Ansichten eines Informatikers

Noch ein SPD-feministischer Gender-Schwindel aufgeflogen

Hadmut
6.2.2019 18:44

Es heißt doch immer, man müsse etwas gegen „gläserne Decken” unternehmen und „weibliche Vorbilder” schaffen. Das sei der Grund, warum man unbedingt Frauen in die Vorstände zwingen müsse. Würde erst einmal das „Patriarchat” durchbrochen, dann würde alles gut.

Habe ich ja nie geglaubt. Nicht nur, weil es völlig aus der Luft gegriffen war, sondern auch selbstwidersprüchlich. Geht’s nämlich um die Homo-Ehe mit Kinderanspruch, dann heißt es, nöh, Kinder hätten damit gar kein Problem, die bräuchten kein Vater- oder Muttervorbild, wäre sogar besser ohne. Sind sie dann aber erwachsen, studiert, promoviert, dann heißt es plötzlich, dass Frauen unbedingt „weibliche Vorbilder” bräuchten, weil sonst gar nichts gehe.

Als ob sie nach dem Studium dämlicher wären als kleine Kinder. (Wäre ich Zyniker, würde ich sagen: Klar, sind sie ja auch, beim Zustand unserer Universitäten. Bei dem, was denen da eingeredet wird, kommen sie als sozial- und existenzunfähige Wracks wieder raus.)

Nun schreibt ausgerechnet die FAZ, dass Ökonominnen der Uni Mailand und der amerikanisch-ungarischen Privatuni CEU (das ist doch die von dem Soros…) mal untersucht haben.

Ergebnis: Nischt.

Die Hoffnung: Wacht ein weiblicheres Gremium über die Geschehnisse im Unternehmen, so verbessern sich die Voraussetzungen für Frauen, dort Karriere zu machen, Führungskräfte zu werden und Gutverdiener-Positionen zu erhaschen.

Aber stimmt das überhaupt? Nein, sagt eine neue empirische Studie der Ökonominnen Agata Maida von der Universität Mailand und Andrea Weber von der amerikanisch-ungarischen Privatuniversität CEU, die kommende Woche vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht wird und die der F.A.Z. vorab vorliegt. Die sogenannte gläserne Decke können demnach Frauenquoten für Aufsichtsräte nicht durchschlagen.

Untersucht am Beispiel Italiens, wo die Quote seit dem Jahr 2012 gilt, zeigen die Wirtschaftswissenschaftlerinnen: Ein Durchsickern des Effekts auf Frauen im Rest des Unternehmens blieb aus. In den Aufsichtsräten hielten sich die Unternehmen zwar brav an die Vorgaben. Doch weder gab es nach Einführung der Quotenregelung deutlich mehr sonstige weibliche Führungskräfte, noch stieg die Zahl der Top-Verdienerinnen in den betroffenen Unternehmen signifikant an – zumindest in der kurzen Frist. […]

In beiden Fällen zeigte sich: Die Frauenquote brachte keine signifikanten Effekte mit Blick auf Frauenkarrieren im Rest des Unternehmens. […]

„Wir waren von diesem Ergebnis nicht komplett überrascht“, sagt Mitautorin Andrea Weber. „Es steht in Einklang mit einer vorherigen Forschungsarbeit über die Situation in Norwegen, die ebenfalls nachwies, dass die Quote im Aufsichtsrat keine Effekte auf die Frauenkarrieren im Restunternehmen hatte.“ Die entsprechende Studie über Norwegen, aus der Feder von Marianne Bertrand und drei weiteren Ökonominnen, ist erst vor wenigen Wochen in der Fachzeitschrift „Review of Economic Studies“ erschienen. Allerdings hätte die Lage in Italien doch anders sein können, da die Unternehmenswelt im eher traditionell geprägten Südeuropa insgesamt viel männlicher dominiert ist als im von jeher auf Geschlechtergerechtigkeit bedachten Norwegen. „Diese These hat sich aber am Ende nicht bestätigt“, sagt Weber.

Soviel zum empirischen Befund. Überrascht mich auch nicht. Denn warum sollten Frauen so lächerlich drauf sein, dass eine Frau im Aufsichtsrat ihr Karriereverhalten signifikant ändert?

„Wir vermuten, dass die Frauenquote wenig nützt, wenn man sonst nichts ändert“, sagt die Ökonomin zu den möglichen Gründen für ihr Forschungsergebnis. Womöglich seien den weiblichen Aufsichtsrätinnen Positionen gegeben worden, die ihnen jedenfalls kurzfristig kaum ermöglichten, mit Blick auf Frauenkarrieren in den Unternehmen wichtige Stellschrauben zu drehen. „Vielleicht ist der Aufsichtsrat aber auch schlicht das falsche Gremium, um eine wirksame Quote zu etablieren“, mutmaßt Weber weiter. Es könne auch sein, dass sich Frauenkarrieren besser „von unten“ fördern lassen. Etwa durch eine bessere Kinderbetreuung, durch Jobsharing-Möglichkeiten, Mentoring oder frauenfreundlichere Bewerbungs- und Einstellungsprozesse.

Ach, die anderen sind wieder schuld.

Die einfachste und naheliegendste Erklärung hat man dort (oder in der FAZ) entweder übersehen oder unter den Tisch fallen lassen: Nämlich dass es wieder einmal frei erfundener und willkürlich aus der Luft gegriffener Gender-Schwachsinn war, der keinerlei empirischen Beleg findet, weil er wieder von Soziologen kam, die sich einfach irgendeinen Marxismus-Scheiß ausdenken und das dann behaupten, und die SPD, Presse und Fernsehen jeden beliebigen marxismuskonformen Quatsch glauben und rumpumpen.

Nach den Befunden liegt’s nicht an den Umständen, sondern an den Frauen selbst. Am Ende liegt es an denen, die nach SPD-feministischer Doktrin als einzige niemals an irgendetwas schuld sind: Den Frauen selbst.

Nachtrag: Normalerweise sind Gesetze, die sich als ineffektiv erweisen, als unverhältnismäßig weil ungeeignet verfassungswidrig und als solche wieder aufzuheben.

Damit könnte sich auch jeder, der durch die Quote benachteiligt wird, gegen das Gesetz reinklagen, eben weil es einen Eingriff in die Firmenautonomie und Berufsfreiheit darstellt, und als solcher der äußeren Verhältnismäßigkeit genügen muss, die aus innerer Verhältnismäßigkeit, Eignung und Erforderlichkeit besteht. Wenn es aber nicht wirkt, ist es nicht geeignet und damit nicht verhältnismäßig, also verfassungwidrig.

Jetzt müssten wir nur noch ein Bundesverfassungsgericht haben, das seinen Namen noch verdient.