Ansichten eines Informatikers

Melbourne

Hadmut
11.3.2020 23:53

Australien war mal mein ultimatives Traumland, und Melbourne galt mal als die lebenswerteste Stadt der Welt.

Und es war nicht mein Traumland, weil ich mir das eingebildet oder phantasiert hätte. Ursprünglich wäre ich eigentlich nicht auf die Idee gekommen, nach Australien zu reisen. Bis mir auf einer USA-Reise 1999 viele Mitreisende, auch die Australier und mein Zimmerpartner für 3 Wochen, ein Südaustralischer Polizist, mich regelrecht beknieten, ich müsse unbedingt nach Australien, das wäre genau mein Land.

Eigentlich bin ich dann 2000 nur deshalb hingefahren, weil mir nichts besseres einfiel und ich es Leuten versprochen hatte, mal hinzufahren, die ich danach (bis auf zwei, eine Deutsche und einen Israeli) nie wieder gesehen habe. Und stellte 2000 dort fest: Sie hatten Recht. Es war die tollste und schönste Reise, die ich gemacht habe.

Ich war aber öfters dort, und jedesmal habe ich noch schönere Seiten entdeckt, aber eben auch die eine oder andere Schattenseite.

Gerade hatte ich berichtet, dass man in Australien (zumindest in einem Fernsehsender) Sydney für die Drogenhauptstadt hält und davon ausgeht, den Kampf gegen Drogen einfach verloren zu haben.

Heute das:

Man merkt das schon lange, besonders in Melbourne, wie da die Kriminalität zunimmt und die – arabisch/afrikanisch-migrantischen! – Banden immer mehr die Kontrolle über die Straßen übernehmen und die Leute sich nicht mehr raustrauen. Ich war 2002 das erste Mal in Melbourne, bin da damals am Anfang der Reise angekommen, und wollte mir für die Ausrüstung dort in einem Laden ein diebstahlsicheres Stahlseilnetz kaufen. Der Verkäufer im Laden sagte mir an der Kasse damals noch, ich solle den Blödsinn bleiben lassen und das Ding wieder ins Regal hängen, das sei reine Geldverschwendung und unnützer Ballast, in Australien würde nichts geklaut. Und so hatte ich die auch erlebt. Da kam nichts weg. Da wurde nichts geklaut. Da konnte man jedem voll vertrauen. Jeder freundlich, jeder hilfsbereit.

Inzwischen erkennt man das Land nicht wieder. Wenn man sieht, wie bei den Waldbränden viele plündern, wieviel Vandalismus, wieviel Gewalt in der Schule da plötzlich herrscht. Es ist unglaublich, wie sich das Land in 20 Jahren verändert hat. Durch Migration. No-Go-Gegenden gab es früher eigentlich nicht. Ich bin 2000 mal durch as Rotlichtviertel in Sydney geschlendert, und hatte mich – wie ich das im Ausland immer so mache – beim Hotelier und bei Taxifahrern und anderen Leuten erkundigt, wie gefährlich das ist, und die sagten: Null. Natürlich würde man übers Ohr gehauen und die versuchen einem, das Geld aus der Tasche zu ziehen, in denen sie einen in Strip-Bars locken. Aber Straßenkriminalität sei da nicht da, man könne bedenkenlos rumlaufen. Das sieht heute ganz anders aus. Es gibt Gegenden, da kann man nicht mehr hin. Mich erinnert das immer an die Situation, wenn man Kinder im Nachbars- oder Bekanntenkreis nur ab und zu mal sieht und deren Entwicklung und Veränderung viel stärker bemerkt und wahrnimmt als deren Eltern, die sie jeden Tag sehen. Vermutlich würden Australier dasselbe über Deutschland sagen.

Sydney versinkt in Drogen, Melbourne in Gewalt.

Allerdings sprach mich 2007 in einem Kaff an der Westküste mal einer an, der noch Deutsch konnte, ein ehemaliger ausgewanderter und dort gescheiterter, arbeitsloser Ex-Deutscher. Der sagte mir schon damals, man könne durch Australien eine horizontale Linie ziehen und nördlich der Linie sei alles wirtschaftlich kaputt und auf Droge. Südlich der Linie sei es prima, aber teuer. Nun sind sie anscheinend alle auf Droge. Es gab da mal einen Bericht, aber ich finde ich gerade nicht mehr und bekomme es auch nicht mehr so richtig zusammen: Es gab da mal so Fälle, in denen sich Jugendliche ein „Taschengeld” verdienten oder so ähnlich, indem sie Alltagsgegenstände wie Motorradhelme und so Zeugs aus Asien bestellten, in denen Drogen versteckt waren und die für den Zoll schwer zu erkennen waren, weil an harmlose, echte Adressen von Durchschnittsaustraliern versandt. Inzwischen ist es wohl so, dass die mit Drogen schier überschwemmt werden und selbst in Flaschen von Chili-Sauce Drogensendungen gefunden werden. Gerade so, als ob jemand das Land mit Drogen fluten und zerstören wollte.

Dazu die zunehmende Hitze und Dürre, immer öfter Temperaturen über 40 Grad.

Die Waldbrände, die enormen ökologischen und wirtschaftlichen Schaden verursacht haben.

Und dann brechen jetzt durch die Corona-Krise zwei Haupteinnahmequellen weg, nämlich chinesische Studenten und Tourismus, den sie gerade nach den Waldbränden ganz dringend gebraucht hätten. Ich hatte selbst vor, im Herbst über Dubai mal wieder hinzufliegen und zu gucken, wie es nach den Waldbränden dort aussieht und auf dem Hin- und Rückweg die World Expo 2020 zu besuchen.

Das fällt wohl komplett aus.

Es heißt gerade irgendwo in der Presse, dass die Porno-Branche Wahnsinnsumsätze feiert, weil die wegen Corona alle zuhause hocken und nicht wissen, was sie machen sollen. (Gab es nicht mal in New York 9 Monate nach einem längeren Totalstromausfall einen heftigen Peak bei den Geburtenzahlen?) Die Lufthansa ist im Krisenzustand, die ganze Tourismusbranche hungert, da wird vieles pleite gehen.

Je mehr das Land kaputt geht, desto mehr steigen Drogenkonsum und Kriminalität, was wiederum den Niedergang beschleunigt.

Ich denke, Australien ist in 20 bis 30 Jahren am Ende.

Ich wiederhole meinen Vorschlag von vor einiger Zeit:

Wenn wir gut ausgebildete, fleißige, robuste und kulturkompatible Fachkräfte brauchen, dann holt sie aus Australien. Die sprechen alle Englisch.