Ansichten eines Informatikers

Sind Feminismus/Emanzipation und Plastik-Umweltverschmutzung dasselbe Ding?

Hadmut
28.4.2019 12:54

Man sollte Links-Rot-Grüne mal damit konfrontieren, dass sie für und gegen dasselbe Ding aktivieren.

Ich hatte neulich zu den Klima-Demos mal Dumme, dumme Kinder… geschrieben, weil mir auffiel, dass diese Jugend – oder genauer gesagt, nach diversen Leserhinweisen ein überwältigender messbarer Anteil von ziemlich genau 1% der Jugend, der sich anmaßt, für alle zu sprechen, das typische Linkensyndrom – wegen Klima schreit und meint, wir würden ihre Welt kaputt machen, selbst aber eine viel höhere Müll- und CO2-Produktion hat, als wir sie damals in dem Alter hatten. Die fühlen sich grün, vegan, ökologisch, aber rennen alle mit Handy in der Tasche rum, Googlen, Twittern, Facebooken, wollen mit dem Auto gefahren werden, billige Flüge und so weiter und so fort.

Nun habe ich im Internet einen Text entdeckt.

Warnung: Erstens ist die Seite, auf der ich den per Link entdeckt habe, eine üble Werbemüll-Seite, eine dieser Seiten, die heute überhand nehmen und den Leser durch seltsam verschleppendes Geschwurbel dazu bringen, immer mehr anzuklicken. Hier ist es zwar auf nur einer Seite, aber immer nur kleine Textfetzen, mit Werbung durchsetzt.

Zweitens halte ich die Story für Fake. Oder wahrer Kern, massiv aufgeschmückt.

Es geht darum, dass eine alte Damen – Dorothy, da fängt’s schon an, woher soll ein unbeteiligter Zuhörer, der das alles aufgezeichnet habe, wissen, wie sie heißt? – sei an der Supermarktkasse von der jungen Kassiererin dumm angeblökt worden, warum sie Plastiktüten kauft und keine eigenen Einkaufsbeutel mitbringt.

Daraufhin habe Dorothy einen immer weiter ausufernden Vortrag darüber gehalten, dass sie früher in ihrer Jugend dieses „green thing” nicht gehabt hätten, aber in ganz vielen Hinsichten weniger Energie verbraucht und weniger Müll produziert hätten als die heutige Jugend.

Auch wenn es wohl Fake und Werbegeschwurbel ist: Ich halte es für richtig und zutreffend und es läuft auf dasselbe wie mein Dumme-Kinder-Artikel hinaus.

Ich hatte gewarnt, hier also die Seite, Variationen findet man als PDF, etwa hier oder hier. Gerade weil es unterschiedliche Versionen gibt, halte ich das Gespräch für eine Urban Legend, nichts destotrotz aber treffend. Hat wohl jemand in dieser Form in Umlauf gebracht, der damit was sagen wollte.

Worauf ich hinaus will

Ich hatte doch auch schon so oft beschrieben, dass ich den gesamten Feminismus insofern für Schwindel und Irrtum halte, als er sich die Emanzipation und Befreiung der Frau als Leistung und Erfolg zurechnet. Nach meiner Beobachtung – gerade auch in australischen und neuseeländischen Museen – war es allein der technische Fortschritt, der die Vollarbeitsstelle „Hausfrau” wegrationalisiert und wegmaschinisiert hatt.

Heute reden sie alle davon, dass Roboter uns die Arbeit wegnehmen würden.

Dass aber Wasch- und Spülmaschine im Prinzip auch nichts anderes als Arbeitsroboter sind, habe ich noch nirgends erwähnt gefunden.

Neulich hatte ich mal mehr Gurken als gewöhnlich gekauft. Ich habe für ein geplantes Video eine Szene produziert, in dem ich eine Gurke hinrichte. Kopf ab. Weil mir von vornherein klar war, dass das nicht im ersten Versuch zum gewünschten Ergebnis führt, habe ich einige Tage vorher mehrere Gurken gekauft, die dann alle dran glauben mussten. (An diesem Tag habe ich viel Gurkensalat gegessen.) Ich bin aber erst später als geplant dazu gekommen, weshalb die Gurken vorher ein paar Tage im Kühlschrank lagen. Alle am gleichen Tag gekauft, zwei von LIDL, eine von Aldi. Am Kauftag sahen die genau gleich aus, die von LIDL eingeschweißt, die von Aldi nicht.

Am Hinrichtungstag jedoch war die von Aldi schon sichtbar angeschrumpelt, weil sie Feuchtigkeit verloren hatte. Die eingeschweißten von LIDL sahen noch nahezu frisch aus.

Da ist mir so klar geworden, aber auch bei all der Wurst, die ich in Plastik eingeschweißt im Kühlschrank habe, während man die in meiner Kindheit noch beim Metzger gekauft und der die noch von Hand gewogen und in ein Blatt Papier eingeschlagen hatte, oder auch die Butter nicht mehr in Papier oder dann Alufolie eingeschlagen ist, sondern jetzt im Plastikbecher daherkommt, weil sie mit Pflanzenöl versetzt weicher ist, deshalb aber wegen des Luftabschlusses länger hält (in meiner Jugend benutzte man deshalb noch Butterdosen, die man dann spülen musste), dass die Umweltverschmutzung genau mit diesem technischen Fortschritt einhergeht, der mit der „Befreiung der Frau” identisch ist.

Als ich Kind war, war der Getränkekauf noch Männersache.

Weil man damals Glasflaschen in Kästen hin- und hergetragen hat. Die waren ziemlich schwer.

In vielen Büros wird heute noch Sprudel in Glasflaschen angeliefert, immer Männersache.

Irgendwann kam dann Coca-Cola („leichtwiegig” – „unkaputtbar”) daher und lieferte sich in Plastikflaschen, weil die nunmehr häufiger alleinstehende weibliche Kundschaft die schweren Glaschen nicht selbst tragen wollte, schon gar nicht zweimal, und die Frau von heute nicht mehr mit ihrem Flaschenträger verheiratet war.

Wenn man sich anschaut und anhört (z. B. Dorothy…), wie man früher Energie und Müll gespart hat (Windeln ausgewaschen), dann läuft es immer darauf hinaus, dass eine Hausfrau mehr Arbeit hat. Oder umgekehrt, die Arbeitsersparnis für die Hausfrau mit Energieverbrauch, Maschineneinsatz und viel Plastik einherging. Heute gibt es Frauen, die sich für eine gute Köchin halten, weil sie die Bedienungsanleitung des Thermomix voll verstanden haben.

Kurioserweise sehe ich nicht nur selbst auf Fotos, sondern wird mir auch von Lesern oft berichtet, dass auf diesen Klimademonstrationen (zumindest freiwillig) fast nur Mädchen unterwegs sind. Wahrscheinlich hat ihnen jemand gesagt, dass Frauen alle von einem schrecklichen Klimakterium ereilt werden, weshalb sie nun dagegen demonstrieren.

Man sollte ihnen mal erklären, dass sie allesamt ohne das, wogegen sie demonstrieren, auf der Hauswirtschaftsschule für höhere Töchter gelandet wären, zum Geburtstag Bettwäsche für die Aussteuerkommode bekämen, um dann von einer „guten Partie” geheiratet und den Rest des Lebens als Hausfrau und Mutter mit Kochen, Einkaufen, Windeln Waschen verbringen würden.

Befreiung der Frau und Umweltverschmutzung sind dasselbe Ding.

Dumme, dumme Kinder.