Ansichten eines Informatikers

Der Kapitalismus ist schuld…

Hadmut
26.1.2020 12:28

Zur Qualität des Journalismus von heute:

Der Kapitalismus ist Schuld, dass die Zeitungen sterben.

Eigentlich hätte ich mir das andersherum vorgestellt, denn eigentlich ist ja so ein Zeitungsverlag mit seinen hohen laufenden und Kapitalkosten so ein typisches Kapitalistenwerk. Wer sonst sollte das am Leben halten? Wo, wenn nicht im Kapitalismus, gibt es staatsunabhängige Medien? (Präziser: Warum, wenn nicht durch Kapitalismus, gibt es staatsunabhängige Medien? Wer außer einem Kapitalisten sollte ein Interesse an einem politisch unabhängigen Medium haben?)

Sagen wir es so: Sowjetunion, China, DDR, das waren alles keine Highlights freier Presse. Während umgekehrt in den kapitalistischen USA der 50er bis 70er Jahre die Presse quantativ und qualitativ gesprossen ist wie nie zuvor.

Wer würde aber noch eine Zeitung kaufen, die von Journalisten geschrieben ist, die meinen, der Kapitalismus wäre an allem schuld (ich habe Leser, die den Standpunkt vertreten, dass es „Kapitalismus” gar nicht gibt, weil das nur die Konsequenz der natürlichen Ordnung und ein linker Kampfbegriff ist), und wenn man ihn nur abschaffte (Sonderfall des linken Alles-kaputt-machen), träte automatisch irgendein Paradies ein?

Bedenkt man, dass die meisten Linken unter „Demokratie” Sozialismus im Stile der DDR verstehen, muss man die Aussage so verstehen, dass sie Standard-Gehalt dafür wollen, dass sie ab und zu nachblubbern, was der Staat ihnen vorgibt.