Ansichten eines Informatikers

Neue (?) Masche Bootsdiebstahl

Hadmut
14.12.2019 1:36

Da kann man sich auch nur noch wundern.

Der Diebstahl von Yachten im Mittelmeer habe stark zugenommen.

Ein Teil davon geht als gewöhnliche Hehlerware nach Russland, die meisten werden aber als Schlepperboote für Flüchtlinge eingesetzt, um nach Italien zu kommen. Das geht halt nicht mit einem Schlauchboot, wie man uns immer erzählt, dafür braucht man dann richtige Yachten. Und weil man damit umgeht wie mit Dreck, sind die ruckzuck völlig kaputt.

Laut dem MCS-Fahnder, der sich auf Informationen aus Polizeikreisen beruft, zahlten die Flüchtlinge zwischen 3.000 und 4.000 Euro für eine Passage.

Andere Quellen berichten sogar von 5.000 bis 7.000 Euro. „Die Faustformel lautet“, so der Fahnder, „pro Fuß Bootslänge zwei Flüchtlinge“. Mit einer Fahrt, von Griechenland nach Italien, oder der Türkei auf eine griechische Insel, können die Kriminellen schnell eine Viertelmillion Euro oder mehr verdienen. Die Gefahr, von der Küstenwache oder den Booten der Grenzschützer von Frontex entdeckt zu werden, ist gering. In der Masse der Freizeitsegler fallen die Yachten kaum auf, außer sie liegen ob der menschlichen Fracht zu tief im Wasser.

Irgendwie ist man da auch nicht in der Lage, Yachten eindeutig zu identifizieren und als gestohlen gemeldete Yachten zu erkennen.

Der MCS-Fahnder kennt das Problem. Auch wenn jedes Boot registriert ist, ist es für die Behörden nicht einfach, die Eigner ausfindig zu machen. „Es gibt bei Booten kein einheitliches Register – wie beispielsweise bei Autos.“ Der internationale Datenaustausch bei gestohlenen Booten sei katastrophal. Deshalb gebe es auch keine offiziellen Zahlen, wie viele Yachten gestohlen würden.

Allein in Deutschland gebe es mehrere Möglichkeiten, sein Boot zu registrieren, über den DSV, den Motoryacht-Verband, den ADAC und auch die Wasser- und Schifffahrtsämter. Und in den Niederlanden könne jeder, auch Ausländer, das Boot registrieren. Sogar an Automaten in Postfilialen. Innerhalb des Schengenraums habe sich der Datenaustausch zuletzt zwar etwas verbessert, auch erfasse Interpol seit kurzem gestohlene Yachten, aber kaum jemand habe Zugriff auf die Daten.

Und dann reden die alle von Digitalisierung. Nicht mal in der Lage, ein Bootsregister zu organisieren.