Ansichten eines Informatikers

„Impfstraße”

Hadmut
20.11.2020 19:38

Es ist richtig. Aber den Begriff finde ich trotzdem irgendwie frappierend.

Im ZDF heute journal kam gerade etwas darüber, wie sich Behörden, Medizin, Feuerwehr darauf vorbereiten, Massenimpfungen in nie gekannter Größenordnung und Geschwindigkeit vorbereiten.

Die planen da richtige „Impfstraßen”, wo man vorne reingeht und dann wie durch die Waschstraße durch die Stationen geleitet wird, samt „Erholungsbereich”. (Eigentlich muss man sich von so einer Mini-Spritze ja nicht erholen, ich weiß aber, weil ich ja selbst schon oft mit allem möglichen geimpft wurde, dass die Ärzte einem manchmal sagen, dass man noch eine Weile im Wartezimmer sitzen bleiben soll, soweit ich verstanden habe, um eine sofortige Impfreaktion, ich glaube ein anaphylaktischer Schock, erkennen und darauf reagieren zu können.)

Und dann da – was sagten sie? 40? – Impfstraßen nebeneinander mit freiwilligen Ärzten, die da quasi Dauerfeuer schießen. Um – anfangs – 5000 Leute am Tag impfen zu können.

Wahnsinn.

Das ist mal ein logistisches Ding. Aber gut, dass sie sich darum kümmern. Wenn Sie in Berlin nur ein solches Impfmonster aufstellten, bräuchten sie immer noch zwei Jahre, um alle zu impfen.

Wahnsinn. Selbst mit solchen Massenimpfungen zwei Jahre für Berlin, falls sie nur ein solches Impfstraßenmonstrum aufbauen.

Werden natürlich mehr werden – falls sie es überhaupt schaffen, soviel Impfstoff so schnell herzustellen. Keine Ahnung, ob man den kubikmeterweise herstellen kann. Es hieß ja schon, dass sie Probleme hätten, überhaupt nur die Glasampullen aufzutreiben, man bräuchte ja 8 Milliarden. Für den günstigen Fall, dass eine Impfung pro Mensch reicht.

Das wird echt eine Impfschlacht ohnegleichen.

Die Frage ist auch, wie das dann mit dem Personal laufen soll. Ob dann da jeder Arzt einen Tag die Woche am Fließband Impfballern gehen muss. Stelle ich mir gruselig vor, wenn man stundenlang nichts anderes macht, als einem nach dem anderen stereotyp das Ding in den Arm drückt, aber irgendwie muss es ja gehen. Oder hat man dafür noch keine Roboter?

Hoffentlich denken sie auch dran, dass sie für auf das Land und die Dörfer LKW ausstatten, mit denen man dahin fahren kann.

Wisst Ihr, woran ich denken musste?

Als ich Kind war (habe nie so ein Ding abbekommen) ging das gerade so durch die Medien, dass sie als neue Impfmethode für Massenimpfungen Impfpistolen haben, die keine Einzeldosen mehr verarbeiten, sondern oben wie eine Lackierpistole eine große Flasche draufhaben und einem nach dem anderen im Massenverfahren das Zeug per Druck, Pressluft oder irgendwie so durch die Haut schießen sollen. Ich habe das mal im Fernsehen gesehen. Da könnte man ohne abzusetzen oder irgendwas austauschen zu müssen direkt einem nach dem anderen tack-tack-tack so ein Ding setzen, wie mit so einem Elektrotacker.

Hat sich aber irgendwie nicht durchgesetzt, das Ding war nicht hygienisch und hat Krankheiten übertragen. Außerdem hatten die Leute wohl Angst davor.

Aber das wird wohl echt eine Impfschlacht, von der man sich noch in Generationen erzählen wird.