Ansichten eines Informatikers

Schutz gegen chinesischen Atemmasken-Aufkauf

Hadmut
31.1.2020 15:11

Ich hatte doch geschrieben, dass ein Händler Bestellungen von Atemschutzmasken storniert, weil die Chinesen den ganzen Markt aufkauften.

Tatsächlich gibt es diverse Hinweise und Leserzuschriften, wonach es tatsächlich gerade zu erheblichen Lieferengpässen kommt und viele Händler nicht mehr sagen können, wann sie wieder beliefert werden, manche Händler auch dem Bestellansturm organisatorisch nicht gewachsen sind. Einer beschrieb, dass ein Händler inzwischen schon nachfragt, ob man die Masken für sich selbst kauft oder sie nach China schicken will. Was wiederum schwierig werden könnte, weil Fluglinien und Paketversender so langsam anfangen, die Verbindungen zumindest in Teile von China abzubrechen.

Auf der einen Seite heißt es, es gäbe selbstverständlich auch Hersteller solcher Masken in Deutschland, die für ausreichende Versorgung gut wären, andererseits gibt es Hinweise, das ein weit überwiegender Teil (wenn ich mich jetzt richtig erinnere, habe ich irgendwo 90% gelesen) der Masken in Asien hergestellt wird, was aber auch nicht weiter verwundert, weil ja gefühlte 99% der Leute, die schon im Normalalltag mit Masken auf der Straße rumlaufen, in Asien wohnen. Also werden sie auch die Masken da herstellen. (Vor einiger Zeit hatten die ja alle mal die Marotte, dass sie alle mit so einem Plastikschutzschild, wie ihn Chirurgen und andere Ärzte manchmal zum Schutz vor Spritzern tragen, im Gesicht herumgelaufen sind. Ich habe mich mal irgendwo in einem Restaurant in Deutschland mit einer Chinesin über die seltsamen Masken unterhalten, die gerade kurz davor war, wieder mal nach China zur Familie zu fliegen, und die sagte, dass sie sich in Deutschland längst heimischer fühlt als dort, einfach wegen der Konstanz. Die ändern dort so häufig die Sitten und Spleene, dass sie, die dort nur ab und zu mal ist, nicht nachkommt und sich jedesmal so vorkommt, als wäre sie in ein völlig fremdes Land gefahren, in dem sie noch nie war, käme sie aber nach Deutschland, sei alles wie immer und gewohnt. (Das Gespräch fand vor den Gender-Kriegen und der großen Migration statt.) Es heißt, dass aus China nun keine Masken mehr rausgehen und die Firmen Container-weise Maskenlieferungen dort festhielten, die schon längst verkauft und bezahlt seien. Es gibt also zwei Ursachen, nämlich erstens, dass sie bestellte und bezahlte Masken (angeblich) nicht mehr ausliefern, und andererseits aufkaufen, was zu kriegen ist.

Die Bundeswehr fliegt gerade mit einem Sonderflugzeug nach Wuhan, um Deutsche dort einzusammeln und zu evakuieren, und auf dem Hinflug haben sie den leeren Flieger mit 10.000 Schutzanzügen beladen, um die die chinesische Regierung gebeten hatte.

Wobei ich immer noch über die Frage grüble, wo uns Schutzmasken und Schutzanzüge in solchen Fällen eigentlich mehr nutzen: Dort am Ursprungsort und Ausbreitungsherd, oder hier bei uns? Ich muss da an Fußball denken. Ich habe von Fußball keine Ahnung, interessiere mich nicht im Geringsten dafür, erinnere mich aber daran, dass die Klassenkameraden in der Schule mal heiß diskutierten, wie sich der Torwart zu verhalten habe, wenn ein einzelner Stürmer mit Ball auf ihn zukommt: Raus aus dem Tor, dem Gegner entgegenlaufen, „Winkel verkürzen”. Je weiter der Torwart aus dem Tor läuft, desto größer ist aus Sicht des Stürmers der anteilige Winkel des Tores, das er abdeckt. Das ist mir irgendwie so in Erinnerung geblieben, wie ein Klassenkamerad das sagte, ich weiß sogar noch, wer es war. Braucht man weniger Masken und Schutzanzüge, wenn man sie schnell genug zum Ursprungsort liefert und dort die Ausbreitung verhindert?

Ein Leser schreibt mir gerade, wie sie in Taiwan damit umgehen und verhindern, dass die Chinesen ihnen die Masken wegkaufen.

Sie drucken nämlich einfach die taiwanesische Nationalflagge auf die Masken. Und in China mit einer Taiwanflagge, noch dazu im Gesicht, herumzulaufen, geht gar nicht, weil China Taiwan ja für abtrünnig hält und nicht anerkennt. Politisch gar nicht drin.