Ansichten eines Informatikers

„Die Angst geht um unter Berlins Politikern.”

Hadmut
12.1.2020 12:42

Na, und? Das haben sie sich auch voll verdient.

Die BZ schreibt: Als Politiker in Berlin lebt man nicht mehr in Frieden und Sicherheit

Ja, so ist das halt im Leben. Die meisten Berliner Abgeordneten dachten, sie machen sich da einen faulen Lenz, blubbern ein bisschen rum, und bekommen dafür Kohle und Pension. Kohle frühere nicht so viel, aber die haben sie sich einfach selbst saftig angehoben, indem sie sich zu Vollzeit-Politikern erklärt haben: Ihre Diäten steigen um fast 60 Prozent von 3.944 auf 6.250 Euro im Monat. Im Gegenzug soll das bisherige Teilzeitparlament mehr und länger arbeiten. Bisher machten sie in Teilzeit nichts (und in der anderen Hälfte meist auch nicht viel), jetzt machen sie in Vollzeit nichts, bekommen aber deutlich mehr Geld dafür.

Wobei, „nichts” stimmt nicht ganz, dass wäre ja noch eine Verbesserung gegenüber dem, was sie tun. Die bauen so Genderklos, benennen Straßen um und all so linken Schwachsinn. Steuergelder für Ideologiewahn verbrennen.

Und die beschweren sich nun, dass sie nicht so paradisisch dahinfaulenzen wie erhofft.

Abgeordnete und Bürgermeister werden bedroht und eingeschüchtert. Ihre Wohnungen werden angegriffen, ihre Autos angezündet. Wenn das so weitergeht, werden immer weniger Menschen bereit sein, ein politisches Amt zu übernehmen, meint Gunnar Schupelius.

Die Angst geht um unter Berlins Politikern. Sie werden in immer stärkerem Ausmaß von Gewalttätern verfolgt. Es beginnt mit bösartigen Zuschriften, dann werden Parteibüros demoliert, Privatwohnungen beschmiert, Scheiben eingeworfen oder Autos angezündet.

Sagen wir es mal so: Zivilere Sprachen verstehen sie nicht. Auf allgemeine Ansprache hören die nicht.

Gewalt von rechts? Nee, nicht ganz:

Die Täter kommen nach Polizeiangaben größtenteils aus dem linksextremen Bereich, aber auch aus der rechtsradikalen Szene. Manche gehören keiner politischen Gruppe an und wollen ihre Wut, die sie über irgendeine politische Entscheidung empfinden, an einem Politiker auslassen.

Geliefert wie bestellt. Die Medien machen alles dicht, wo irgendwo noch eine andere Meinung als die erwünschte durchkommen könnte. Die Regierung macht per Netzwerkdurchsetzungsgesetz die Social Media zu. Was bleibt also übrig, um seinen Unmut zu äußern?

Die Ermittlungen gegen die Täter verlaufen meistens im Sande. Im Herbst 2019 zum Beispiel wurde der FDP-Innenpolitiker Marcel Luthe über das soziale Netzwerk Instagram massiv angegriffen. Dort war er in einer Fotomontage mit schweren Gesichtsverletzungen zu sehen. Darunter stand: „Du kleine Missgeburt, würde dir gerne mal in die Fresse treten.“ Die Absender dieser und noch anderer Drohungen fand man nicht, das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.

Die ganze Berliner Justiz ist links und macht in so Themen wie Rigaer auch nichts gegen links. Wen wundert es, dass die da keine großen Erfolge erzielen?

Nach einer Umfrage des RBB unter Berliner Abgeordneten, Senatoren und Bezirksbürgermeistern wurden 93,6 Prozent schon einmal beschimpft und beleidigt. 54, 1 Prozent wurden schon einmal bedroht, unter den AfD-Politikern waren das sogar 76,2 Prozent.

Aha. Und ist das jetzt mehr oder weniger als im Bevölkerungsdurchschnitt?

Frage an die Leser: Gibt es irgendeinen, der noch nie in seinem Leben beschimpft oder beleidigt wurde? Sicher nicht. Würde ich auch nicht glauben, es sei denn, er lebt von Kleinauf in einem Kloster, das er nie verlassen hat.

Was für ein Schwachsinn ist dann eine Aussage wie „unter Berliner Abgeordneten, Senatoren und Bezirksbürgermeistern wurden 93,6 Prozent schon einmal beschimpft und beleidigt”? Im Allgemeinen wurden meiner Schätzung nach 100,0% der normalen Bevölkerung schonmal beschimpft und beleidigt. „Klimasau” zum Beispiel.

Glaubt Ihr nicht? Ganz einfach: „Ihr Idioten! Ihr seid so hässlich!” – so, jetzt sind es 100,0% meiner Leser. Oder ich könnte auch sagen: Aller Berliner Abgeordneten, Senatoren und Bürgermeister sind Knalltüten und korrupt”. So, jetzt sind es bei denen auch 100%. Was soll so eine strunzdämliche Aussage wie „93,6 Prozent schon einmal beschimpft und beleidigt”? Mit dreistelliger Genauigkeit (man beachte die ,6 – nicht 93 oder 94 Prozent, sondern 93,6. Warum eigentlich nur eine Stelle hinter dem Komma? Weil’s so schön genau aussieht?), obwohl es gar nicht genug Abgeordnete, Senatoren und Bürgermeister gibt, um überhaupt so eine Genauigkeit haben zu können. 160 Abgeordnete gibt es in Berlin, 11 Senatoren und 12 Bezirksbürgermeister. Macht zusammen auch unter Berücksichtigung von Zählfehlern und Ungenauigkeiten unter 200. Das reicht nicht für eine Stelle hinter dem Komma.

Aber was schert das den RBB? Die sind öffentlich-rechtliches Fernsehen, und die sind Faktenchecker, als werden 93,6 Prozent beschimpft und beleidigt, ohne dass man jemals erführe, was dafür überhaupt der Maßstab ist. Wann ist man denn beleidigt und bedroht? Ist „Klimasau” Kunst oder Beleidigung?

Bedrohlich ist die Lage auch für Gastronomen, die der AfD ihre Räume zur Verfügung stellen. Sie werden derart eingeschüchtert, dass sie häufig noch in letzter Minute die Verträge kündigen. Sie müssen einen Brandanschlag oder einen Überfall fürchten und wollen das Risiko nicht eingehen. Die Berliner AfD kann deshalb seit Monaten keinen Parteitag abhalten, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet ist.

Moment mal.

Das ist doch genau die Sorte Gewalt, die von den linken Parteien durchweg gefördert und bezahlt wird, „Kampf gegen Rechts”. Die beschweren sich über das, was sie selbst fördern?

Offensichtlich ist vielen Menschen das Gefühl dafür verloren gegangen, dass der Schutz Andersdenkender der entscheidende Grundpfeiler der Demokratie ist. Die Täter, die Andersdenkende bedrohen und einschüchtern, sitzen auf einem hohen Ross. Ihre moralische Überheblichkeit ist eine große Gefahr und hat in einem freien Land keinen Platz. Wer bereit ist, für seine Überzeugungen im Sinne des Gemeinwohls einzutreten und Verantwortung zu übernehmen, so wie es Politiker tun, der verdient Schutz und Respekt.

Das tun Politiker aber doch schon lange nicht mehr. Also haben sie Schutz und Respekt auch nicht mehr verdient. Warum auch? Wir kriegen von denen ja auch keinen Schutz und Respekt mehr. Warum sollte man die als höherwertige Kaste betrachten?

Das wäre sicherlich ein wichtiger Schritt, denn wenn dem Terror nicht Einhalt geboten wird, werden immer weniger Menschen bereit sein, ein politisches Amt zu übernehmen.

Hat Schupelius recht? Rufen Sie an unter Tel.: (030) 2591 73153 oder schreiben Sie eine Mail an: gunnar.schupelius@axelspringer.de

Nöh, hat er nicht.

Denn wenn die Angreifer aus der linken Szene kommen, dann haben sich Politiker das Problem selbst gemacht. Dann sind die selbst dran schuld, denn diese linke Szene wird aus der Politik aufgebaut, gefüttert, protegiert. Geliefert wie bestellt. Sollen sie selbst sehen, wie sie damit klarkommen. „Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.”

Das muss sich noch steigern, bis Politiker kapieren, was für einen Gesellschaftsbrand sie da anrichten. Und ohne persönlichen Stress kapieren die es auch nicht.

Die Gefahr, dass man keine Politiker mehr bekommt, ist gleich Null. Wenn man ohne zu arbeiten und ohne irgendetwas gelernt haben oder können zu müssen Geld bekommt, sind da immer genug da. Schaut doch nur, wer da jetzt schon alles rumsitzt. Das ist doch jetzt schon in weiten Bereichen ein Lebensversager- und Quotenprinzessinnenzirkus.

Und wenn man sieht, was für Leute da drinsitzen, die etwa Bomber Harris bejubeln oder andere Leute beschimpfen, dann haben die sich eine Runde Stress mehr als verdient. Vor deren Beschimpfungen schützt uns ja auch keiner.