Ansichten eines Informatikers

Die Gesellschaft 150 Jahre zurückdrehen?

Hadmut
9.2.2019 10:06

Eine Leserfrage bringt mich auf einen Gedanken.

Der Leser verweist mich auf diesen Vortrag bei einer „ef-Zukunftskonferenz” (Herrje, 30 Minuten als „Teil 1 von 16”…) wonach der Sozialismus gerade in einen Todestrieb verfallen sei. Ich habe das Video jetzt mangels Zeit nicht gesehen, aber der Leser fasst es so zusammen:

Stark verkürzt arbeitet er heraus, dass die Frankfurter Schule und deren Nachfolger in 4-5 Kernbereichen die Werte der Zivilisation in Frage stellen, abbauen.
Ziel dabei: die Gesellschaft der Leistungsfähigkeit und Resilient zu berauben, so dass irgend wann einmal revolutionäre Umstände eintreten, unter denen dann (von wem auch immer) die Macht ergriffen werden kann.

Das steht nur in scheinbarem Widerspruch zu den von Ihnen aufgenommenen Gedanken: die Knechtschaft der sich verkleinernden Möglichkeiten führen ja irgendwann zu einem unerträglichen Zustand.

Das wäre erschreckend plausibel.

Denn die Frankfurter Schule stand ja gerade vor dem Problem, dass ihr das Klassenkampfthema abhanden gekommen war. Sie konnten gegen den Kapitalismus nicht nur gerade nichts sagen, weil sie ja in der Kapitalismus-Zentrale USA Unterschlupf gefunden hatten, aber grämten sich auch, weil sie einsahen, dass der Kapitalismus schlicht gewonnen hatte, weil es den nach marxistischer Auffassung so unterdrücken und geknechteten Proletarieren im Kapitalismus immer noch weitaus besser ging als denen im Sozialismus und die Leute da so gar keine Lust auf Klassenkampf hatten. Da ging man eher grillen. Daraus folgten ja dann die Substitute für den Klassenkampffeind Kapitalismus, indem man es mit Geschlecht und Sexualitität versuchte (nachdem Anhänger von Freud dessen Schnapsideen hereingetragen hatten). Hat auch nicht geklappt.

Inzwischen probiert man es mit Migration.

Wäre ich Zyniker, würde ich vermuten, dass die einfach versuchen, das Dritte Reich noch einmal zu wiederholen, weil es damals schon einmal zur Katastrophe führte, zwei Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuwiegeln. Ein bewährtes Prinzip, das funktioniert immer wieder. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die Migration und das ständige Geschwätz der Presse und Politik von Nazis und Rechten, Sachsen als Nachfolger der NSDAP, so dumm es sein mag, nicht als Bekämpfung, sondern eher als Aufforderung gedacht sein könnte. So nach dem Motto, dass Sachsen sich doch sicherlich irgendwann mal richtig provozieren lassen. Nur dass man diesmal einen stärkeren Gegner aufstellt als damals. Nazis gegen Migranten als neuen Klassenkampf. Marxisten glauben ja, dass es irgendwann zum großen Kampf kommen muss, und sich durch die damit einhergehende Vernichtung das Paradies einstellt. (Eine Vorstellung, die ähnlich auch im Islam herrscht.)

Denkt man das konsequent weiter, kommt man durchaus zu dem Schluss, dass sich der Marxismus, zumal aufgrund der jüngsten Wahlergebnisse in Europa, in einer Sackgasse wähnt. Dass die Leute das einfach nicht wollen, weil es ihnen „zu gut geht”.

Könnte es sein, dass diese Marxismus-Strategen da auf die Idee gekommen sind, dass die passende Mischung zum Entstehen einer kommunistisch-sozialistischen Gesellschaft in der Zeit zwischen Marx und Lenin, also so ungefähr 1850 bis 1920, vorgelegen hat, und man versucht, die Gesellschaft wieder rückzubauen um „damals” richtig abzubiegen?

Dass wir also deshalb systematisch zurückgedreht werden, dass uns Auto, Energie, Internet, Wohnung, Heizung, Meinungsfreiheit und so weiter systematisch wieder abgenommen werden, um solche revolutionsträchtigen Zustände wieder zu erlangen?