Ansichten eines Informatikers

Auto-Kennzeichen

Hadmut
3.8.2020 23:49

Zwei Leser schreiben mir zu der Sache mit der Autozulassung und den KFZ-Kennzeichen:

Der eine:

Hallo Hadmut,

ich habe mit sehr viel Schmunzeln Deinen Artikel über die Versuche der KFZ-Zulassung per Internet gelesen. Ich habe dieses Verfahren während Corona genutzt um mein neues Auto mit Tageszulassung auf mich zuzulassen. Glücklicherweise wurde dieses Verfahren in meinem Landkreis angeboten, sonst würde das Auto wahrscheinlich jetzt immernoch beim Händler stehen.

Ich hatte auch angerufen und gefragt, wie das dann mit den Siegeln gehen soll und war sehr erstaunt, als man mir antwortete, dass die per Post zugesendet werden und man sie selbst aufkleben muss. Es gibt allerdings einen feinen Unterschied zur Variante mit klebendem Beamten. Die Siegel kommen auf einem speziellen Träger daher, welcher die korrekte Ausrichtung der TÜV-Plakette und des Landkreissiegels sicherstellt. Auf diesem Träger ist auch nochmal das Kennzeichen, sowie die Fahrzeugidentifikationsnummer aufgedruckt. Es würde im Alltag wahrscheinlich nicht auffallen, wenn man das Siegel auf ein falsches Nummernschild klebt, aber bei einer Kontrolle kann dann doch festgestellt werden, ob das Siegel zum Nummernschild gehört oder nicht

Aha.

Man kann das Siegel also nicht ohne weiteres auf beliebige Kennzeichen pappen (und dann behaupten, dass Autokennzeichen sei geklaut worden um neue Siegel zu bekommen).

Ich finde es allerdings sehr bedenklich, wenn die Fahrgestellnummer bzw. -identifikationsnummer von außen lesbar ist. Ich hatte zwar mal ein Auto, bei dem die sowieso von außen lesbar war, durch ein kleines durchsichtiges Feld im geschwärzten Teil der Windschutzscheibe, unten in der Ecke, was dann sogar den Vorteil hätte, dass die Polizei direkt prüfen kann, ob das Kennzeichen zum Auto gehört, aber da müsste ich trotzdem drüber nachdenken. Wenn man beispielsweise bedroht wird oder sie einem das Auto anzünden wollen, hilft es dann nichts, wenn man das Kennzeichen wechselt.

Der zweite schreibt:

Hallo,

das [ich lasse die Ortsangabe hier mal raus] hat seit Jahrzehnten Probleme, habe meine beiden letzten Autos zulassen lassen, Dienstleister, da unerträglich.

Folgendes hatte ich beim letzten selbst-zugelassenen Auto, ca. 7 Jahre her:

Raus um die notwendigen Schilder machen zu lassen, suche die letzte deutsche Schildermacherin, die bei meinem letzten Besuch davor( ca. 1 Jahr vorher) noch da war, aber von Bedrohung und Mobbing durch die ausschließlich arabische Konkurrenz berichtete.

In Ihrem Laden nicht sie, ein Araber, er habe den Laden kürzlich übernommen.

Ich brauche Nummernschilder, wie viel kosten die?

80 Euro!

hahaha…ich zahle nicht mehr als 20€

ok!

Habe also Schilder für 20 bekommen, üblicher Preis.

Gehe zurück und schließe die Ummeldung ab.

Lacher am Rande: Musste [Ortsangabe] extra Geld zahlen, Wunschkennzeichen, da ich nicht mit der zugeteilten [Ortsangabe weggelassen]-AH 0000 fahren wollte.

Auf mein “mit dem Nummernschild zünden die meine Auto an” kam ein entspanntes “Ihr Problem, müssen Sie ein Wunschkennzeichen kaufen”

Treffe beim Verlassen des [..] auf einen fernöstlichen Studenten, der mich anspricht, wie viel ich für meine Schilder gezahlt hätte.

Als ich 20€ sage fällt ihm das Gesicht auseinander, er hat 150 € (Hundertfuffzich) gezahlt, ob ich mit zur Polizei komme, habe ich gemacht.

Die waren nett und höflich, das kennen wir schon, nein das ist nicht illegal, Vertragsfreiheit, da können wir leider nichts machen (stimmt!)

Gefragt ob sie was gegen den illegalen Handel mit Terminen/Wartenummern machen, nein, wissen sie, nicht ihre Baustelle, müsste vom […] ausgehen, geht es aber nicht.

Da fragt man sich schon, wie das die Zusammenhänge sind und warum die Probleme nicht gelöst werden.

Im Internet bekommt man die Kennzeichen ab 5,95 Euro.

Mir fehlt da allerdings das Verständnis, warum man die Kennzeichen überhaupt noch mit zugekauften Teilen, also dem Blech, ergänzt. Ich halte die Kennzeichen für eine so banale Angelegenheit und – dem Strafrecht entsprechend – nicht für ein Bauteil, sondern ein amtliches Dokument, das halt nur aus Alu oder ähnlichem statt aus Papier gemacht ist, und würde einfach erwarten, dass man das der Einfachheit halber von der Behörde zum Herstellungspreis bekommt. Kann ja wohl nicht so ein Problem sein, eine Maschine zu bauen, die dort automatisiert die Dinger prägt und durch das schwarze Laminierband laufen lässt, wie in den Schilderbuden.

Es sollte eigentlich auch technnisch kein Problem sein, KFZ-Scheine im Kreditkartenformat zu produzieren, das sollte sich mit dem Laser machen lassen. Die dann auch dauerhaft lesbar bleiben.