Ansichten eines Informatikers

Die Geister, die man rief…

Hadmut
10.9.2018 22:14

pars pro toto: Der neue verlogene Wendehalsfeminismus am Beispiel der Gaschke.

Kennt Ihr die Gaschke? Früher mal Journalistin bei der ZEIT, 2012 für die SPD zur Oberbürgermeisterin von Kiel gewählt, schon 2013 nach Ungereimtheiten wieder zurückgetreten, seither bei der WELT.

Da schreibt sie jetzt, und jammert nun: „Wir sind gefangen in einer toxischen Erregungsschleife”

Ich finde es immer noch schwer zu verstehen, warum die Stimmung in Deutschland sich so zugespitzt hat. Sind alle verrückt geworden? Warum sehen die einen nur noch weltfremde Gutmenschen und die anderen nur noch Nazis – obwohl die große Mehrheit von uns weder das eine noch das andere ist?

„Die Flüchtlingskrise“, lautet die reflexhafte Antwort, und es mag ja sein, dass einzelne Menschen und einzelne Städte in den vergangenen Jahren extrem viel zu verkraften, vielleicht auch zu erleiden hatten. Aber das kann doch unmöglich der einzige Grund für all die Entfremdung, all das Missvergnügen sein.

Es können doch in diesem schönen, friedlichen, seit geraumer Zeit eher mit dem Fachkräftemangel als mit der Arbeitslosigkeit ringenden Land gar nicht so viele Leute persönlich von der „Flüchtlingskrise“ betroffen sein, als dass dies zur Erklärung von allem Unbehagen reichen würde.

Aber was ist es dann? Überdruss, digitale Hirnerweichung, spätrömische Dekadenz, die antiautoritäre Erziehung, Generationen von Narzissten, Vereinzelung, Globalisierungsangst, das Älterwerden, die Abstiegssorgen der Mittelschicht?

Es ist diesmal etwas gehobener Formuliert, aber letzlich auch nur wieder eine neue Konjugation des inzwischen üblichen feministischen „Warum nur? Woher kommt nur…?”-Gequatsches. Wenn ich dieses aufgesetzt dümmliche Gequatsche lese, frage ich mich immer, was eigentlich dümmer ist, die Schreiberin oder der Leser in ihrem Weltbild. Das hört sich für mich immer so künstlich aufgesetzt an wie „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?”

Hier ist es nun etwas gehobener formuliert.

Um das richtig einschätzen zu können, muss man wissen, was sich die Gaschke früher so geleistet hat. Ich habe es 2013 nach einer damaligen Netzwerk-Recherche-Konferenz beschrieben. Die gehörte damals zu der #Aufschrei-Truppe und hat wie bekloppt auf Rainer Brüderle rumgehackt, ihn wiederholt als „alten Sack” bezeichnet. Was besonders dann schräg ist, wenn man selbst gerade (kurzzeitig) für die SPD Oberbürgermeisterin ist.

Erinnert Euch mal an #Aufschrei.

Damals hat man die ständige Erregung und Zuspitzung praktiziert, ständig die Welt in Gut und Böse eingeteilt, wer nicht für uns ist, ist ein Knecht des Teufels. Extremes Schwarz-Weiß-Denken, jeder Mann ist Sexist, Schuft, Vergewaltiger. Wehe dem, der nur ein Kompliment macht.

5 Jahre später kommt dieselbe Nuss daher, und heuchelt die Frage, warum das alles so toxisch-erregt sei und woher das nur käme, das könne doch nicht alles von Ausländern kommen.

Hört sich an wie der Zauberlehrling. Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.

Es zeigt sich nun, wie kaputt deren damalige Strategie, alles auf Beschuldigung, Polarisierung und Feindbild zu ziehen, die Gesellschaft kaputt gemacht, welchen unermesslichen Schaden diese strunzdummen, bösartigen, korrupten, verlogenen Weiber angerichtet haben. Einen Nutzen habe ich bis heute nicht entdeckt, nicht den Geringsten. Nur Streit, Missgunst, größtmöglicher Schaden.

Man darf diese Leute heute nicht mit ihrer Heuchelei davonkommen lassen wie Nazis nach dem Krieg und Stasis nach dem Untergang. Das ist schwer, weil wir heute zwar ähnliche, aber inhaltlich andere Probleme in Form der Migrationskrise haben, wer denkt da noch an Feminismus?

Trotzdem darf man diese Leute nicht so davonkommen lassen.

Und wir müssen immer wieder darauf hinweisen, dass Feminismus/Genderismus und die von den Medien inszenierten Kampagnen wie #Aufschrei der Anfang vom Ende unserer Gesellschaft waren.

Sie haben uns diese Polarisierung, diese Beschuldigungsmentalität, dieses Feindbilddenken, diese Taktik des lauten Beschimpfens ohne Grundlage gebracht. Und jetzt fragen dieselben „Woher kommt nur…”

Wir dürfen diese Leute, diese Feministen, diese Journalisten damit nicht davonkommen lassen.

Und wenn sie fragen, warum sich heute Leute in Erregungsschleifen bewegen, dann muss man ihnen vorhalten, dass sie es waren, die das zum Zeitgeist gemacht und erhoben haben. Die den Stil der öffentlichen Auseinandersetzung, im soziologischen Dummsprech „Diskurse” genannt, auf Dreck-Werfen-Beschimpfen-Vernichten reduziert und es gleichzeitig etabliert haben.

Die Gesellschaft wurde geliefert, wie bestellt.