Ansichten eines Informatikers

Apartheid reloaded

Hadmut
24.8.2020 20:20

Es geht wieder los – oder eigentlich zurück.

Es gab mal eine Zeit, da galt es in den USA als revolutionär, neu, modern, dafür zu protestieren, zu demonstrieren, einzutreten, dass Schwarze genauso an Universitäten gehen konnten, wie Weiße. Das war ja damals so ein Riesen-Ding, als der oder die erste damals noch unter Polizeischutz an die Uni konnte.

Ich habe mir im Museum den Bus angesehen, in dem Rosa Parks sich weigerte, den Platz für Weiße freizumachen. (Sehe das allerdings seit Corona etwas kritischer, wenn jeder macht, was er persönlich für richtig hält, und sich über Regeln hinwegsetzt.) Und war auch in Johannesburg und Kapstadt in den Apartheid-Museen. Das in Johannesburg hat zur Verdeutlichung separate Eingänge für Weiße und Schwarze (geht drinnen aber natürlich nach 2 Metern zusammen).

Eigentlich war man doch an dem Punkt angekommen, an dem man das für erledigt betrachtet hat.

Jetzt aber dann das:

Sie wollen die Studenten in den „dorms” wieder nach Hautfarben trennen, Rassentrennung wie in den 50ern. Kurioserweise berichtet von der „World Socialist Web Site”.

On July 20, Washington Square News, the weekly undergraduate student newspaper of NYU, published an article titled “Student-Led Task Force Calls for Black Housing on Campus,” in which they reported on the university’s willingness to help implement residential communities open solely to “Black-identifying students with Black Resident Assistants.” Since then, the university has officially given the project a green light, aiming to have NYU’s first segregated residential floor established by Fall 2021.

Nur umgekehrt. Jetzt sind die Schwarzen die, die unter sich bleiben und für sie reservierte Räume bekommen. Die Begründung ist beachtlich:

In their petition, the group argues that “Too often in the classroom and in residential life, black students bear the brunt of educating their uninformed peers about racism.” African American students, they state, desperately require a “safe space” where they can escape from students, staff, and faculty of other races.

Schwarze trügen in den normalen Hörsälen und Lebensumgebungen ja die Last, ihre Umgebung ständig über Rassismus belehren zu müssen. (Warum lassen sie es nicht einfach bleiben, wenn es sie so anstrengt?)

Erstaunlicherweise hat die Petition bei den Studenten selbst fast keine Unterstützung bekommen, aber die Universitätsverwaltung fand es ganz toll.

Die Sozialisten, die diese Webseite machen, finden es natürlich nicht so toll (obwohl ja Sozialisten hinter dem Rassending stecken):

There is nothing progressive about the establishment of racially segregated housing at NYU. It is irrelevant whether the segregation being implemented is voluntary or mandatory. Racial segregation, in all forms, is entirely reactionary.

The vile argument advanced in the proposal is that all non-African American students, staff, and faculty are, to varying degrees, hostile and dangerous towards African American students.

Wenn man aber zwischen den Zeilen liest, könnte man auf die Idee kommen, dass der Universität das gerade gelegen kam, um die schwarzen Streithähne, die gerade alles und jeden dauerbelehren wollen, etwas abzusondern. Liest sich wie „Geh halt in Deinen Safe Space, aber geh!”

Es scheint, als habe der ganze Black-Lives-Matter-Schwachsinn die ganze Lage so vergällt und verpestet, dass ein Zusammenleben nicht mehr möglich ist und man die Leute einfach separieren muss, egal mit welcher Begründung.

Früher oder später werden sie auch die Sitzplätze in den Bussen wieder nach Schwarz und Weiß quotieren und zuordnen.

Ich habe allerdings das Problem, dass ich einen Satz ad hoc nicht richtig übersetzen kann und auch nicht ganz verstanden habe:

Racism cannot be countered with racialism.

Wie übersetzt man den Unterschied zwischen racism und racialism ins Deutsche? Rassistisch und Rassialistisch? Aber was ist der Unterschied? Die Steigerungsform?