Ansichten eines Informatikers

Das Wasser nicht halten können

Hadmut
17.1.2020 22:36

Ich hatte doch geschrieben, dass die Geologen grübeln, weil Wasser fehlt, und dass das fehlende Wasser ja schließlich nicht vom Planeten verschwinden könnte.

Eine Leserin schreibt mir, da läge ich falsch.

Sie verweist auf einen Artikel im SPIEGEL von 2012, wonach die Erde sogar enorm viel Wasser in den Weltraum verlöre.

Wasserbilanz

Die Erde hat ein Leck

Der blaue Planet verliert sein Wasser: Bereits ein Viertel der Meere sei entschwunden – teils ins All, berichten Forscher. Auch auf den Kontinenten gibt es Orte, die Wasser aus den Ozeanen binden.

Es ist, als liefe die Erde langsam aus. Geologen haben entdeckt, dass der Planet einen Gutteil seines Meerwassers verloren hat. Seit der Frühzeit vor knapp vier Milliarden Jahren haben sich die Ozeane um ein Viertel entleert. Das verschwundene Wasser könnte den gesamten Atlantik füllen – und den Meeresspiegel um 800 Meter heben. Forscher haben ein Leck ins Weltall identifiziert. […]

Aber wohin ist das Wasser verschwunden? Die Forscher haben zwei Leckagen ausgemacht: Das Weltall und den Untergrund der Kontinente. Ins Weltall verschwanden große Mengen Wasserstoff, der zusammen mit Sauerstoff Wasser bildet. Bakterien spalten Wasser auf, so dass Wasserstoff als Bestandteil von Methangas in die Luft entfleucht. Das Gas stieg in der Urzeit-Luft bis in die Stratosphäre, wo es von energiereicher Sonnenstrahlung in seine Einzelteile zerlegt wurde. Wasserstoff als leichtestes Element überhaupt entschwebte darauf ins All – und konnte damit nicht wieder als Wasser in die Ozeane zurückkehren.

Das andere Leck war die Bildung der Urzeit-Kontinente: Tief im Meeresgrund verbindet sich Wasser mit Mineralen, wobei vorzugsweise der leichtere Wasserstoff eingebaut wird – Deuterium bleibt zurück. Umwälzungen im Erdinneren befördern die Minerale schließlich in die Knautschzonen der Erdplatten, wo Vulkane die Minerale ausspucken – sie erstarren schließlich zu Erdkruste. Anstatt als Wasser im Meer zu schwappen, lagern die Wasserstoffteilchen also nun im Gestein der Kontinente.

Beide Leckagen der Erde sind heute allerdings kleiner als in der Urzeit. Zwar entstehen auch heute neue Landmassen. Gleichzeitig werden aber auch Kontinente von Wind und Wetter ausgewaschen, so dass der Wasserstoff auch als Wasser zurück ins Meer gelangt.

Dass heute weniger Wasserstoff ins All entfleucht als früher, liegt an einer anderen Gasmischung in der Atmosphäre: “Heute gibt es weitaus mehr Sauerstoff in der Luft”, erläutert Emily Pope: Wasserstoff verbinde sich deshalb leicht mit Sauerstoff – “und es fällt als Wasser zurück zur Erde”. Dennoch: Ganz geschlossen ist das Leck ins All nicht: Noch immer entfleuchen neuesten Schätzungen zufolge jährlich knapp 100.000 Tonnen Wasserstoff ins All. Die Meere werden kleiner – heutzutage allerdings nur noch um den winzigen Bruchteil eines Millimeters pro Jahr.

Äh … Moment mal.

Das mit dem Wasserstoff mag ja sein. (Und heißt nicht, dass ich falsch lag, denn ich sprach von Wasser, wäre allerdings auch nicht auf die Idee gekommen, dass soviel Wasser aufgespalten wird.)

Die Frage ist allerdings: Sinkt der Meeresspiegel nun oder steigt er?

Man kann ja nicht 2012 sagen und feststellen, dass der Meeresspiegel sinkt, wenn auch nur um den winzigen Bruchteil eines Millimeters (wohl errechnet und nicht gemessen), aber eben sinkt, und gleichzeitig sagen, dass wir alle sterben werden, weil der Meeresspiegel steigt?

Ja, was denn nun?

Methan

Eigentlich gilt Methan ja als viel klimaschädlicheres Gas als CO2, die Rede ist vom 25-Fachen. Hieß ja lange, dass wir auf Burger verzichten müssten, weil Kühe Methan ausrülpsen und -furzen. Wenn doch nun aber ausgerechnet Bakterien soviel Methan produzieren, dass das zu regelrechtem Wasserverlust führt (Was verarbeiten eigentlich Kühe zu Methan? Auch Wasser?), müssten die dann gegenüber Kühen nicht das viel größere Problem sein?

Wasserverlust

Das wusste ich noch gar nicht, dass wir soviel Wasser(stoff) in den Weltraum verlieren.

Ist das nicht schrecklich?

Das ist doch nun bestimmt das nächste Thema für Klimapanik. Gottogott, wenn Greta das hört. Dann kriegt die nächste Panikspsychose und geht damit gleich wieder auf Tournee. Wir werden alle verdursten.

In welchem Zusammenhang stehen eigentlich CO2 und Wasserverlust?

Was ist eigentlich der „richtige” Wasserspiegel?

Das verschwundene Wasser könnte den gesamten Atlantik füllen – und den Meeresspiegel um 800 Meter heben.

800 Meter. Was heißt „könnte”? Wenn es mal da war, muss der Meeresspiegel ja mal viel höher gewesen sein. Und da regen die sich auf, weil der Meeresspiegel um zwei oder drei Meter steigen würde. Was sagt eigentlich die Müllhalde Wikipedia dazu?

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist – global betrachtet – ein deutlicher Meeresspiegelanstieg zu beobachten, der allein im 20. Jahrhundert bei etwa 17 cm gelegen hat. In den vergangenen Jahrzehnten ist zudem eine Beschleunigung zu beobachten: Der durchschnittliche Meeresspiegelanstieg im Zeitraum von 1901 bis 2010 wird im Fünften Sachstandsbericht des IPCC mit 19 ± 2 cm angegeben. […]

Zum letzten Mal war die Erde im Warmklima vor etwa 35 Millionen Jahren, im späten Eozän, völlig frei von polaren Eiskappen. Der Meeresspiegel war damals knapp 70 m höher als heute. Ab dem Oligozän kühlte das Weltklima immer mehr ab und die Antarktis vergletscherte. Die Arktis war jedoch noch vor etwa drei Millionen Jahren, im Pliozän, eisfrei. Das globale Klima war seinerzeit rund 2 bis 3 °C wärmer und der Meeresspiegel lag 25 bis 35 m höher als heute. Während des letzten Interglazials, der Eem-Warmzeit vor etwa 120.000 Jahren, war das Klima etwa 1 bis 2 °C wärmer und der Meeresspiegel lag entsprechend vier bis über sechs Meter höher als heute.

Das Klima war wärmer und der Meeresspiegel lag höher als heute?

Ach, gar…