Ansichten eines Informatikers

Powerpoizid

Hadmut
18.4.2020 15:53

Mmmh.

Neulich hatte sich doch ein hoher Beamter im hessischen Finanzministerium umgebracht:

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte von einer Verzweiflungstat im Zusammenhang mit der finanziellen Bewältigung der Corona-Krise gesprochen. „Ich muss davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt haben“, sagte Bouffier. Offensichtlich habe der 54-Jährige keinen Ausweg mehr gesehen.

Nun hat sich die Tage schon der nächste aus diesem Ministerium umgebracht. Umstände unbekannt, aber scheint ein komischer Laden zu sein, dieses Ministerium.

Mir schreibt aber einer, von diesem Ministerium im Allgemeinem um dem zweiten Suizidanten im Besonderen sei bisher immer enorm viel Powerpoint-Mist produziert worden. Daran habe man so richtig gut erkennen können, was für unfähige Leute da zugange seien, und da könne es nicht verwundern, wenn alles schief geht.

Ja, dass Powerpoint das Lieblingstool der Schwätzer ist, ist bekannt. Und es viele Leute gibt, die alles für wahr halten, wenn es in schönen Powerpoint-Folien mit beeindruckenden Pfeilen und Kästchen an die Wand geworfen wird, und es ebenso für falsch halten, wenn die Folien nicht schön und ausgeschmückt sind.

Im Prinzip ist Powerpoint die politavantgardistische Fortsetzung des Postrukturalistischen Geisteswissenschaftlerschwachsinns. Die dachten, es gibt keine Realität, nur das durch Sprechakte konstruierte. Inzwischen haben wir noch eine Generation aus Unternehmensberatern und deren Opfern, die meinen, dass Powerpointfolien die Realität erschaffen.

Ob es zum Suizid reicht, wenn einer doch mal merkt, dass Powerpointfolien geduldig sind und die Realität sich nicht darum schert?