Ansichten eines Informatikers

Update zur Sintflut

Hadmut
17.8.2020 12:53

Ein Leser, anscheinend Zeuge Jehovas, schreibt mir, das könne gar nicht sein.

Ich hatte doch früher schon oft und gerade wieder mal beschrieben, dass mal ein Zeuge Jehovas bei mir aufgekreuzt war, der mir weismachen wollte, dass sie gerade an einer Arche bauen, 5000 Sitzplätze, und nur auf dieser Arche zu überleben sei, weil die nächste Sintflug bevorstünde, und ich (verkürzt) gegengehalten hatte, dass Frömmigkeit für mich nicht mehr in Betracht käme, wenn vor mir doch schon weit mehr als 5000 Zeugen Jehovas in der Warteschlange stünden, die ich an Gottesfürchtigkeit kaum überholen könnte, also ohnehin keine Aussicht auf einen Sitzplatz und damit keine Überlebenschance hätte, Frömmigkeit also vergeudete Mühe sei. Ich kann mich noch erinnern, dass er mir irgendwas gedrucktes mit Plänen dieser Arche gezeigt hatte, das also keine so spontane Masche gewesen sein kann.

Ich weiß noch genau, wann das war, nämlich während der Volkszählung 1987. Ich hatte den Vogel nämlich nur reingelassen, weil der so beamtenmäßig mit Mantel und einer altmodisch braunen Lederaktentasche daherkam, alles an dem nach Behördenheini aussah und ich ihn irrtümlich für den Volkszähler gehalten hatte, den wir damals terminmäßig erwartet hatten. Der gab sich erst als Zeuge Jehovas zu erkennen (oder aus), als der schon drin war. Sonst hätte ich den gar nicht reingelassen.

Und das war ja auch Volkssport bei uns, die Anekdoten und Schoten von den Gesprächen mit den Jehovas zu erzählen. Freunde von mir heißen mit Nachnamen Schöpfer. Es klingelte, sie machte auf, und die Jehovas – die das Namensschild nicht bemerkt hatten – fragten, ob sie schon mal über ihren Schöpfer nachgedacht hätte. Sie: „Moment, der ist gerade oben, ich hol’ ihn mal. SCHATZ! Komm mal runter, die wollen was von dir.” Der hatte das gehört und kam grinsend an „Ich bin der Schöpfer. Was kann ich für Sie tun?” Die Gesichter müssen göttlich gewesen sein. Ein Kollege an der Uni erzählte mal, dass sie bei ihm geklingelt hätten. Zwei hübsche Mädchen so zwischen 18 und 20, grau, bieder und altmodisch gekleidet wie eine 65jährige Sekretärin. Ob er schon mal über den Sinn des Lebens nachgedacht habe. „Ficken? Kommt rein, Mädels!” Das Gespräch fand damit ein jähes Ende.

Nun schreibt mir einer, er nennt sich zwar nicht Zeuge Jenovas, aber wer sonst würde nun solches Detailwissen und den Wunsch nach Richtigstellung haben:

Subject: Sintflut ausgeschlossen !

Hallo Herr Danisch.

Ich war war sehr erstaunt zu lesen, das ihnen ein angeblicher Zeuge Jehovas eine Sintflut avisiert hatte. Dies wird in der Bibel explizit ausgeschlossen. Jedes Kind einer Zeugen Jehovas Familie wird ihnen die Bedeutung des Regenbogens erklären können.
Der Regenbogen symbolisiert den Bund den Jehova mit der Menschheit geschlossen hat, auf das nie wieder eine Sintflut die Erde heimsucht.

https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200003626

Beste Grüße.

Jetzt überlege ich zum ersten Mal seit 1987, ob der komische Onkel vielleicht gar nicht echt war und es nur darum ging, mir eine Fahrkarte für diese komische Arche zu verkaufen.