Ansichten eines Informatikers

Wohnungsnot

Hadmut
28.1.2020 0:36

Eine eigene Beobachtung.

Auf Twitter bekommt ein Linker angesichts meines Blogs so eine Art Tourette-Epilepsie und beschimpft mich krampfhaft.

Ein Leser hat ihn darauf hingewiesen, dass ich nicht rechts bin, sondern einfach nur die meisten Linken für dumm hielte, das sei alles. (Nicht ganz, ich halte sie ja auch für kriminell und verlogen.)

Ich habe aber auch selbst gefragt, wo ich denn gelogen haben sollte:

Eine „ungestützte Vermutung”, wo doch die Linken sich ständig auf die Fahnen schreiben, gegen Mietpreiskapitalisten zu kämpfen? „Freiräume schaffen” ist eine einschlägige linke Formulierung. Und wenn man sich überlegt, wie schnell die Presse dabei ist, irgendeinen Anschlag als „rechts” einzustufen, ist es wieder mal interessant, wie sich da die Maßstäbe ständig verschieben. Linke waren es immer erst nach Beweis, Rechte waren es immer bis zum Beweis des Gegenteils.

Aber ich will auf etwas anderes hinaus: Die Wohnungen.

Zwei Beobachtungen.

Vor 2008

Als ich damals in Dresden gearbeitet habe und die Firma auch einen Ableger in Berlin hatte, hatte ich mir schon überlegt, nach Berlin zu ziehen, aber da gab es noch keine Jobs und nichts zu arbeiten. Wenn man damals in den Wohnungssuchseiten gesucht hat, hat man locker mal 2000 Antworten bekommen, Mietpreise spottbillig, die ersten 3 Monate mietfrei, einen (damals topmodernen) Flachbildfernseher gab’s oft dazugeschenkt, weil die Vermieter schon froh waren, wenn überhaupt jemand drin wohnte, damit die Wohnung nicht leerstand und vermoderte.

Ein Taxifahrer sagte mir damals, dass man neue 3-Zimmer-Neubauwohnungen für 75.000 Euro kaufen konnte (die ich damals nur dummerweise nicht hatte und auch dummerweise nicht hätte ausgeben wollen ohne Job in Berlin. Hat auch keiner auf Kredit gekauft oder finanziert, ließ sich ja nicht vermieten.)

2013

Habe ich in Berlin nach einer Wohnung gesucht. Die vor München hatte ich schon gekündigt und meinen Hausstand beim Spediteur im Container eingelagert, in Berlin nur ein kleines Zimmerchen.

Es hat eine Weile gedauert, und ich habe nicht genau mitgezählt, aber ich habe so zwischen 70 und 90 Wohnungen besichtigt, und war damals heilfroh, ein iPad mit Mobilfunkkarte zu haben, weil ich damit unterwegs auf die Datenbanken und Mail zugreifen konnte.

Meistens habe ich die Wohnungen alleine besichtigt, nicht so wie heute im Massenpulk.

Die meisten Wohnungen wollte ich auch nicht, weil in erbärmlichem bis ekelhaftem Zustand oder schwer renovierungsbedürftig (oder vom Mieter auf eigene Kosten zu renovieren), einmal auch ohne Boden, nicht selten die Treppenhäuser vollgekackt und nach Pisse riechend, aber immerhin: Es gab Wohnungen, von denen ich einige hätte haben können, aber nicht hatte haben wollen. Es hat etwas länger gedauert, weil ich die, die ich haben wollte, nicht bekam. Mal mangels Schmiergeld. Mal, weil es hieß, ich hätte keine Kinder, und man die Wohnungen nur mit Familien mit Kindern im gleichen Alter belegt, damit die sich nicht über den Krach beschweren. Einen Kollegen in meinem Alter lehnte man ab, eben weil er Kinder hatte.

Irgendwann aber hatte ich in nur einer Woche gleich drei gute Wohnungen, die ich alle hätte haben können.

Zwei davon habe ich genommen.

Was mich geärgert hatte, denn die dritte war auch nicht schlecht, aber etwas weit weg und ohne Fahrstuhl (ich hatte Probleme mit dem Knie), dafür war die Maklerin verhindert und hatte sich durch ihre wirklich verdammt hübsche Tochter vertreten lassen. Mit der hätte ich gerne mal … einen Vertrag geschlossen.

Was sich seltsam anhört, aber das lag daran, dass die eine nicht so schön und weit draußen war, und die andere, die mir weit besser gefiel, noch gar nicht existierte. Das Haus war noch nicht gebaut. Also bin ich erst in die eine und nach etwas mehr als einem Jahr nochmal umgezogen. Dafür konnte ich mir dann in gewissem Umfang Boden und Küchendesign aussuchen. War ja noch nicht eingebaut. War ja nur ein großes Loch im Boden und ein Passwort für die Webcam zu den Bauarbeiten.

Ich habe aber auch mehrere Wohnungen unterschiedlicher Qualität besichtigt, die einfach nicht in Frage kamen, weil ganze Wohnblöcke fest in türkischer oder arabischer Hand war. Ich kam zu einer Wohnungsbesichtigung bei einer Wohnungsgesellschaft, die mir sehr positiv auffiel, weil sie die Wohnungen zwar einfach, aber gut renoviert hatte, das sei bei ihnen einfach Standard. Küche OK, Bad OK, alles frisch gestrichen und ohne weiteres sofort bezugsfähig, was in Berlin sehr selten ist. Und das auch noch zu einem sehr günstigen Preis. Guter Grundriss, alles prima. Aber als ich vor dem Haus wartete, sprachen mich ständig Türken und Araber – sehr freundlich – an, weil sie irgendwelche Mieterprobleme mit der Müllabfuhr oder dem Warmwasser oder einem Türschloss oder sowas hatten. Die hielten mich immer für jemanden von der Hausverwaltung, weil mir dann alle sagten, außer von der Hausverwaltung kämen Deutsche hier nicht hin. Die sagten mir dann auch – freundlich, im Guten, nicht als Drohung oder so – dass ich mir da sehr verloren vorkommen würde, weil es da keine Deutschen gäbe und keiner deutsch spricht. Der von der Hausverwaltung zeigte mir gleich drei Wohnungen unterschiedlicher Größe, alle in prima Zustand, die ich auch alle hätte haben können (und als solche auch genommen hätte), fragte mich aber, ob ich das wirklich wolle. Er würde das nicht machen.

Ich war woanders bei einer Besichtigung, was sich als ein türkisches/arabisches Viertel herausstellte. Stört mich ja erst mal nicht, aber ich war bei der Besichtigung nicht allein, ein älteres arabisches Ehepaar war noch dabei, das kein Wort Deutsch konnte, aber eine geschätzt 11- oder 12-jährige Tochter oder Enkelin als Dolmetscherin dabei hatte, die muttersprachlich gutes Deutsch sprach. Ich weiß nicht, ob die wirklich verwundert waren oder das nur die Taktik war, einen Konkurrenten auszustechen, aber die Kleine fragte mich, anscheinend im Auftrag der Alten, warum ich als Deutscher in ein türkisch-arabisches Viertel ziehen würde. Das würden sie nicht verstehen. Warum ich sowas würde tun wollen. Ich sagte, dass ich mir dabei nichts gedacht habe, weil ich das schlicht vor der Besichtigung nicht wusste.

Ich war auch noch woanders (ich hatte mir das alles mal aus den Suchportalen runtergeladen und notiert, die ganzen Notizen von fast 1GB aber irgendwann mal gelöscht, weshalb ich mich noch erinnern kann, wie die Häuser aussahen und in welcher Richtung sie ungefähr lagen, aber nicht die genau Anschrift. Ich habe die Termine und die Anschriften alle noch in meinem Kalender, müsste mir das jetzt aber erst noch alles wieder anschauen), wo eine Wohnungsgesellschaft auch gleich mehrere Wohnblöcke zu günstigen Preisen hatte, wo ich zwar keine konkrete bestimmte Wohnung bekommen hätte, aber sie sagten, dass da ständig sowas frei wird, und wenn ich eine wollte, es nicht lange dauern würde, bis ich eine bekäme. Warteliste frei.

Ich kann mich auch noch an zwei Wohnungen erinnern, die über mehrere Monate leer standen und die ich beide hätte haben können, mir sogar mehrfach angeboten wurden, eine habe ich gleich zweimal besichtigt. Beide waren mir zu teuer. Eine außerdem etwas zu klein, die andere etwas gammelig mit feuchtem Keller.

Ich habe auch eine Altbauwohnung besichtigt, die im Prinzip aus einer kleinen Wohnung und einem Wohnzimmer in der Größe einer kleinen Schulsporthalle bestanden hatte, was ein famoses Fotoatelier oder Fernsehstudio abgegeben hätte (oder auch zwei), locker 5 Meter hoch oder höher, aber der Keller extrem modrig und feucht. Und alles etwas schäbig. Hätte ich haben können, habe ich aber nicht genommen.

Auch eine kleine Zweizimmerwohnung beim BND hätte ich haben könne, aber die war nicht nur winzig und absurd überteuert, ich hätte auch noch für sechstausend Euro die völlig geschmacklose protzige Einrichtung des noch darin wohnenden schwulen Arabers übernehmen müssen. Und ich verstand nicht mal warum, vermutlich bekam der Makler Provision als Schmiergeld.

Ergo

Also bin ich mir aus eigener Erfahrung ziemlich sicher, dass 2013 die Wohnungssituation in Berlin bei weitem nicht so angespannt war wie heute. Die Wohnung, die ich jetzt habe, bekäme ich heute als Einzelperson nicht mehr, und wenn, dann wäre sie mir zu teuer, weil die Mieten bei Neuvermietung deftig anziehen.

Zumindest ist es nicht gelogen, denn ich habe das ja selbst so erlebt und beobachtet.

Und was ich eben auch gesehen habe, wieviele Wohnungen damals schon an Migranten vergeben waren und damit auf dem einheimischen Wohnungsmarkt fehlten. Ganze Viertel waren da so deutschenfrei, dass ich da direkt als Fremdkörper angesehen wurde. Aber da war das noch vornehmlich türkisch mit etwas arabisch.

Grundsätzlich war es damals aber so, dass zwar viele Wohnungen schon sehr teuer waren (vor allem, weil viele Kredite aufgenommen und investiert hatten und wenigstens die Zinsen als Miete wieder raushaben wollten), man aber durchaus noch etwas bekam und Auswahl hatte. Man zahlte oder man suchte etwas länger. Aber es ging.

Solche Katastrophen wie heute, bei denen 200 Leute eine Wohnung besichtigen, habe ich damals nicht erlebt. Zwei oder dreimal war ich bei Massenbesichtigungen mit 5 bis 10 Interessenten, ein paarmal nur mit einem zweiten, meistens alleine. Und es gab damals Wohnungen die länger leer standen, weil sich keine Mieter fanden.

Ich halte es deshalb für eine Unverschämtheit und systematische Desinformation, wenn ich als „Rechter” und als „Lügner” hingestellt werde, wenn ich sage, dass nach auch auch durch die Migrationswelle die Wohnungsnot und damit auch die Preise gestiegen wären.

Oder mal anders gefragt: Wodurch sollen sie denn sonst gestiegen sein?

Wenn doch die Deutschen, wie uns immer gesagt wurde, aussterben und immer weniger werden?

Dann müssten doch immer mehr Wohnungen leer stehen und der Markt nach unten zusammenbrechen. So, wie ich das vor 2008 für Berlin beobachtet hatte.

Einen Teil könnte man noch damit erklären, dass mehr Leute studieren und in den Universitätsstädten wohnen wollen.

Einen anderen Teil könnte man durch Feminismus erklären, es gibt mehr Singles.

Aber es erklärt alles nicht diesen Wahnsinn, der heute herrscht.

Es gibt inzwischen viele Schulklassen, die überwiegend oder fast völlig (oder ganz) aus Migranten bestehen. Ja, wo sollen die denn nachts hin? Die wohnen ja auch irgendwo.

Schulklassen sind ja immer auch ein Abbild der Bevölkerung im Umfeld der Schule.

Natürlich kann man argumentieren, dass die ja alle nur billig und einfach wohnen oder in anderen Stadtvierteln, aber das ist nur Rhetorik. Das schiebt sich halt so durch und verdrängt sich. Das ist ja nicht so, dass ein hoher Migrantenanteil in einem anderen Stadtteil keine Auswirkungen hier hätte. Das verdrängt sich ja staffettenartig.

Bestes Beispiel bin ich selbst: Ich hätte durchaus eine der günstigeren Wohnungen genommen, die ich dabei besichtigt habe, die ich aber nicht genommen habe, weil die Gegenden schon türkisch-arabisch besetzt waren.

Diffamieren zur Propaganda

Man merkt das aber nun, dass Linke anfangen, jeden, der auf die Probleme hinweist, als „Rechten” und „Lügner” zu diffamieren.

Das wird noch richtig lustig.

Was meint Ihr wohl, was in 10, 15 Jahren los ist, wenn die Kinder, die jetzt die Klassen füllen und noch bei ihren Eltern in die Wohnungen gestopft wohnen, volljährig werden, eigene Kinder kriegen und eigene Wohnungen haben wollen.

Das geht noch richtig zur Sache.