Ansichten eines Informatikers

Waffenkäufe

Hadmut
5.9.2020 17:53

Zu dem Artikel über die ausverkaufte Munition in den USA schrieben mir Leser aus Amerika:

Leser 1: Weist darauf hin, dass im selben Laden nicht nur Munition, sondern auch die Knarren ausverkauft sind.

Leser 2:

Das hat es schon mal gegeben: nach Sandy Hook. Es hat 18 Monate gedauert, bis Munition wieder da war. Die Situation jetzt ist ein wenig anders, weil die Wahl vor der Tuer steht. Ich habe mit zwei Waffen-Herstellern gesprochen und beide sagten dasselbe: wenn Trump gewinnt, ist es im Sommer wieder normal. Wenn Biden gewinnt: vergiss es.

Leser 3:

Als in den USA lebender Sportschütze kann ich nur sagen das dieser Zustand seit Beginn der “überwiegend friedlichen” Proteste absoluter Standard bei jedem großen Onlineretailer und den meisten regionalen Waffenhändlern ist. Munition in den gängigen Kalibern wird regional i.d.R sogar nurnoch per “max1 Box pro Kunde” verkauft (im Gegensatz zum Normalzustand bei dem kaufen im “Bulk” deutlich günstiger ist). Parallel dazu sind auch Waffenverkäufe durch die Decke gegangen (+ 145% im Juni), mein örtlicher Waffenhändler hat leere Auslagen, alles was zur Selbstverteidigung taugt wird ihm regelrecht aus den Fingern gerissen. Und diese Käufer sind nicht die klischee US Waffennarren, aufgrund der gestiegenen Preise kaufen diese aktuell kaum bis garnicht, diese Käufer sind Menschen die noch nie eine Waffe besessen haben und bisher auch nie gedacht haben das es sinnvoll wäre eine zu besitzen. Viele sind Demokraten die noch bis vor einem halben Jahr ohne mit der Wimper zu zucken für strenge Waffengesetze gestimmt hätten.

Man kann sich jetzt überlegen, ob diese beiden letzten Zuschriften, die ja beide dieselben Symptome, nämlich ausverkaufte Waffen, beschreiben, aber anscheinend etwas unterschiedliche Blickwinkel – Leser 2 scheint Chaos für einen Biden-Gewinn zu beschreiben, Leser 3 eher die Angst der Demokratenwähler und Waffengegner vor ihrer eigenen Politik – generell sagen, dass die Politik der linken Demokraten das alles vor die Wand fährt.

Egal, was man von Trump halten will – die Frage ist, ob er gegenüber den Demokraten schlicht das geringere Übel ist.