Staatsanwalt die Jury aufforderte, den Autopsiebericht zu ignorieren und (ohne jede Grundlage) einfach anzunehmen, dass Floyd erstickt sei, würde er damit effektiv Chauvins Chancen auf einen Freispruch verbessern.

Es sieht also tatsächlich so aus, als gerade die Anklage gerade zur Farce und werde es immer offensichtlicher, dass Floyd nicht – jedenfalls nicht so, wie behauptet – an Polizeigewalt gestorben ist und auch nicht an Atemnot, sondern krankheits- und drogenbedingtem Herzversagen.

Demnach wäre George Floyd tatsächlich gestorben, weil er schwarz ist. Aber nicht an einem Polizisten, sondern an der unter Schwarzen hohen Drogenaffinität. Wäre er weiß, wäre er wahrscheinlich noch am Leben, aber nicht wegen der Hautfarbe, sondern wegen anderer eigener Verhaltensweisen.

Nach derzeitiger Lage der Dinge dürfte das Ding George Floyd wohl die bisher größte (bekannte) Fake-News-Nummer unserer Zeit sein und „I can’t breathe” das Sinnbild für politisch motivierte Unwahrheiten mit anschließendem Plündern und Brandschatzen.

Eine Frage, die man stellen müsste, die dort aber niemand stellen wird, wäre, wie man unter diesen Umständen überhaupt noch eine Befriedung und kooperative Gesellschaft hinbekommen will.

Eine andere Frage, die man auch nicht stellen wird, wäre, warum all diejenigen, die zum Thema Klima und zu COVID-19 gerade mal wieder tröten, man müsse doch der Wissenschaft folgen, nicht in der Lage sind, einem Autopsiebericht zu folgen, der sagt, dass er nicht erstickt, sondern nach Herzkrankheit und Drogenkonsum an Herzversagen gestorben ist.

Denn letztlich ist die Behauptung, die Polizisten hätten ihn da umgebraucht, auch nichts anderes als eine Verschwörungstheorie mit mythischen Beweisen.