Ansichten eines Informatikers

Das Betrugssytem „Bedingungsloses Grundeinkommen”

Hadmut
25.5.2020 21:15

Worin ein Leser den Vorteil sieht, und warum es nicht geht. [Nachtrag]

Ein Leser äußert einen Gedankengang, der mir selbst schon oft durch den Kopf ging, den ich aber erst für richtig, bei weiterem Nachdenken aber doch für falsch hielt.

Die Argumentation ist: Es sei doch jetzt höchst unfair, wenn die, die arbeiten, Steuern zahlen, und die, die nicht arbeiten, dafür belohnt werden, indem sie Geld bekommen (Hartz IV, Asyl und so weiter).

Es könne ja nicht sein, dass der Faule auch noch selektiv belohnt wird und der Arbeitende erst mal viele Stunden arbeiten muss, um auf das gleiche Geld zu kommen.

Wenn also schon Freibier, dann muss es Freibier für alle geben. Nur dann ist es fair und gerecht.

So weit, so gut. An dem Punkt war ich auch schon. Nachdem ich das hier in Berlin schon sehe, wer hier alles das Geld hinterhergeworfen bekommt und ich zu den Deppen gehöre, die arbeiten gehen und das alles bezahlen (und mir schrieben auch schon viele Leser, dass sie mich für doof halten, weil ich arbeite, während sie sich auf Hartz IV ein schönes Leben machten – naja, was das sie darunter verstehen), weshalb ich mir dann sage, dann will ich das eben auch.

Das heißt nicht, dass ich für BGE wäre, aber dass ich es in dieser Hinsicht schon mal für deutlich fairer als Hartz IV hielte, weil man durch Arbeit dann zumindest mal nicht benachteiligt wird, sondern jede Stunde Arbeit einen Vorteil gegenüber nicht zu arbeiten bietet.

Logisch gesehen könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass das BGE die einzig faire und gerechte Form der Sozialhilfe sein kann und alles andere ungerecht ist.

Der Gedanke ist mir durchaus gekommen. Ich erinnere aber an einen anderen Gedankengang, den ich auch schon beschrieben habe.

Der Denkfehler von der Existenz eines Bedingungslosen Grundeinkommens

Der Denkfehler ist, dass es das Bedingungslose Grundeinkommen so gar nicht geben kann. Es kann nicht existieren und ist eine reine Lügen- und Mogelpackung. Das BGE ist so Betrug wie ein Schneeballsystem.

Man kann genausowenig für das BGE sein, wie für das Paradies, in dem einem die gebratenen Tauben ins offene Maul fliegen. Freilich wäre das Paradies schön, ich wäre sofort dafür. Aber es ist halt nicht möglich, es gibt es nicht.

Es gibt kein BGE. Man kann nicht für das BGE sein, weil es in BGE nicht gibt.

Warum kann es das BGE nicht geben?

Im Prinzip aus dem gleichen Grund, aus dem es kein Perpetuum Mobile gibt.

Es könnte nämlich nur dann bedingungslos sein, wenn es von keiner Bedingung abhängt. Sonst wäre es ja nicht bedingungslos.

Es müsste also dazu führen, dass jemand wie ich mit dem BGE den Betrag in Höhe des BGE, also beispielsweise 1000 Euro, jeden Monat netto mehr auf dem Konto hat. Sonst würde es ja von der Bedingung abhängen, dass man nicht arbeitet und verdient, dann wäre es ja nicht bedingungslos. Soll ja jedem gleich zustehen.

Es darf also nicht auf das Steuerpflichtige Einkommen angerechnet werden, auch nicht der Progression unterliegen. Sonst hätte ich ja nicht 1000 Euro mehr auf dem Konto, sondern einen geringeren Betrag. Aber das ließe sich machen, indem man die Steuergesetze so einstellt/belässt, dass das weder als Einkommen zählt, noch der Progression unterliegt (also die Steuer auf das sonstige Einkommen so erhöht, als wäre es Einkommen). Dass es also eine reine Netto-Zahlung ist.

Die Finanzierung soll und muss aber über Steuererhöungen passieren. Also höhere Mehrwertsteuer, Einkommensteuer, Unternehmenssteuer. Das heißt aber, dass mir von meinem normalen Einkommen weniger Netto – und zwar nach Einkommen- und Mehrwertsteuer – und davon weniger Kaufkraft bleiben würde, weil die Unternehmen, die die höheren Steuern zahlen, ja auch die Preise anheben müssen.

Solange wir hier nicht zufällig auf Goldadern oder Ölvorkommen als Bodenschätze stoßen und das Geld für das BGE aus dem Wirtschaftskreislauf selbst kommen soll, wird es immer irgendwo fehlen.

Das Ergebnis wird immer sein, dass die, die direkt oder indirekt Steuern zahlen, an ihrem Haupteinkommen immer verlieren werden. Und damit mit dem BGE eben nicht den Betrag – beispielsweise die 1000 Euro – mehr haben können als vorher.

Das kann sogar bedeuten, dass die Steuern für einen, der besser verdient, mehr als 12000 Euro im Jahr steigen, und er durch das BGE sogar weniger auf dem Konto hat also ohne.

Das heißt, dass das BGE per se schon ein Lügen- und Betrugssystem ist wie jedes ordinäre Schneeballsystem, das die wundersame Geldvermehrung für alle verspricht. Es gibt kein bedingungsloses Grundeinkommen, weil es immer an die Bedingung geknüpft ist, dass man nichts arbeitet und kein Einkommen erwirbt, weil man nur dann ein Plus in Höhe dieses Einkommens hat.

Das Bedingungslose Grundeinkommen per se ist tiefenverlogen.

Marxistische Propagandalügen.

Ob man es gut oder schlecht findet, dafür oder dagegen ist, erübrigt sich völlig, weil schon der Begriff komplett durchverlogen und betrügerisch ist.

Es gibt kein BGE. BGE-Protagonisten sind Marxisten, Lügner, Betrüger. Ein Pleonasmus.

Nachtrag: Das BGE beruht auf der Sichtweise „Bei uns kommt das Geld aus der Steckdose”.

Wenn man das BGE mal so als Gleichung aufstellt und die Gleichung löst, kommt heraus, dass es genau eine (oder je nachdem, welche Zahlenmenge man zugrundelegt) zwei Lösungen der Gleichung gibt:

  • Entweder hat die Währung, in der das BGE ausgezahlt wird, einen Wert von exakt Null. Dann geht die Gleichung auf, weil man problemlos beliebig vielen Leuten „Null” überweisen kann, auch ohne das Problem zu lösen, woher es kommen soll.

    Nur dann bekommen alle das Gleiche, egal ob sie nun die 1000 oder wegen der Steuer nur 300 bekommen. 1000 · 0 = 300 · 0

  • Oder der Wert der Währung ist unendlich groß, weil es dann auch keinen Unterschied mehr macht, ob man 1000 oder 300 bekommt, weil es multipliziert mit Unendlich denselben Wert ergibt. 1000 · ∞ = 300 · ∞

Alles zwischen Null und Unendlich funktioniert als Wert des BGE nicht. Man kann nicht denen einen wegnehmen und den anderen geben und dann sagen, alle bekommen bedingungslos. Es gibt immer die Bedingung, ob man zu den Zahlern oder Empfängern gehört.