Ansichten eines Informatikers

Als dem Tatort das Überkleben nichts nutzte

Hadmut
27.8.2018 18:50

Und ich habe ihn doch wiedererkannt.

Sofort.

Gestern abend. Tatort. Irgendso eine langweilig-komische Story über Kartoffelklöße und eine irgendwie geshredderte Leiche, habe eh nicht so aufgepasst. Aber mittendrin habe ich mal einen Bildschwenk gesehen und da:

Seht Ihr’s?

Hinter den Bratwürsten!

Sie haben den Firmennamen entfernt und stattdessen irgendwas anderes hingeklebt, aber das nützt ihnen nichts. Ich erkenne den sofort.

Das ist ein Philips N2212.

So einen Kassettenrekorder habe ich als Kind zum Geburtstag bekommen, es müsste der Erinnerung nach ungefähr der achte gewesen sein. Damals top-modern, mit den neuen Compact-Kassetten. Im modischen 70er-Jahre-Design. Dazu noch ein 60er-Jahre-Mikrofon aus dem Familienbestand, so eins mit einer 5-poligen Diodenbuchse. Und ein Kopfhörer. Damit bin ich dann rumgerannt und habe Leute interviewt. Sah total modern aus, so ein Ding cool umhängen zu haben und den Leuten naseweis so ein Mikro unter die Nase zu halten, wie die Typen im Fernsehen.

Wie kommt der in einen Weimar-Tatort?

Das muss die Requisitenkammer im Fernsehen aber schon sehr lange Gerümpel gesammelt haben.

Immerhin, die Tonqualität war zwar hundsmiserabel, aber es hatte a) 70er-Jahre-Flair und b) Stil. Nicht so wie die schnöden Handys von heute.