Ansichten eines Informatikers

Die Neudefinition von Fake-News

Hadmut
4.2.2019 20:07

Richtig gruselig.

Die KI soll uns doch die Arbeit des Denkens abnehmen. Die Fraunhofer bauen an einem KI-System, das automatisch Fake-News erkennen soll.

Da könnte man sich dann die Frage stellen, wie ein KI-System das überprüfen können soll.

Die Antwort: Gar nicht. Es geht nur um den Sprachstil:

Deutsche Forscher haben eine Software entwickelt, die mit Methoden des maschinellen Lernens sogenannte Fake News erkennen soll, um den Kampf gegen Desinformation zu erleichtern. Wie das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) erläutert, konzentriert sich ihr Werkzeug dabei auf Twitter, wo die Links zu den Desinformationen verbreitet werden. Aber auch die Webseiten, auf denen sie stehen, würden ausgewertet und etwa die Metadaten analysiert, um automatisch erkennen zu können, wenn es sich um “Fake News” handelt.

Wie bei maschinellem Lernen üblich, haben die Wissenschaftler ihre Algorithmen zuerst einmal trainiert. Dazu wurden der Software “seriöse Beispielbeiträge” und als “Fake News” klassifizierte Beiträge vorgesetzt. Die Algorithmen suchten dann automatisch nach bestimmten Merkmalen, die “Fake News” auszeichnen. Das können etwa Formulierungen sein, die sich nicht im Sprachgebrauch und bei Journalisten finden, wie “die aktuelle Bundeskanzlerin”. Gefunden würden auch sprachliche Fehler, die von Nicht-Muttersprachlern gemacht werden.

Das heißt, es geht gar nicht darum, ob es wahr oder fake ist.

Es geht darum, dass es sich aus deren Sicht „seriös” anhört und im Sprachduktus von Journalisten geschrieben ist. Kommt es von den „Seriösen” und in deren Sprachstil, dann gilt es als wahr, weil das System auf deren Stil trainiert ist, egal ob es stimmt oder nicht, und unterscheidet es sich davon, dann gilt es als fake news – egal ob es stimmt oder nicht.

Und damit dürfte dann früher oder später auch automatisch gefiltert werden. Irgendwann kommt dann nur noch das dämliche Geisteswissenschaftlergeschwätz durch.

Ich halte sowas schlicht für Betrug. Und verfassungswidrig obendrein.

Nur weil einer „aktuelle Bundeskanzlerin” sagt oder schreibt, ist es noch lange nicht unwahr, was er sagt.

Bedenkt man aber, dass unsere „seriöse” Presse im Prinzip nur noch Verlautbarungsorgan der Parteien ist, besonders der SPD, dann wird so ein Filter darauf trainiert, das regierungstreue Mainstreamgeschwafel als „wahr”, und Oppositionelles als „fake” zu erkennen.

Vor allem wird das System damit natürlich auf die politischen Ansichten der Leute bei Fraunhofer trainiert, und macht daraus dann wahr und fake.

Hochgradig böse und demokratiesabotierend, gemeingefährlich.