Ansichten eines Informatikers

Analogische Atemmasken

Hadmut
14.4.2020 17:42

Ein Leser schreibt mir, er habe die perfekte Analogie gefunden.

Ich hatte doch mal geschrieben, dass sie mir damals die Promotion abgesägt haben, aber gleichzeitig eine Frau in Kryptographie mit Auszeichnung promoviert hat, deren Arbeit nicht nur vor Fehlern wirklich jedweder Art strotzte, sondern die auch der Meinung war, dass Passwörter möglichst kurz sein müssen, um sicher zu sein. Dann nämlich können man sie sich leichter merken und müsse sie nicht auf die Unterseite der Tastatur schreiben.

Hat sich bei manchen Lesern eingeprägt.

Einer schreibt mir nun, er habe die perfekte Analogie gefunden. Eine „Anatomy graduate” – keine Ahnung, was das jetzt genau heißt, aber irgendein anatomisch-medizinisches Studium muss sie absolviert haben (heißt „first class”, dass sie das erste Semester mit Prüfung überstanden hat, oder dass sie mit Auszeichnung ihr Studium abgeschlossen hat?) – habe sich des Problems angenommen, dass man gerade habe, nämlich dass es sich durch die Corona-Atemmasken so schwer atmen ließe. Deshalb häkelt sie sie aus Perlen, damit die angenehm große Luftlöcher haben:

Die Analogie ist wirklich perfekt: Frau, mit Minderheitenförderung und Abschluss/Prüfung/irgendsowas, hat überhaupt nicht verstanden, worum es in dem Fach geht, lebt aber wunderbar im Dummenbiotop Universität.

Nun kann man sich natürlich fragen: Kann das überhaupt echt sein? Will uns da jemand foppen? Erlaubt die sich einen Spaß? Macht die sich über das Publikum lustig? Ist das ein Hoax? Kann man so doof überhaupt sein, um das ernst zu meinen? Wie kam die zu ihrem Abschluss?

Die Analogie ist perfekt. Diese fragen habe ich damals nämlich auch gestellt. Und damals war es auch echt. Seitdem habe ich Hornhaut an der Stelle im Verstand, die bei sowas fragt „Kann man so doof sein? Kann das überhaupt stimmen?”