Ansichten eines Informatikers

SPD, CDU … ARD, ZDF … ein Holzpflock für die Untoten

Hadmut
29.12.2019 14:49

Mir geht gerade so ein Gedanke durch den Kopf.

Es herrscht ja zumindest eine weitreichende Einigkeit, dass man die traditionellen Parteien wie SPD und CDU schlicht nicht mehr braucht, Nutzen haben sie ja nicht mehr. Im Prinzip stehen sie ja nur noch für Besitzstände, Pfründe, Geldhaufen, Korruption und institutionalisierten Schwachsinn. Der wesentliche Unterschied zwischen den Partein und der Mafia scheint noch zu sein, dass die Mafia von Männern gesteuert wird und bei Drogen und Prostituierten zuverlässiger liefert.

Momentan gehen gerade Gerüchte um, wonach der aktuellste Armleuchter aus dem öffentlich-rechtlichen Dummfunk tief in die Antifa verstrickt sei und vor Jahren in einen Antifa-Angriff auf einen Vater mit Sohn verstrickt sei, ist aber irgendwie alles dubios und unappetitlich.

Über Weihnachten ging mir aber so durch den Kopf, dass das Fernsehprogramm – ich hatte mich im Blog darüber ausgekotzt – gewisse Ähnlichkeit zur Politik von SPD und CDU und besonders Merkel hat. Dumm, flach, langweilig, immer dasselbe, linksideologisch, unterwandert, mafiös, zwangsfinanziert, sauteuer, korrupt, strunzedumm, gefrauenquotet und sonstwas alles. Und beide, Parteien und Öffentlich-Rechtliche, kann man eigentlich nicht mehr sehen.

Mir ging aber auch durch den Kopf, dass ich ähnliche Effekte auch in anderen Bereichen beobachtet (und teils beschrieben habe). In der Presse (hatte ich vor allem in einer Auskunftsklage gegenüber dem Verwaltungsgericht dargelegt, nicht so ausgiebig im Blog) denkt man zwar immer gerne, die Presse sei die große, institutionalisierte Sache, die auf großen Verlagen, großen Verlegern, großen Redaktionen beruht und in großen Stückzahlen gedruckt und verkauft wird. Viele Juristen sind ziemlich davon überzeugt.

Korrelation und Kausalität.

Es ist zwar schon so, dass dies für lange Zeit charakteristische und eigentlich auch notwendige Eigenschaften der Presse waren. Aber sie waren nicht erforderlich, um Presse zu sein, sondern nur dem Stand der Technik geschuldet. Zeitungen sind vor allem so zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert entstanden – sehr ähnlich auch die vielen wissenschaftlichen Journale – und deshalb zwangsläufig Kinder des Standes der im wesentlichen analogen und physischen Drucktechnik. Zeitungen zu drucken und zu verkaufen war einfach eine Ding, was man nur mit sehr viel Kapital und sehr vielen kooperierenden Leuten machen konnte. Es war aber eine rein technische Erforderlichkeit. Ich kann mich noch erinnern, als wir in der Grundschule mal einen Ausflug in die örtliche Zeitungsdruckerei gemacht haben und da gesehen haben, wie die mit einer Setzmaschine die Seite aus einzelnen Buchstaben zusammengesetzt, das in hellblaue dicke Pappe gedrückt und das dann mit flüssigem Metall ausgegossen haben, um damit dann die Zeitungen zu drucken. Anschließend hat jeder so einen Buchstaben aus der Setzmaschine geschenkt bekommen. Ich hatte ein e, finde es aber nicht mehr. Wir waren sehr beeindruckt von dieser riesigen lauten Maschine. Heute kann ich aus der Wohnung heraus mit einem billigen Supermarkt-PC Leute in der ganzen Welt erreichen, und das in Sekunden, ohne dafür auch nur Schulden machen zu müssen. Weil nicht Presse an sich, sondern nur die Informations- und Drucktechnik es erforderlich machten, dass viele Leute und viel Geld zusammenarbeiten.

Es erinnert mich ebenso an die großen Kaufhäuser wie Horten, Kaufhof, Karstadt, Hertie. Als ich Kind war, war das selbstverständlich, dass man zum Einkaufen – sogar für den Friseurgang – in diese großen Kaufhäuser ging. Supermarkt im Untergeschoss, Restaurant ganz oben. Unterhosen, Bücher, Schuhe, Lebensmittel, Fernseher – alles kaufte man im Kaufhaus. Das war einfach ein Haus, in dem es alles gab, was man im normalen Leben so brauchen konnte. Weil Einkaufen eine Sache des physischen Besuchs des Kunden beim Händler war. Informationstechnik und Logistik haben das aber abgelöst. Heute bestelle ich aus dem Wohnzimmer per Mausklick Dinge aus China, Australien, USA. Und manchmal sind sie dann am übernächsten Tag schon da.

Ich überlege, ob ARD und ZDF nicht genauso überflüssig geworden sind.

Der Stand der Technik ist so weit, dass im Prinzip jeder einfach, schnell, billig Videos in ausreichender Qualität erstellen kann, nicht wenige machen mit einem 300-Euro-Handy ihre Videos für Youtube. Freilich gibt es noch die Studios, in denen jede einzelne Kamera 300.000 Euro kostet, und der Himmel voller Scheinwerfer hängt.

Aber braucht man es noch?

Ich hatte mich mal auf einer dieser Netzwerk-Recheche-Konferenzen mit einem Tontechniker des NDR darüber unterhalten, welche Mikrofone sie da einsetzen. Aussage: Es gibt da keine Vorgaben mehr, jede Produktion oder Redaktion kauft sich das Zeug, was ihr gefällt und passt. Das ist alles längst dezentral. Weil auch viel billiger, kleiner, tragbarer. Sie haben im Eingangsbereich noch eine Vitrine mit alten Mikrofonen aus früheren Jahren stehen, da war das noch ein richtiges Problem und alles noch groß und schwer und mit dicken Kabeln. Heute bekommt man für kleine dreistellige Beträge winzige hochqualitative Funkmikrofone und -empfänger, die man am USB aufladen kann und oben auf die Kamera steckt.

Eigentlich könnte man diesen gesamten öffentlich-rechtlichen Apparat einstampfen und auf eine kleine Kernmannschaft und -organisation reduzieren, die die Programmkoordination und das Einspeisen in die Netzwerke überwacht.

Wenn man das weiterdenkt, könnte man viele kleine dezentrale Hersteller von Sendungen, Filmen, Shows und sowas haben, die ihre Arbeitsproben und Sendungen und so weiter auf Youtube, ihren Webseiten und so weiter anbieten, in ein Gesamtverzeichnis aufgenommen werden, und dann könnte man öffentlich abstimmen, welche dieser Anbieter man gerne für mehr Geld auf den großen Kanal schalten will.

Dann haben eben nicht mehr die Kulturmagazine und Politsendungen ihren Dauersendeplatz, sondern dann gibt es irgendwo eine Redaktion, die sich überlegen kann, ob sie mit werbefinanzierten Sendungen auf Youtube auskommt, oder ob sie eine Qualität anbietet, die die Leute auch sehen wollen.

Und dann kommt eben nicht mehr automatisch Helene Fischer zu Weihnachten, sondern dann sagt die Unternehmerin Helene Fischer, hört zu, ich biete Euch an, 10 Shows in 5 Jahren, dafür brauche ich 350 Mitarbeiter, und muss diese Hallen mieten, das kostet Euch soundsoviel Geld und dafür bekommt Ihr 10×90 Minuten frisch plus eine monatliche Wiederholung auf einem Sekundärkanal oder sowas. Und dann kann man sagen nimmt man oder nimmt man nicht.

Man kann das auch auftrennen in öffentliches und Pay-TV.

Dann kann einer kommen und sagen, hört zu, ich habe investiert und die Rechte für die Fußball-WM erstanden, ich biete Sie Euch an zu X Euro, und dann kann man abstimmen, ob viele das sehen wollen oder wenige, aber dafür zahlen müssen.

Und ein Armleuchter wie Jan Böhmermann kann dann auch nicht mehr senden und kassieren, weil er einfach einen Vertrag hat, sondern müsste sich dann darauf bewerben. Und dann kann man abstimmen und entscheiden, dass man den Vogel halt mal ein halbes Jahr auf die Mattscheibe lässt und es sich dann neu überlegt – oder der halt auf Streaming gekürzt wird.

Ich glaube, ARD und ZDF können weg. Man braucht sie nicht mehr.