Ansichten eines Informatikers

Noch etwas zum Thema Maaßen

Hadmut
23.9.2018 11:41

Ein nicht und doch ein bisschen aufschlußreicher Leserbrief. [Nachtrag 2]

Ich habe gerade einen der – seltenen – Leserbriefe bekommen, die meinem Blog zürnen. Es heißt da:

Subject: Ich frage mich…

… aufgrund Ihres „Beitrages“, ob Sie nicht etwas zu hart gegen die Wand gefahren sind.

Un: Ich lach mich tot ob Ihrer Ansicht, die Linken wollen alle, auf das gleiche, dümmste Niveau bringen … das ist die perfideste Form der Polemik die ich je gelesen habe … und: der arme Maaßen NUR weil er es ein einziges Mal gewagt hat die Richtigkeit eines Videos anzuzweifeln … wer sich dessen Karriere einmal genauer ansieht erkennt (blind) wie sehr diese (in den braunen) Himmel stinkt … der hätte niemals ein solches Amt bekleiden dürfen … im übrigen ist das Kultusministerium von Bayern seit jeher (ohne Ausnahme) in rechter Hand und darüberhinaus Ländersache … eigentlich kann ich schon gar nicht mehr lachen ob solch eines verfassten und verbreiteten Unsinn aus Ihrer Feder …

Benehmen Sie sich gefälligst wie ein Mensch und nicht wie ein verwirrter Spinner

Ohne Gruß
[männlicher Name]

Er gibt nicht mal zu erkennen, auf welchen „Beitrag” er sich da bezieht. Sehr gebildet kann er nicht sein, denn das ist ja seit 100 Jahren das erklärte Ziel etwa von Mao, der Bolschewisten und der ganzen Gleichstellungsthematik, auch der immer wieder durchscheinende Kern linker Pädagogik und der Migrationspolitik.

Unlogisch ist es auch, denn ein verwirrter Spinner kann sich nicht benehmen wie ein Mensch (mal abgesehen davon, dass auch verwirrte Spinner Menschen sind), denn wenn er das könnte und wüsste, wäre er ja keiner.

Ich habe mal zurückgefragt, ob er das irgendwie näher artikulieren kann, was er da meint, und bekam folgende Antwort:

Guten Tag, Herr Damisch(!),

seien Sie mir nicht böse, aber auf ein so niedriges Niveau möchte ich mich nicht begeben. Zumal meine 15-jährige (von linken Lehrmethoden verhunzte) Tochter jedes Wort, jede Zeile und auch deren Inhalt und Kontext versteht.

Erneut ohne Gruß
[männlicher Name]

Kratzt mich nicht, für sowas habe ich auch keine Zeit, aber erstens fällt es unter strafbare Beleidigung, zweitens wirkt es auf mich widersprüchlich.

Und weil seine 15-jährige Tochter ihn „versteht” (was auch immer 15-jährige Töchter linker Haushalte unter „Verstehen” verstehen, es deckt sich garantiert nicht mit meiner Auffassung dieses Begriffs), meint er, ich müsse ihn auch verstehen, ohne dass er etwas erklärt. Und ich hege auch nicht entfernt die Absicht, mir die Weltsicht 15-jähriger Mädchen zum intellektuellen Maßstab zu machen, dafür aber den Verdacht, dass es die 15-jährige Tochter selbst ist, die mir da schreibt.

Es zeigt für mich aber: Selbst in linken Hetzkreisen schafft man es nicht, die Nummer von der „Hetzjagd” aufrechtzuerhalten, sondern argumentiert in der Denkweise „Der Maaßen hatte sowieso verdient, dass er weg musste”. Was man ohne Begründung auch „blind” sehen müsse, was also quasi axiomatisch postulativ als gegeben hingestellt wird.

Innenansichten linker Verblödung.

Nicht in der Lage, das eigene Handeln zu überprüfen oder zu erklären. Mit Bezug auf meinen vorherigen Blog-Artikel möchte ich diesem Leser samt seiner Tochter an den Kopf werfen, dass Maaßen im Gegensatz zu ihm in der Lage ist, seinen Standpunkt zu artikulieren und zu begründen. Ob man dem folgt, ist eine andere Frage, aber damit hat man zumindest eine gewisse Grundlage, seinen Standpunkt zu prüfen und zu bewerten (und ihn damit für richtig oder falsch zu halten) und darauf einen Entscheidung zu treffen.

Dieser Leser dagegen bekommt keinen vernünftigen Satz zusammen und ist weder artikulations- noch argumentationsfähig. Alles, was kommt, ist „muss man doch blind sehen” und „versteht ja sogar meine 15-jährige Tochter”. Heißt im Ergebnis: „Ich kann nichts begründen und erklären, aber Du bist ein Depp, wenn Du mir nicht glaubst”.

Ich glaube, das beschreibt auch den Gesamtzustand der Medien und der Politik recht gut.

Auf der einen Seite Maaßen und Seehofer, die ihren Standpunkt haben, den man vielleicht nicht teilen muss, aber die immerhin mal einen haben und sagen, was sie denken und worauf es beruht, und einer linken Krampfmasse, die nichts begründen kann, aber alles als selbstverständlich einfach unterstellt und jeden beschimpft, der dem nicht ergeben und kritiklos folgt.

Mir erscheinen da Maaßen und Seehofer weitaus seriöser und intelligenter.

Jeder kann sich irren und falsch liegen, aber jemand der zumindest mal seinen Standpunkt einnimmt und darlegt, wie er dazu kommt, ist in meinen Augen (und Ohren) allemal intelligenter und vertrauenswürdiger, als jemand, der nur so rumkotzt. Und das betrifft nicht nur diesen einen Leser, das betrifft auch die Presse, das Fernsehen, die meisten Parteien.

Die Mathematiker schreiben dann □ dahinter.

Nachtrag: Wenn ich eine 15-jährige Tochter hätte und die alles verstünde, was ich sage, müsste ich mir Gedanken darüber machen, ob ich in den letzten 37 Jahren eigentlich überhaupt irgendetwas gelernt hätte oder auf dem Stand eines 15-Jährigen stehen geblieben wäre.

Nachtrag 2: Die geistige Unaufgeräumtheit des Lesers zeigt sich auch darin, dass er mich gleichzeitig beschimpft und bittet, ihm nicht böse zu sein.

Ich werte solche Zuschriften nicht derart, dass ich „böse” bin, sondern mit tiefster Verachtung für solche Dummheit.