Ansichten eines Informatikers

Vom Zerfall

Hadmut
2.2.2021 17:20

Ein Indikator für den Zustand der Gesellschaft ist, wenn Pessimismus, Realismus und Empirie deckungsgleich werden.

Ein langjähriger Leser meldete sich vor einigen Tagen bei mir und meinte, mein Blog habe sich verändert. Wenn er die Tage mein Blog lese, bekomme er den Eindruck, es befinde sich alles im Zerfall. Ich habe extra zurückgefragt, aber er meinte damit nicht, dass mein Blog zerfällt, sondern das, worüber ich schreibe. Er fühle sich, als stehe er vor dem Eiffeltum, sehe den aber voller Risse, korrodiert, marode, als sei es sicher und unabwendbar, dass er einstürze. Als der mir das so erzählte, den Tonfall, musste ich eher an das Arecibo-Observatorium denken, wo man ja die Risse auch kannte, sagen konnte, dass es bald einstürze, aber nichts mehr dagegen tun konnte, weil man es schon nicht mehr betreten konnte.

Nun, es war nicht meine – bewusste – Absicht, diesen Eindruck zu vermitteln.

Ich will aber auch nicht bestreiten, dass ich es tue, denn es entspricht, wenn ich so drüber nachdenke, meinen Eindruck von der Welt.

Ich sehe durchaus den multiplen Zerfall, den eigentlich völligen Zerfall. Ausbildung, Wirtschaft, Berufswesen, Währung, Eigentum, Gesellschaft, Deutschland, Europa, Beziehungen, Infrastruktur, Stromversorgung, Krankenversorgung, Demokratie, Universitäten, Wissenschaft, Kultur… alles zerfällt, unaufhaltsam.

Das hätte es nicht müssen, aber wir haben den Fehler gemacht, es zuzulassen, dass sich die Dummen mit den Marxisten, den Räubern, den Faulen, den Dieben und den Gewalttätigen verbündet haben, und die die Zerstörung der Gesellschaft als Agenda gesetzt haben.

Wir sehen so tatenlos wie eben sehenden Auges zu, wie Feminismus, Genderismus, Migrantismus, Marxistmus, all die Angelas und Ursulas, die Gretas und Luisas, alles zerstören und vernichten, und – jedenfalls hier – überhaupt nichts mehr aufgebaut, erstellt wird.

Wir schaffen es noch nicht einmal, etwas zu erhalten, und sind auch noch stolz darauf, weil wir das Erhalten als „konservativ” beschimpfen (im Wortsinn identisch, lateinisch conservare heißt erhalten) und das Linke, das „Progressive” bejubeln, ohne zu wissen, wo es hingeht, obwohl sie die Progressivität einer Schrottpresse haben. Auch eine Schrottpresse verändert die Dinge, hinterher ist es anders als vorher, und das verhasste vorher ist weg. Ändert aber nichts daran, dass man danach eben nur noch vor einem Haufen Schrott steht.

Ich glaube nicht, dass wir die Kurve noch kriegen. Da ist zuviel kaputt gegangen. Selbst wenn wir Angela, Ursula, Greta, Luisa und was sonst noch alles auf -a endet, loswürden, es wäre ja keiner mehr da, der noch Lehren könnte, und es wäre auch niemand mehr da, den man noch etwas lehren könnte.

Weiber, wie die besagten vier, reißen das Maul auf und wollen die Gesellschaft im größten Hau-Ruck aller Zeiten komplett umbauen, ohne auch nur den Schimmer eines Plans zu haben, während man schon am Bau eines Regionalflughafens oder der Bestellung von Corona-Impfdosen scheitert. Wir haben gerade unsere komplette Zukunft in die Hand von Leuten gelegt, die gar nichts anderes können, außer zu scheitern.

Dazu sind wir die ersten, die ohne Krieg den Krieg verlieren, weil sie schon selbst organisieren, überrannt zu werden. Man hört immer, die Migration solle grenzenlos sein, unbegrenzt, #WirHabenPlatz, aber noch niemand konnte mir erklären, wie das vom Volumen, von der Ernährung, von der Unterbringung, der Finanzierung, dem Zusammenleben überhaupt je funktionieren könnte. Es gibt überhaupt kein Konzept, kein Plan, wie eine Gesellschaft dann aussehen solle. Erkennbar ist nur, dass Autos und Einfamilienhäuser weg müssen und es kein Fleisch mehr zu essen gibt.

Warum man das will? Keine Ahnung.

Ich sehe auch, dass die Corona-Maßnahmen in vielen Bereichen eine zerstörerische Wirkung haben, obwohl ich mich jetzt nicht darauf einlassen will, ob das eine Absicht ist, die dahintersteckt, oder nur eine Koinzidenz.

Ich merke, dass Firmen- und Kollegialgefüge zerfallen.

Ich habe jetzt 11 Monate im Home Office verbrachte, und fühle mich da eigentlich auch recht wohl, in vielerlei Hinsicht wohler als am Arbeitsplatz in der Firma. Ich war gestern mal wieder dort, um etwas abzuholen, am frühen Abend, zu einer Zeit, in der die Firma normalerweise gerappelt voll und geschäftig wie ein Ameisenhaufen war. Ich war nicht nur völlig alleine in einem ausgestorbenen Gebäude, als würde ich in einer Firmenleiche herumsteigen, mir kam mein eigener Arbeitsplatz fremd vor.

Ich glaube nicht, dass es auf absehbare Zeit ein Zurückkehren geben wird. Und wenn die Leute irgendwann bereit sind, zurückzukehren, wird es nichts mehr geben, wohin sie zurückkehren können.

Gerade lese ich, dass sie in der WELT vom Ende des World Wide Web schreiben.

Die Firmen im Silicon Valley befürchten die technologische Spaltung der Welt: Zwei Versionen des Internets entstehen, die eine dominiert von Amerika, die andere von China. Anfänge des Splitternetzes sind bereits zu erkennen – das könnte sich vor allem für die USA rächen.

Das Web werde in ein amerikanisch und ein chinesisch dominiertes zerfallen.

Dabei wird das Web doch schon längst zerstört. Spätestens seit es europäischen, deutschen Juristin im Allgemeinen und den Datenschützern und Heiko Maas im Besonderen in die Hände gefallen ist, ist es zerstört. Ich lese häufig morgens so die Neuigkeiten des Tages auf verschiedenen Tablet-Computern. Seit der DSGVO geht das auf vielen Webseiten nicht mehr, weil die absurden Datenschutzerklärungen oft die Seiten blockieren.

Ich hatte schon oft beschrieben, dass der Untergang Deutschlands in den Juristen liegt, die nichts konstruktiv können, nichts machen, nichts aufbauen, aber alles verbieten, verklagen und untersagen. Und damit aber alle drei Staatsgewalten unter ihrer Kontrolle haben. Das Web starb schon mit der DSGVO.

Niemals hätte man zulassen dürfen, dass so viele Leute Rechtswissenschaften studieren, mehr Leute, als man tatsächlich braucht, weil die Tätigkeit des Juristen allgemeingefährlich ist, vor allem der Juristen, die man nicht braucht, und die dann rumjuristen, um sich ernähren zu können.

Ich sehe derzeit nichts, worauf ich hohe Prognosen wagen würde, außer vielleicht dem Wachstum und Durchsetzungserfolg von Pilzen, Bakterien und Viren.

Dabei ist es nicht so, dass ich keine Hoffnung hätte, mir keine Ideen einfallen würden. Was man machen könnte, sollte, würde.

Aber spätestens dann, wenn ich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder die Social Media einschalte, lasse ich alle Hoffnung fahren, wenn ich deren Deppentum in FullHD und deren Finanzierung sehe. Weil ich weiß, plastisch sehe, dass sie die Leute sind, die wirklich alles zerstören. Ein Wunder, dass sie überhaupt noch senden können.

Harren wir also der Dinge, die da kommen werden.

Ich hatte ja neulich schon mal geschrieben, dass ich mir als Blogger inzwischen vorkomme wie die Kapelle an Bord der Titanic.

Stellt Euch einfach vor, dass ich Euer Palliativblogger bin. Denn dann spottet es sich am schönsten und unbeschwertesten. 😉