Ansichten eines Informatikers

Gefahrenblindheit durch öffentlich-rechtliche Wohlstandsverblödung

Hadmut
13.3.2020 22:34

Was mir vorhin so durch den Kopf ging:

Jemand machte mich vorhin auf diesen Tweet aufmerksam, das Originalvideo ist angeblich schon gelöscht.

Eine ebenso dumme wie überheblich-arrogante, aber eben öffentlich-rechtlich gefütterte Tussi macht sich über Leute lustig, die die Virus-Epidemie/Pandemie ernst nehmen und Vorräte kaufen.

Und ich habe so viele solcher Kommentare und Äußerungen gesehen. Ständig heißt es „ist nur ein Schnupfen”, merkt man gar nicht, lächerlich all diejenigen, die Vorräte einkaufen und so weiter.

Eigentlich stellvertretend für das ganze Prinzip der Medien: Die eigene – geisteswissenschaftliche – Dummheit zum Maß aller Dinge machen und alles verspotten oder beschimpfen, was davon abweicht. Achtet mal darauf, was die da sagt: Eigentlich dasselbe, was die Medien auch zur Migration schon ständig herunterbeten:

Alles nur irrationale Ängste, Leute die mit ihren Ängsten nicht klarkommen. die Angst vor allem Fremden, obwohl doch noch gar nicht weiß, dass es gefährlich wäre, und wenn man es nicht weiß, dann kann es auch nicht gefährlich sein.

Der geisteswissenschaftlich-schwachsinnig-poststrukturelle Ansatz: Sprache und Sprechakt machen Realität, und solange niemand offiziell verkündet hat, dass das Corona-Virus gefährlich ist, kann es das nicht sein, weil die Gefährlichkeit nicht konstruiert wurde, alles alles nur Ängste. Wie beim Geschlecht, das sich nach Doktrin der Gender-Studies und weiter Teile der Fernsehmacher ja auch erst einstellt, nachdem die Hebamme das Geschlecht beschlossen und verkündet hat.

Gender – Migration – Corona – dieselbe Idiotie.

Die Leute stecken in einer Phantasiewelt, auf die sie von Postrukturalismuspriestern in der Klapsmühle Geisteswissenschaften abgerichtet wurde, wähnen sich wie ein Sektenjünger besonders erleuchtet und verachten und verspotten jeden, der das anders sieht. Die Leute sind brechend dumm, halten sich aber für die schlauesten.

Nach genau demselben Schema liefen deren Wahrnehmung und Publikationstätigkeit zur Migration: Solange keiner der Verkündungsbefugten verkündet hat, dass daran irgendwas gefährlich wäre, und damit der Sprechakt nicht geleistet und der Diskurs eröffent wurde (was man notfalls auch mit blanker Gewalt verhindert), kann es keine Gefahr geben und jeder, der eine sieht, muss irrational-kränkliche Ängste haben, die ihn steuern.

Nur dass es nun beim Corona-Virus schon nach kurzer Zeit umgeschlagen ist. Plötzlich soll hier das gesamte Wirtschafts- und Sozialleben eingestellt werden, kommt die Regierung plötzlich mit der ganz großen Wirtschaftsrettungskanone, erwarten wird große Zahlen von Toten – medizinische und wirtschaftliche Tote. Gerade kommt wieder im Fernsehen, dass man überall die Schulen schließt, Museen und ähnliches, Sportveranstaltungen absagt und und und..

Selten konnte man so schnell und so wirksam sehen, wie strunzdumm, wie borniert, wie überheblich, wie ignorant, wie blöd, wie ideologisiert, wie weltfremd, wie realitätsfern, wie empirieunfähig unsere Medien sind. Und diesen Leuten, diesen Dummheitshohepriestern, überlassen wir das Monopol über unsere größte Medienmaschinerie.

Die Frage ist: Wie kommt sowas?

Wie kann das passieren, dass wir das alles seit 2 Monate im Fernsehen aus China sehen, und trotzdem noch gestern, vorgestern viele nicht wahrgenommen haben, was da abläuft? Jetzt auf einmal geht die Lawine los, nachdem man zweieinhalb Monate völlig ignorant zugehört und nichts gedacht hat.

Ich halte regelmäßig Sicherheitssensibilisierungsveranstaltungen. Eigentlich geht es darum um Sicherheit im Sinne von „Security”, aber ich mache darin immer auch einen – eigentlich themenfremden, aber um die Leute nicht nicht doppelt zu Schulungen zu holen – Schlenker in die Arbeitssicherheit („Safety”), mit Fluchtwegen, Verhalten bei Feueralarm, Brandursachen.

Ein Thema dabei ist, dass Leute in unseren Gesellschaftsräumen verlernt haben, mit Gefahr umzugehen. Schaut man sich etwa Kinder in Erdbebengebieten wie Japan oder Neuseeland an, dann springen die beim ersten Wackeln sofort in Sicherheit. Schaut man sich Flüchtlingskinder aus Kriegsgebieten an, dann bringen die sich sofort in Sicherheit, wenn es irgendwo knallt.

Schaut man sich aber die Leute an, die hier aufgewachsen sind, dann haben die ein Problem. Ich hatte das im Todesfall Tuğçe damals beschrieben, dass da alle vom Mord des Aggressiven an der schönen Tuğçe sprachen, Millionen von Leuten sogar das Video gesehen hatten, aber niemandem aufgefallen war, dass nicht er sie angegriffen hatte, sondern sie zu einer Handgreiflichkeit zwischen Männern hingegangen ist, sich eingemischt hat, an der Handgreiflichkeit teilgenommen und das Gleichgewicht verloren hat. Obwohl sie Gefahr gesehen hat, ist sie nicht weg-, sondern hingelaufen.

Kurz drauf rief mich einer aus dem Hamburger Rotlicht-Milieu an, ehemaliger Bordell-Türsteher mit Knasterfahrung, der inzwischen zusammen mit der Polizei Gewaltprävention betreibt und Jugendlichen beibringt, Konfliktsituationen zu überleben. Und der sagte mir, dass er genau das beobachtet und die Jugendlichen dahingehend trainiert, was ich da geschrieben hatte: Weg von der Gefahr!

Immer häufiger hat man das, dass Leute sich nicht in Sicherheit bringen, sondern das Handy rausholen und das auf Video aufnehmen.

Solche sinngemäßen Schildern wie dieses habe ich schon selbst in asiatischen Hochhäusern gesehen, das ist kein Ulk oder Satire, das ist echt:

Man muss den Leuten heute sagen, dass sie sich erst in Sicherheit bringen müssen und dann twittern dürfen.

Es haben mich schon Leute bei laufendem Feueralarm auf dem Handy angerufen um zu fragen, was sie tun sollen. Ich so: „Rauslaufen!? Mach, dass Du auf die Straße raus kommst!”

Es hat sich mal einer bei mir beschwert, dass der Feueralarm zu laut sei, dabei könnte man ja nicht arbeiten. Ich möge den doch leiser machen lassen.

Wir hatten hier seit 1945, seit 75 Jahren keine Krisensituation mehr. Keinen Krieg, keine Seuche, keine Hungersnot, keine große Umweltkatastrophe.

Die Eltern- und Großelterngeneration war noch daran gewöhnt, damals im Krieg, ständig mit Bombeneinschlägen zu leben, Minen, scharfe Waffen und dergleichen überall zu finden, reichlich Leichen, die herumliegen und -schwimmen. Die hatten Gefahr noch selbst erlebt.

Wir dagegen kennen Gefahr nur aus Kino und Fernsehen. Gefahr ist das, wozu man sich im Kino eine doppelte Portion Nachos kauft.

Die Leute sind komplett gefahrenblind.

Deshalb sind sie auch nicht in der Lage, die Gefahren von Migration wahrzunehmen, halten jeden für psychisch gestört, angstgesteuert, irrational, der irgendeine Bedrohung sieht.

Genau dasselbe ist jetzt mit dem Virus und den Hamsterkäufen passiert: Die Unfähigkeit, eine Gefahr zu erkennen, verbunden mit der herablassenden Verachtung gegenüber jedem anderen, der das Unbekannte nicht von vorherein für harmlos hält.

Nur mit dem Unterschied, dass das jetzt in kürzester Zeit und ziemlich heftig umgeschlagen ist und wir sehen können, wie dumm diese Gefahrenleugnerei und Abwiegelung waren und sind.

Eben noch hat man jeden verspottet und zum Psycho erklärt, der Lebensmittelvorräte beschafft hat. Ich habe diese Woche eine Sendung gesehen, in der sie Leute auf der Straße interviewt haben. Eine Hausfrau machte sich über Hamsterkäufer lustig, das sei so absurd. Dann fragte man sie, wieviele Vorräte sie hat: Mindestens 3 Wochen, das schafft sie ganz locker, sagte sie. Da fragt man sich, ob bei der die beiden Hirnhälften irgendeine Verbindung haben.

Man sieht jetzt an diesem Krisenfall sehr deutlich, dass wir uns unsere Medien von Gefahrenblinden machen lassen. Dummen, arroganten, herablassenden Gefahrenblinden. Leute, die nicht realitätsfähig sind, weil sie noch nie mit Realität zu tun hatten. Die sitzen da in irgendwelchen schönen Glasbetonbauten und werden mit Geld aus Zwangsbeiträgen beregnet. Die kennen keine Gefahr, hatten damit noch nie zu tun.

Schaut es Euch an und übertragt die Beobachtungen auf andere Bereiche.