Ansichten eines Informatikers

Neues vom Kammergericht

Hadmut
27.1.2020 21:11

Ach. Das Ding bekommt Tiefe.

Ich hatte es doch neulich schon davon, dass es am Berliner Kammergericht Malware-Befall der IT-Landschaft gab. Nun schreibt der Tagesspiegel:

Die Aussagen des Gutachtens haben es in sich: So sei der Angreifer „höchstwahrscheinlich in der Lage gewesen“, den „gesamten Datenbestand des Kammergerichts zu exfiltrieren“, also aus dem System herauszuschleusen.

Davon betroffen wären neben Tätern und Opfern von am Kammergericht verhandelten Prozessen auch Zeugen und verdeckte Ermittler oder Informanten. Das Kammergericht ist unter anderem für Terrorprozesse zuständig. Die dort lagernden und möglicherweise gestohlenen Daten sind höchst sensibel.

Die installierte Schadsoftware sei „klar auf Datenabfluss ausgerichtet“ gewesen. Die Experten empfehlen dem Kammergericht den „kompletten Neuaufbau der IT-Infrastruktur“. […]

So habe sich die Schadsoftware auch deswegen ausbreiten können, weil das Kammergericht keine „Netzwerksegmentierung“ vorgenommen habe – also die Aufteilung in verschiedene, aus Sicherheitsgründen voneinander getrennte Bereiche.

Sauber.

Da riskieren Leute ihre Existenz oder ihr Leben, und so gehen die Juristen dann damit um.

Was war nochmal das Wichtigste in der IT-Politik und -Forschung der letzten 30 Jahre? Nöh, nicht IT-Sicherheit. Frauenförderung, Frauenquote, Fraueninformatik, deren herausragendste Forderung war, die Informatik zu enttechnisieren und mehr dem Sozialen zuzuwenden, um sie frauenbekömmlicher zu machen.

Und wo bleiben nun Uschis Cyberkrieger, um den Gegner zu vernichten?