Ansichten eines Informatikers

Noch mehr Verleumdung von Tichy

Hadmut
30.5.2020 15:04

Ah, das ist noch mehr.

Ein Leser weist mich gerade darauf hin, dass es in dem Wust von Kommentaren in besagtem Tichy-Artikel noch ein zweiter auf mich gemünzter Anwurf zu finden ist (man muss wieder ziemlich oft auf „mehr Kommentare” klicken):

Für die Suchmaschinen nochmal als Text:

Roland Tichy

…wir berichten ü ber den Stand der Debatte in mehreren Ländern. Offensichtlich gibt es Kritik. Offensichtlich wurde aus falschen oder fehlerhaften Prämissen Verheerung abgeleitet. Alles andere sind Phantasien eines selbsternannten Informatikers, der die Ablehnung seiner Dissertation offensichtlich seelisch nicht verkraftet hat. Dazu kann ich mich nicht äußern.

Auch der wieder unter die Gürtellinie, und der wieder falsch:

Verleumdung

Nein, ich bin kein „selbsternannter” Informatiker. Mal ganz abgesehen davon, dass Informatiker keine geschützte Bezeichnung ist und man zum Informatiker gar nicht „ernannt” wird, weder durch sich selbst, noch durch andere, bin ich sogar Diplom-Informatiker.

Ich habe das studiert, und dafür sowohl das Vordiplom-, also auch das Diplomzeugnis der Universität Karlsruhe erworben. Die staatliche Ernennungsurkunde, wenn man denn so will. (Übrigens im Gegensatz zu den allermeisten Professoren damals an der Informatik-Fakultät in Karlsruhe, von denen hatte nämlich fast keiner selbst Informatik studiert.)

Was man von Roland Tichy selbst anscheinend nicht so behaupten kann, denn laut Wikipedia hat er zwar ein Diplom in Volkswirtschaft, aber Journalismus hat er nicht studiert, er gibt sich einfach als Journalist aus.

Oder wie der Volksmund so sagt: Wer im Glaushaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Man hätte übrigens auch durch Denken drauf kommen können, denn „selbsternannte” Informatiker kommen gar nicht erst die Zulassung zur Promotion. Und für die ganz doofen hätte ein einfacher Klick in mein Impressum gereicht, da steht nämlich der „Dipl.-Inform.” drin.

Nebenbei: Ich bin seit 1988 als Informatiker und seit 1994 als Diplom-Informatiker auch berufstätig.

Juristisch gesagt: Die Unterstellung, ich sei ein „selbsternannter” Informatiker ist eine unwahre Tatsachenbehauptung, von der er wissen muss, dass sie nicht stimmt und nicht stimmen kann, und deshalb ebenfalls Verleumdung.

Tichy stellt mich damit als Hochstapler und Betrüger hin, weil er damit ja behauptet, ich hätte mein Diplom und den Grad „Dipl.-Inform.” erfunden und erlogen.

„Seelisch verkraften”

der die Ablehnung seiner Dissertation offensichtlich seelisch nicht verkraftet hat

Die scheinen wirklich verwandt zu sein, da haben wir das Prinzip des Walter F. Tichy, dass ich im vorangegangenen Artikel über die Informatik-IV-Vorlesung beschrieben habe: Die eigene Unfähigkeit auf andere abwälzen, wenn die das nicht hinnehmen.

Das hätte die Sippe Tichy wohl gerne, dass sie da strafbar-kriminell agieren kann und alle anderen, die sie so für weit unter sich hält, das gefälligst hinzunehmen und zu akzeptieren hätten. Und wer sich nicht fügt und unterwirft, der hat das „seelisch nicht verkraftet”.

Sowas wie finanzieller Schaden oder sowas wie Grundrechte – Berufsfreiheit, Forschungsfreiheit, Rechtswegsgarantie – oder überhaupt einen wissenschaftlichen Anspruch, dass Falsches nicht als Richtig und Richtiges nicht als Falsch bezeichnet wird, kennt man in der Sippe Tichy anscheinend gar nicht.

Und auch schon mit so einem einfachen Verhaltensanspruch, wenigstens keine Straftaten gegen andere zu begehen, hapert’s da auch schon.

Anscheinend liegen da tatsächlich Verwandschaftsverhältnisse vor, denn den narzisstischen Wesenszug, gegen andere, die man für unwert und unwürdig und unter der eigenen Herrlichkeit hält, jähzornige Straftaten zu begehen, wenn die es wagen, die Tichy-Herrlichkeit anzuzweifeln und zu kritisieren, habe ich ja bei Walter F. Tichy gerade beschrieben. Und die grundsätzliche Arroganz und Überheblichkeit, dass andere alles zu erdulden und stillschweigend hinzunehmen hätten, wass ein Tichy so meint, scheinen sie beide auch zu teilen.

Und dass ihre Schmähungen gegen Gegner nicht nur jeder Grundlage entbehren, sondern unwahr und erlogen sind, das scheint auch beiden gemeinsam im Wesen zu liegen.

Schema: Ein Tichy ist niemals an seinen Äußerungen schuld, das sind immer Probleme des Publikums. So wie damals in Informatik IV, so wie in meinem Streitfall, und jetzt hier mit seinem mutmaßlichen Sprößling: Der schreibt Blödsinn über Fortran, aber Schuld ist nicht der Autor, sondern der Informatiker, der den Fehler beschreibt, und deshalb natürlich zwangsläufig zum „selbsternannten Informatiker mit seelischen Problemen” herabgestuft wird, weil Tichys ja unantastbar sind und es ernste Kritik nicht geben kann.

Selbes Prinzip wie damals im Promotionsstreit: Ich erkläre, worin die Fehler liegen, aber die Tichy-Selbstherrlichkeits-Blockade hindert sie an der Wahrnehmung. Damals eben in der Anweisung an den Rechtsanwalt, keinesfalls fachliche Einwände an die Fakultät weiterzuleiten. Könnte ja Tichys Einbildung von der eigenen Überragenheiten zum Einsturz bringen.

Vielleicht ist es doch an der Zeit, meine Meinung und Bewertung von „Tichys Einblick” zu überdenken und neu zu justieren.

Was kommt als nächstes?

Wie geht das weiter?

Werden die Tichys dann als nächstes in Umlauf setzen, ich hätte mir das alles nur eingebildet, mein Promotionsverfahren habe es nie gegeben, nur so ein Psychoding?