Ansichten eines Informatikers

Geldwaschanlage Wirecard

Hadmut
5.11.2020 21:38

Hab ich’s nicht gleich gesagt?

Naja, „gleich” ist etwas übertrieben, ich habe mir die ja auch erst angeguckt, als der Laden geplatzt ist, aber dass das eine Geldwaschmaschine der Geheimdienste nach dem Strickmuster Crypto AG ist, kam mir dann schon schnell in Sinn und Blog.

Die NZZ zitiert die New Yorker Hedge-Fund-Managerin Fahmi Quadir, mal so als Gegenpol zum zerfrauenquoteten Aufsichtsrat der Wirecard:

«Ich habe zusammen mit meiner Analytikerin Christina Clementi schon so viele Firmen in verschiedenen Branchen gründlich untersucht, und wir sind dabei so oft auf betrügerische Strukturen gestossen, dass wir manchmal schon riechen können, wenn etwas nicht stimmt – so wie bei Wirecard», erklärt sie. Das fängt offensichtlich mit der Art und Weise an, wie sich die Manager verhalten oder wie sie ihre scheinbaren Erfolgsgeschichten verkaufen. Manchmal fliegt das Ganze auf, wenn es zu Übernahmen kommt; sobald also das vorgeblich organische Wachstum einer Firma nicht mehr ausreicht, um die Dimension der betrügerischen Aktivitäten zu erklären. Tatsächlich hat Wirecard bis 2017 aggressiv neue Geschäftseinheiten erworben. «Die Wirecard-Geschichte ging nur so lange gut, weil sich die deutschen Regulatoren absichtlich blind stellten. Fast zwanzig Jahre haben sie Irregularitäten und Hinweise von Insidern einfach ignoriert. Sie scheinen überhaupt nicht an der Regulierung des Unternehmens interessiert gewesen zu sein», entrüstet sich die junge Hedge-Fund-Managerin noch heute.

Das ist ein hochinteressanter Punkt.

Warum haben sich die deutschen Regulatoren denn absichtlich blind gestellt?

Das war mir doch in der Crypto-Sache schon aufgefallen, dass sich plötzlich alle blind und taub stellen.

«Im März sind in den USA mehrere Geschäftspartner von Wirecard festgenommen worden, und ausser uns hat das niemand realisiert. Interessanterweise trat für einen der Verhafteten ein bestimmter Wirecard-Manager als Bürge ein, der in kritischen Zeitungsberichten immer wieder erwähnt worden war. Wir wussten also, dass die Dinge bei Wirecard eskalierten.»

Und auch das ist ein interessanter Punkt. Denn es wirft die Frage auf, ob die CIA nicht mit drin steckt. Denn wären die Amerikaner da mit drin, würden sie wohl kaum den eigenen Laden hochgehen lassen. Oder umgekehrt, passen sie gerade deshalb drauf auf, wenn jemand Schindluder mit ihnen spielt.

In ihren Augen wurden über Jahre hinweg Milliarden schmutziger Dollars in Hunderten Millionen von Transaktionen via Wirecard gewaschen. Und dann, mitten in der Pandemie, sei das Unternehmen plötzlich aus dem Verkehr gezogen worden. Der «Geldwaschbedarf» aber sei geblieben, und das «Ökosystem des schmutzigen Geldes» suche nun dringend nach alternativen digitalen Kanälen.

Ja. Ging doch heute durch die Presse: Anonyme einzelne Bitcoin-Transaktion im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar. Bitcoin statt Wirecard?

Milliarden schmutziger Dollars in Hunderten Millionen von Transaktionen versteckt. Sowas hatte ich mir ja schon gedacht. Ein Gedanke in der Art ging mir ja schon bei der Frage durch den Kopf, ob die hohen Gewinne von George Soros etwas mit dem Verschwinden der SED-Milliarden zur ungefähr gleichen Zeit zu tun haben könnten.

Was jetzt aber auch die weitere Frage aufwirft, was eigentlich unser Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit einer großen schmutzigen Dollar-Waschmaschine zu tun haben könnte. Und wieso sich Merkel so für Wirecard eingesetzt hat.

Eine andere Frage wäre, ob dieser Jan Marsalek überhaupt noch lebt und existiert, oder nicht längst klimaneutral so entsorgt wurde, dass man gar nichts mehr von ihm findet.