Ansichten eines Informatikers

Vom Gejammer einer Literaturwissenschaftlerin über die zerbröselte Welt

Hadmut
11.10.2020 15:45

Bedenke, worum Du bittest.

Es könnte auch anderen gewährt werden.

Von der verlogenen Dummheit der Geisteswissenschaften und ihrem Resultat.

[Nachtrag: zur 180°-Drehung des Geschwätzes!]

Ist Euch mal aufgefallen, dass die ganze Sozial-/Geisteswissenschaftlerbande gerade ausrastet, weil andere gerade genau das machen, was sie selbst jahrzehntelang praktiziert haben?

Seit den 68er und der geistig vermüllten marxistischen Frankfurter Schule haben die die Naturwissenschaften mit allen Mitteln angegriffen, bestritten, abgelehnt. Genetik, Geschlechter, sogar Physik, Mathematik, alles wurde abgelehnt als frei erfunden und Machtausübung alter weißer Männer. Geschlechter gäbe es gar nicht, alles müsse man „hinterfragen” = willkürlich ablehnen, man brauche alternative „Epistemologien”, und der ganze Kram mit Evidenzen, Objektivität, Überprüfungen und Widerspruchsfreiheit sei nur ein Männern erdachter Unfug, um Frauen und Geschlecht herauszuhalten. Subjektivität und Gefühl müssten sein, das eigene Geschlechtsempfinden, und ganz wichtig sei es, gerade in Sachen Geschlechterverhältnisse, sich einander zuzuraunen, „man wisse um…”. Immer dann, wenn es völlig nebulös und willkürlich wird und sich nach Hexenwissen anhört, steht da „wissen um” mit „um”, so wie in Ulm, um Ulm und um Ulm herum. An der gleichen Stelle fangen dann auch die Forderungen nach konkreter Hexerei an, und wenn man argumentativ selbst blubberverbal nicht mehr weiter weiß, geht man zur Darbietung blanker Brüste und weiterer südpoliger Eskalationsstufen über. Vulva-Abgüsse und Dildoselbstermächtigungen ergänzen das geisteswissenschaftliche Curriculum.

Aufgebaut und konstruiert wurde der Schwachsinn von der generellen Arbeitsweise der Geisteswissenschaftler im Allgemeinen und den Philosophen im Besonderen, die die mühesparende Auffassung vertreten und verbreiten, dass jede beliebige, noch so absurde und im Suff erfunden Behauptung als wahr zu gelten habe, weil man Wahrheit gar nicht beweisen könnte, und es alleine Aufgabe des Publikums sei, Aussagen auf eigene Kosten zu falsifizieren. Was zu dem praktischen Umstand führt, dass alle drei Kategorien von Geisteswissenschaftlern immer Recht haben, nämlich die, denen nie einer zuhört, und die, deren Geschwurbel keiner versteht, weil keiner widerspricht, und auch die dritte Kategorie, denen man nur einmal widerspricht, weil man dann aufs Maul bekommt, als Nazi gebrandmarkt und aus der Uni vertrieben wird. So funktioniert die moderne, progressive Wissenschaft heute, natürlich mit lebenslanger Verbeamtung, freier Arbeitszeit und Pension. Wissen, können, leisten muss man gar nichts mehr.

Dafür reicht es, einfach mal draufloszuleugnen. Oder so ähnlich. Man nennt es „hinterfragen” und brüstet sich damit, ohne jemals auch nur eine Frage zu stellen, weil Fragen zu stellen total Nazi ist.

Und überhaupt: Wirklichkeit gäbe es gar nicht, alles sei nur Diskurs und Machtverhältnis. Durch den Dreh des Poststrukturalismus hat man sich dann nur noch auf die blanke Willkürlichkeit des Geschwätzes und die Loslösung von jeglicher Logik und Empirie reduziert.

Alles zusammengepappt und umgerührt von den tiefenverlogenen Spinnern der Marxistensekte.

Das ist der Stand des Schwachsinns, den man an den Universitäten gezüchtet hat, und während die Philosophen mehr so die obere Dummheitsgewalt ausübten, tummelten sich in den untersten Diensträngen des konkret ausgeübten Superdummsinns vorrangig die Literaturwissenschaftler. Zu dumm ist eigentlich allen gar nichts, aber die Literaturwissenschaftler gehören dann zu denen, denen auch nichts zu peinlich ist.

Eines dieser Exemplare, eine gewisse Eva Horn, Professorin an der Uni Wien, beklagt gerade in der Berliner Zeitung, dass die Wirklichkeit durch Verschwörungstheorien zerbrösele:

Corona gibt es nicht, Testen ist Blödsinn und die Pandemie erfunden – Verschwörungstheorien stehen hoch im Kurs. Das Problem: Sie kommen von scheinbar seriösen Wissenschaftlern.

Nein, Dummchen. Das ist Poststrukturalismus. Jene Sorte gewerblicher Dummheit, die Ihr selbst aufgebaut habt, für die Ihr reihenweise Professuren bekommen habt. Jahrelang seit Ihr auf der Mega-Verschwörungstheorie gesurft, dass sich sämtliche Männer mit allen Hebammen verschworen hätten, einen Teil der Menschheit willkürlich zur „Frau” zu erklären um sie lebenslang zu unterdrücken.

Was macht eigentlich die Einheit einer Gesellschaft aus? Früher hieß es: eine gemeinsame Sprache, eine geteilte Kultur, ein Glauben oder Grundwerte, die eine Mehrheit verbinden, auch wenn sie sich sonst ziemlich uneins ist. Das Aufweichen solcher kultureller Gemeinsamkeiten – sei es nun die eine Landessprache oder die „christlich-abendländischen Werte“ – haben die Gesellschaft vielfältiger gemacht, aber auch stärker segmentiert.

Nein, Dummchen. Es hat die Gesellschaft nicht vielfältiger gemacht, es hat sie kaputt gemacht. Es hat sie nicht segmentiert, sondern verfeindete Gruppen miteinander konfrontiert und Krieg erzeugt.

Der französische Philosoph Jacques Rancière hat argumentiert, dass genau in diesem „Unvernehmen“ Politik besteht. Sie ist nicht das Lösen von Problemen, sondern besteht im ständigen Streit darüber, was überhaupt ein Problem sei, wer mitreden darf, welche Interessen repräsentiert werden müssen.

Nein, Dummchen. Weil es noch nie ein intellektuell ausreichendes Argument war zu sagen, dass irgendein Spinner irgendwo, irgendwas gesagt hat, auch wenn das die Zentraltechnik der Geisteswissenschaften ist und damit deren Generalinsuffizienz belegt. Das Streiten darüber, was überhaupt ein Problem sei und wer mitreden darf, nennt man nicht Politik, sondern Zensur und Ignoranz.

Demokratie dagegen heißt Meinungsfreiheit, und die bedeutet, dass es eben niemandes Streithoheit unterliegt, sondern allem dem Willen des Einzelnen, was man für ein Problem hält und äußern will.

So divers und kontrovers eine Gesellschaft sein mag, muss sie doch, um überhaupt streiten zu können, eines teilen: einen Konsens darüber, was als wirklich anerkannt wird und was nicht. Das mag zunächst banal klingen.

Falsch, Dummchen.

Denn es waren genau die Geisteswissenschaftler, vor allem eben auch die Literaturwissenschaftler, die genau das, nämlich jeden Konsens und auch die Wirklichkeit schlechthin, abgelehnt haben. Poststrukturalismus. Weil man behauptet hat, das alles, was man als Wirklichkeit hinstelle, nur ein kolonialistisch partriarchalisch willkürliches Machtinstrument zur Festigung der eigenen Vormachtstellung und der Ausgrenzung von allem, was nicht männlich, weiß, christlich ist, sei.

Beispiel: Wirklich ist zum Beispiel, dass es zwei Geschlechter gibt. Mann und Frau. Ist so. Die letzten 20, 30 Jahre aber haben die Geisteswissenschaftler damit verbracht, das in Abrede zu stellen.

Und: Wirklichkeit beruht eben nicht darauf, dass man einen Konsens findet, was man als solche anerkennt. Mit der Herangehensweise fängt das Problem schon an.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang, von der Leiter oder aus dem Fenster zu springen und es damit zu versuchen, Schwerkraft und Boden nicht anzuerkennen und zu erklären, dass man diesen Diskurs alter weißer Männer von Newton bis Einstein nicht teile und am Konsens nicht teilnehme, weil er rassistisch und sexistisch sei und Frauen und Schwarze ausgrenzen. Zunächst sollte man mit einzelnen Leitersprossen und dem Erdgeschoss anfangen und sich dann langsam immer weiter nach oben arbeiten, bis konsensbefreite Erkenntnis eintritt. Youtube-Videos sind gerne gesehen, aber sagt bitte voher jemandem Bescheid, der die Videos dann noch hochladen kann.

Das zentrale Wesen der Wirklichkeit ist nämlich, dass sie einfach so wirkt und nicht von Konsens und Anerkenntnis abhängig ist. Drum heißt sie auch so. Beachtliche Neuigkeit für Literaturwissenschaftler, deren zentrale Fähigkeit doch das Lesen und Verstehen von Texten sein müsste.

Es ist ja nicht so, dass einige Teile der Gesellschaft etwa die Existenz der Schwerkraft leugnen, andere nicht. Aber außer der Schwerkraft scheint es kaum mehr einen Sachverhalt zu geben, der nicht von der einen oder der anderen Seite bestritten würde.

Falsch.

Auch die Schwerkraft wird bestritten, weil Teil der Newton’schen oder auch Einstein’schen Physik, damit jedenfalls einer kolonalistisch-patriarchalischen Weiße-Männer-Physik, deren unheilvoller Beginn (Isaac Newton 1642-1726) im 17. Jahrhundert zusammenfällt mit der unterjochenden Erfindung der Geschlechter durch ebensolche bösartigen rassistischen-sexistischen Wissenschaftler. Vor allem in den USA und in Afrika werden Mathematik und Physik inzwischen zunehmen als kolonialistische Unterdrückung indigener Wissensformen abgelehnt, weil sie darauf beruhen, dass ein Ergebnis richtig, alle anderen damit falsch wären, also ausgrenzend wären. Alle Lösungen müssten als gleich richtig und gleich wert anerkannt werden. Auch bei uns wurde die Schwerkraft zumindest ab gewisser Höhe schon bestritten: Dass die Wolken aus Tonnen von Wasser bestünden und trotzdem nicht herunterfielen beruhe darauf, dass die Schwerkraft nicht bis zu den Wolken reiche. Womit ich endlich verstanden hatte, warum sich Bergsteiger anseilen: Damit sie nicht mit den Wolken wegfliegen.

Verfolgt man die Diskussionen der letzten 20 Jahre, so bemerkt man die zunehmende Erosion einer geteilten Wirklichkeit.

Nein, Dummchen. Nicht Erosion. Dekonstruktion. Das war die Arbeit der geisteswissenschaftlichen Idioten im Allgemeinen und der Literaturwissenschaftler im Besonderen der letzten 30 Jahre. Das ist nicht passiert, das war so gewollt, und der Staat bezahlt eine ganze Dummenarmee mit Forschungsmitteln und Professuren dafür, sowas wie eine gemeinsame Auffassung von Wirklichkeit zu zerstören, weil man jegliche Gemeinsamkeiten, gleich welcher Art, zu zerstören versucht. Weil man der Überzeugung ist, dass jegliche, gleich welche, Gemeinsamkeit Nazi macht. Was Nazi ist, weiß und definiert man nicht genau, aber alles was antimarxistisch und antikommunistisch ist. Deshalb duldet man keine „geteilte Wirklichkeit” und bekämpft sie erbittert, obwohl es sie nicht gibt, weil Wirklichkeit so wenig zu teilen ist wie Schwerkraft. Unsere Gesellschaftsschäden sind die Kollateralschäden des marxistischen Kampfes gegen halluzinierte Gegnerschaften.

Erinnert sich noch jemand an die World Trade Center Conspiracy? Unmittelbar nach dem Terrorangriff vom 11. September 2001 begannen Vermutungen zu sprießen, das Pentagon sei von einer Rakete getroffen worden, die US-Regierung habe von den Anschlägen gewusst, ja die Türme seien von innen gesprengt worden. Mag sein, dass man heute nur noch die Achseln zuckt über solche bizarren Spekulationen.

Na, immerhin hatten die ein paar Bilder, die komisch aussahen und ein paar Gedankengänge, die so abwegig nicht waren und dazu führten, dass man das alles näher untersucht hat. Man hat das alles durchgerechnet, und es gibt diverse Versuche mit erhitzen Stahlträgern, ab wann die ihre Festigkeit verlieren und Untersuchungen an anderen brenneden Häusern. Schon das Untersuchen und Widerlegen dieser Verschwörungstheorien hat nicht nur in Physik und Bautechnik einiges an Erkenntnissen gebracht, es ist auch ein zentrales Element einer Demokratie, offizielle Erklärungen anzuzweifeln und Nachprüfungen zu veranlassen. Oft war das die Quelle für Erkenntnis.

Viel dämlicher und völlig nutzlos war die – vor allem von Literaturwissenschaftlern angezettelte, völlig haltlose und niemals geprüfte – Behauptung, es gäbe keine Geschlechter (oder unzählig viele), und Frauen seien nur eine Erfindung fieser Wissenschaftler des 17. Jahrhunderts zur Unterdrückung der Menschheit. Im Vergleich zu Gender Studies war 9/11 samt Verschwörungstheorien noch ein hochwissenschaftliches physikliasches und chemisches Experiment, vor dem die Geisteswissenschaften vor Ehrfurcht niederknieen müssten.

Nur mal zum Vergleich: Die Auffassung, dass der Reichstag eben nicht von van der Lubbe selbst in Brand gesteckt wurde, wird ja auch als plausibel und vertretbar angesehen und spätestens seit Trump traut man den Republikanern wirklich alles zu. Warum also sollte dann die Frage, ob die Türme von innen gesprengt wurden, von verwerflicher Abwegigkeit sein? Es ist immerhin zumindest in gewissem Umfang der Nachprüfung zugänglich, und die Nachprüfung bringt Erkenntnis.

Aber in Zeiten, in denen man die Wahl hat zwischen Absurditäten wie „Corona ist nicht schlimmer als Grippe“, „Bill Gates hat das Virus erfunden, um der Weltbevölkerung Chips zu implantieren“ und „eine Weltelite verjüngt sich regelmäßig durch Kinderblut“, erscheinen die Theorien um 9/11 erfrischend vernünftig.

Und warum steht dann der von Literaturwissenschaftlern verzapfte Epochalschwachsinn, dass es Geschlechter nicht gäbe und sie eine Erfindung von fiesen Wissenschaftlern wäre, die sich um nichts anderes kümmerten, als einen Diskurs zu erfinden, um einen Teil der Menschheit auszugrenzen, nicht in dieser Liste?

Warum werden Naturwissenschaftler an Universitäten bedroht, verjagt, zum Schweigen gebracht?

Aber sie markieren auch einen historischen Moment, wo gänzlich inkompatible Interpretationen der Wirklichkeit plötzlich nicht mehr nur von einigen Eingeweihten oder Paranoikern geteilt werden, sondern begannen, in einer breiten Öffentlichkeit zu zirkulieren.

Yup. Das stimmt. Siehe Gender-Schwachsinn.

Was genau passiert gerade?
Nun werden einschneidende historische Ereignisse oft begleitet von Geschichten und Vermutungen, die sich nicht mit den offiziellen Erklärungen zufriedengeben. Was genau passiert gerade, und was steckt dahinter?

Es liegt daran, dass wir viel zu viele Berufslügner haben, die davon leben, den Leuten einfach irgendetwas abweichendes zu verkaufen. Geisteswissenschaftler. Politiker. Journalisten.

Das Besondere an der Corona-Krise ist die enge Verzahnung von Wissenschaft und Politik. Epidemiologen, Virologen, aber auch Bildungsexperten oder Sozialpsychologen sind derzeit gefragte Experten, deren Empfehlungen schnell und bereitwillig umgesetzt werden. Ob man es mag oder nicht: wir leben derzeit tatsächlich in einer Expertokratie, einem politischen System, das nicht von demokratischen Abstimmungen oder Aushandlungsprozessen bestimmt ist, sondern von Sachzwängen. Und was diese Sachzwänge sind, erklären uns Wissenschaftler.

Und hat man nicht genau das mit Gender eingeführt?

Das war auch nicht demokratisch abgestimmt oder ausgehandelt, das hat man uns auch per Medien und selbsternannten Dummschwätzerexperten oktroiert.

Begleitet ist dies aber von einem fundamentalen Misstrauen gegen diese Experten.

Ja. Weil man bei Gender und dem Kampf gegen alles als antimarxistisch empfundene gemerkt hat, wie verlogen das alles ist. „Lügenpresse”.

Das Problem ist, dass diese Fluidität von Wissenschaft in der Öffentlichkeit nun zu einer seltsamen Diffusion geführt hat, man könnte auch sagen: einer „Demokratisierung“ von Wissenschaft. Den selbst ernannten Skeptikern, ihren YouTube-Vorträgen und süffigen Polemiken ist es zu danken, dass sich mittlerweile jeder mit oder ohne Fachkompetenz als Forscher und Experte fühlen kann. „Just google it“ ist das Mantra von Skeptikern wie Verschwörungstheoretikern geworden. Jeder kann sich eine andere als die offizielle Wahrheit zusammenrecherchieren. Die Such-Algorithmen des Netzes spielen dabei bekanntlich jedem Suchenden das zu, was ihn nach seiner bisherigen Suchgeschichte und Präferenzen zu bestätigen scheint. Und soziale Medien wie Facebook oder Twitter verbreiten Fake News und Sensationsmeldungen sechsmal so häufig wie normale Neuigkeiten. Man findet, was man sucht, wird bestätigt, und die Ergebnisse sind aufregend. Ein Forscherleben wie aus dem Bilderbuch!

So entstanden die Gender Studies.

In dieser Politisierung von Wissen löst sich, zusammen mit den Mechanismen der Wissenssicherung, Faktizität selbst auf. Klimawandel? Gibt’s vielleicht gar nicht, warten wir’s ab. Corona? Etliche sich um führen vor, wie diese Art der Politisierung das Feld der Debatte immer weiter entgrenzt, bis eine Diskussion unmöglich wird.

Ja. Ein Haufen Scheiße, dessen Kochrezept die Geisteswissenschaften erfunden und zum Standardgericht erhoben haben, denn genau so hat man Gender in die Öffentlichkeit gedrückt.

Mit Menschen, die sich weniger vor dem Virus fürchten als vor einer weltumspannenden Verschwörung, die dieses Virus entweder „erfunden“ oder „in die Welt gesetzt“ hat, kann man nicht mehr debattieren. Eine große, leider oft schweigende Mehrheit in Europa lebt in einer Wirklichkeit, in der Wissenschaft Gültigkeit hat, und erwartet, dass Politik sich – beispielsweise auch in Sachen Klimawandel – an diesem Wissen orientiert.

Jo. Genau so hatte man verbreitet, dass „Geschlecht” nur erfunden sei.

Daneben gibt es eine wachsende, sehr heterogene Minderheit, die ihre Wirklichkeit gänzlich anders definiert. Dass diese Gruppe so heterogen ist, hat etwas mit den vielfältigen Quellen und Standards der Information zu tun, aus denen sich ihre Wirklichkeit zusammensetzt. Das Internet ist ein Sammelsurium von Aussagen, für deren Wahrhaftigkeit es keinerlei Verfahren der Überprüfung gibt. Eine Landschaft voller Tunnel, die in Fantasiewelten führen wie das berühmte Kaninchenloch aus „Alice im Wunderland“.

Jo. Diese Spinnergruppen mit ihren Phantasiewelten nennt man Feministen, Queer und LBXQZTIY?!#@

Was wir gegenwärtig beobachten, ist ein Zerbrechen der Einheit von Wirklichkeit.

Das absichtliche Zerbrechen. Die Dekonstruktion. Die Sabotage. Durch Geisteswissenschaftler.

Und so stehen die Geisteswissenschaftler nun vor diesem riesigen Haufen des Schwachsinns, den sie selbst erfunden, produziert, aufgetürmt haben.

Jahrelang haben die Geisteswissenschaftler davon gelebt, übelsten Müll zu produzieren und einer aus Konstruktions- und Parteienprinzip enddummen Politik zu verkaufen, und jetzt auf einmal stehen sie vor einer großen Halde giftigen Sondermülls, den sie selbst produziert haben.

Wer diesen Haufen Dreck und Müll aufräumen und wegfegen will, muss vorne anfangen: Marxismus, Gender, Geisteswissenschaftler. Und dazu gehört auch, Leute wie vor allem die Literaturwissenschaftler endlich mal als das einzustufen, was sie sind und was sie in den letzen 30 Jahren getrieben habe: Kriminelle skrupel- und befähigkungslose Wissenschaftsbetrüger.

Nachtrag: Ein Leser rügt, ich hätte die absurdeste Stelle des Machwerks nicht berücksichtigt. Da hat er wohl Recht:

„Selber denken“ ist der Schlachtruf der Aufklärung, der „Querdenker“ Inbegriff des kritischen Geists – leider nun auch der Name einer Corona-Skeptiker-Bewegung aus Stuttgart. Mit Blick auf Klimawandel-Skeptiker und die Verschwörungstheorien um 9/11 hat der Wissenschaftsforscher Bruno Latour schon 2004 bemerkt, dass „Kritik“ neuerdings gefährlich dazu tendiere, Fakten im Dienste politischer Agenden aufzulösen. Einst, so Latour, hatte Kritik darin bestanden, scheinbar naturgegebene Sachverhalte wie die Geschlechterdifferenz als soziale oder politische Konstrukte oder Streitsachen zu entlarven. Heute scheint es umgekehrt darum zu gehen, wissenschaftliche Fakten durch eine Kakophonie von selbst gebasteltem Dissens zu liquidieren, um sie in reine Streitsachen zu überführen.

Ursprünglich habe Kritik also darin bestanden, „scheinbar naturgegebene Sachverhalte”, die einem nicht passen, einfach abzustreiten und die Naturwissenschaften zu verunglimpfen.

Jetzt geht es darum, alle zu beschimpfen, denen es darum geht „wissenschaftliche Fakten durch eine Kakophonie von selbst gebasteltem Dissens zu liquidieren”. „Fakten im Dienste politischer Agenden aufzulösen”.

Neulich noch bestanden Gender Studies daraus, Biologie als „sexistische Kackscheiße” zu beschimpfen. Jetzt werden alle beschimpft, die es genauso machen.