Ansichten eines Informatikers

…würden wir dich lassen…

Hadmut
5.1.2020 13:01

Ach, wie lieb.

Mir twittert einer:

Sicherheitskopie:

Er schreibt mir in treuherziger Naivität, dass sie mich gegen den WDR demonstrieren lassen würden. (Wie die ARD-Sender mit mir umgehen, das weiß ich. Mir schicken die nicht die Antifa, mir schicken die die Rechtsanwälte. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass Anwälte nach Gebührenordnung abrechnen.)

Merkt Ihr was?

Der glaubt allen Ernstes, dass sie, die Antifa, die wären, die darüber zu bestimmen haben, wer demonstrieren darf und wer nicht. Sie sind die, die entscheiden, wer darf und wer nicht. Und was man demonstrieren darf.

Beachtlich ist auch die Temporallogik: „dass die Identitären bei der Demo vorneweg waren und die Leute aufgehetzt haben.Darum gab es die Gegendemo und die war auch notwendig. ” Wenn’s so gewesen war, woher wussten die Gegendemonstranten denn das schon vorher? Haben die sich spontan materialisiert wie Captain Kirk, der mal eben runterbeamt, oder Harry Potter mit dem Apparatus-Zauber? Können die Hellsehen? Zeitreisen?

„Die Rechten sollen klar ausgegrenzt werden.”

Was mehrere Fragen aufwirft.

Die erste ist: Wovon ausgegrenzt? Demonstrationsrecht? Meinungsfreiheit? Versammlungsrecht?

Die zweite ist: Wer grenzt aus? Wer steckt dahinter? Irgendwelche marodierenden Spinner, die als Hobby und auf eigene Rechnung durch die Lande ziehen und einfach mal so festlegen und durchsetzen wollen, wer demonstrieren darf? Oder war es der WDR? Oder Leute beim WDR, die auch in der Antifa aktiv sind?

Ist das am Ende so etwas wie eine WDR-eigene Stasi? So typische Zersetzungs-, Agitations- und Desinformationsmethoden?

Und die dritte Frage: Was genau sind „Rechte”?

Denn der WDR (siehe letzten Blog-Beitrag) stellt das ja selbst so hin, als wäre jeder, der den WDR schlecht findet oder sich an der Beitragspflicht stört, ein „Rechter”. (Komisch: Ich kann mich erinnern, dass vor allem Linke dagegen waren und ihre Fernseher nicht anmeldeten, als das noch davon abhing.)

Ein Leser fragte übrigens an, ob die Linken in der Berliner Rigaer Straße oder in Leipzig Connewitz oder Rote Flora in Hamburg eigentlich alle ihre Beiträge zahlen (es kam ja schon raus, dass die da ganz viele Steuern hinterziehen, beispielsweise für ihre Kneipenbetriebe keine Umsatzsteuer abführen und so weiter). Und da viele Linke ja grundsätzlich ihr Impressum oder in Rechtsangelegenheiten die Angabe ihres Wohnsitzes verweigern, ist zu vermuten, dass die keinen Grund haben, gegen Zwangsbeiträge zu demonstrieren, weil sie sie sowieso nicht zahlen. In Berlin etwa sind sie ja schon vom Strafrecht ausgenommen, und die Polizei muss in Hundertschaften hin, da wird sicherlich kein GEZ-Fritze vorbeikommen.

Irgendwie stinkt das alles so enorm.