Ansichten eines Informatikers

Merkels Digitalrat

Hadmut
21.8.2018 20:38

Ich habe inzwischen ernsthafte Zweifel, ob Angela Merkel überhaupt noch kanzlerfähig ist (falls sie es überhaupt je war, aber selbst gemessen an ihrem bisherigen Zustand). Ich habe den Eindruck, dass Merkel gerade völlig in die Absurdität abdriftet und sich in ihren eigenen Attrappen verläuft.

Vor drei Tagen hatte ich einen Kommentar zur Twitter-Ankündigung unserer aller Kanzlerin abgegeben, worin sie ankündigte, jetzt aber endlich mal was in digital zu machen und wieder vorne mitmischen zu wollen.

Das habe nicht nur ich (immerhin Voll-Informatiker) als lächerlich eingestuft, sondern auch viele meiner Leser. Jede Menge (mir) zustimmender Zuschriften, Einer schickte mir einen Hinweis, dass dem ja schon eine ganze Reihe anderer Räte vorausgegangen sind, die alle erfolg- und ergebnislos endeten, nicht nur diese hyperlächerliche Enquete-Kommission, sondern noch weitere, von denen man noch weniger gehört hat.

Und natürlich jede Menge (berechtigter) Spott über das politische Bullshit-Bingo, jetzt geht’s um das Buzzword „künstliche Intelligenz”, bei dem wir jetzt wieder ganz vorne mitmischen wollen. Als ob man in der Technik ganz nach vorne kommt, indem man Modebegriffe nur laut genug schreit. Kürzlich habe ich das in den Berliner Bundesministerien noch selbst miterlebt, dass sie alle auf „Internet of Things” machen wollen, das sei der letzte Schrei, damit werden wir wieder zukunftsfähig. Dann haben sie zwei Staubsauger, eine Klobrille und einen Kühlschrank erfolglos vergewaltigt, und das Thema war wieder tot.

Dann kam die Blockchain, die ja ganz was tolles sein musste, weil der Bitcoin-Kurs immer höher stieg und sie alle davon redeten und überall Papier-Milliardäre unterwegs waren, also machten sie alle auf Blockchain, was das der neue Hypebegriff war, aber das kühlt auch schon wieder ab, weil nicht nur der Kurs der Bitcoins wieder sank, sondern auch niemand Blockchains so erklären konnte, dass die Politschwätzer auch nur im Ansatz verstanden hätten, wovon sie da eigentlich reden. Unter einem Kühlschrank, der Essen bestellt, konnte man sich noch was vorstellen (wobei ich den Kühlschrank vermutlich erschossen hätte).

Und nun ist der Sommerhit eben die künstliche Intelligenz, die uns wieder ganz nach vorne bringen soll. Ein Leser spottete derb darüber, dass wir das ja zusammen mit den Franzosen machen wollen, die ja nun digital auch eher abgehängt als Weltmacht sind. Was ist die Kombination aus zwei Abgehängten? Wie schnell ist ein Ruder-Zweier, wenn beide nicht rudern können, sich dann aber zusätzlich auch über die Richtung nicht einigen können?

Als ob das alles noch nicht schlimm genug wäre, kam heute noch raus, wer den Vorsitz in diesem „Digitalrat” haben soll.

Festhalten:

Katrin Suder. Schreibt Spiegel-Online. Das ist die von McKinsey, die sich Ursula von der Leyen als absurd extra- und überbezahlte Beraterin holte, um die Bundeswehr aufzuräumen. Ergebnis bekannt: Fast nichts fährt, fliegt, schimmt und taucht mehr. Chaotisch und untauglich war die Bundeswehr zwar vorher schon, aber jetzt wissen wir es alle und Ersatzteile haben wir auch nicht mehr.

Was genau kann die da? Laut Wikipedia

Katrin Suder studierte Physik an der RWTH Aachen. 2000 promovierte sie in Neuroinformatik an der Ruhr-Universität Bochum. Dort erwarb Suder auch einen Bachelor in Theater- und Sprachwissenschaften. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.

2000 begann Suder, für die Unternehmensberatung McKinsey zu arbeiten und übernahm 2007 das Berliner Büro der Firma. Sie machte Karriere als Beraterin der deutschen und internationalen IT-Industrie und wurde 2010 als einzige Frau Direktorin bei McKinsey,[5] wo sie sich unter anderem mit Diversity Management befasste.

An seriösen Universitäten (die wir allerdings nicht haben) reicht ein Physikstudium gar nicht erst, um zu einer Informatik-Promotion zugelassen zu werden. Und im Zeitraum 1998, 2000 usw. wurde die Informatik gerade feministisch total geplündert, weil’s da Geld gab, und alles durchpromoviert, was Röcke trug, ich habe ja selbst die Fälle mitbekommen, in denen Prüfer sogar positiv wussten, dass die Dissertationen falsch und stümperhaftester, laienhaftester Quatsch sind, und trotzdem haben sie Bestnoten vergeben. Mehrmals bin ich auf Informatikprofessorinnen getroffen, die nicht mal die Grundlagen beherrschten. Es war damals schon die Politik, Frauen per Quote durchzubefördern, auf dass sie erst mal die Posten haben, Sachkunde möge sich danach irgendwie einstellen. Sie stellte sich nicht.

Und was dürfen wir von einer erwarten, die sich bei McKinsey mit Diversity Management befasste?

Genau das, was wir von dieser Regierung noch erwarten.

Auffällig ist dabei wieder mal, dass Suder Lesbe ist.

War es nicht mal Quotenpolitik, dass überall die Quote dem Bevölkerungsdurchschnitt und nicht den Bewerbern entsprechen muss? Warum sind dann in der Politik so viel mehr Lesben als in der Bevölkerung? Brauchen wir nicht mal eine Hetero-Quote als Korruptionsbremse?

Ich wollte ja genau diese Korruption und diesen Massenbetrug im Promotionswesen angreifen, und wurde dabei von einem Ex-Mitarbeiter des Bundesverfassungsgerichts und später einer anderen Bundeslesbe ausgehebelt. Da gibt es reihenweise Fakewissenschaftlerinnen, die in die Politik, Wissenschaft, Wirtschaft gedrückt wurden.

Ein Schelm, wer sich etwas dabei denkt.

Denn nicht nur ich wurde über BND als Befehlsempfänger der NSA abgesägt, der ganze Gender-Kram kommt aus den USA und so viele Feministinnen in Politik und Regierung haben so intensiven amerikanischen Hintergrund, dass von einer ausgedehnten agentenmäßigen Sabotagetätigkeit die Rede sein muss, wobei wohlgemerkt nicht jeder Agent weiß, dass er als Agent geführt wird. Es reicht, wenn sie doof genug sind, auf den Genderquatsch oder ähnliches reinzufallen.

Die USA sind, wie mir viele Leser schreiben, wirtschaftlich nahezu mumifiziert, abgesehen eben vom Digitalsektor, der enorm brummt und mittlerweile nicht nur die größten Unternehmen der Welt stellt, sondern einen wesentlichen Teil des Wertes der amerikanischen Wirtschaft insgesamt darstellt. Vieles drängt den Gedanken auf, dass dieser Wirtschaftserfolg nicht allein auf deren Können und unserer Dummheit beruht, sondern eben auch auf systematischer Sabotage in Europa, indem man eben alles dumm und lahm gestellt hat. Ich habe das damals ja mitbekommen, wie man zuerst ein von den Amerikanern gewünschtes Kryptoverbot hier durchsetzen wollte und dann systematisch die Professuren mit Dummen, Witzfiguren und Harmlosen besetzt hat.

Und ausgerechnet so eine Blume aus diesem Umfeld, noch dazu der amerikanischen Firma McKinsey, die berüchtigt dafür ist, eine Schneise der Zerstörung anzurichten, ausgerechnet die soll Vorsitzende des Digitalrats sein.

Weitere Mitglieder seien:

  • Stephanie Kaiser, Geschäftsführerin Heartbeat Labs
  • Urs Gasser (Schweiz), Berkman Klein Center for Internet & Society in Harvard
  • Ada Pellert (Österreich), Rektorin Fernuni Hagen
  • Andreas Weigend, ehemaliger Chefwissenschaftler von Amazon
  • Peter Parycek, Leiter Kompetenzzentrum Öffentliche IT Fraunhofer FOKUS
  • Viktor Mayer-Schönberger (Österreich), Oxford Internet Institute
  • Beth Simone Noveck (USA), Rechtsprofessorin, Direktorin der Open Government Initiative des Weißen Hauses 2009 – 2011
  • Hans-Christian Boos, Gründer und CEO von arago (Erforschung und Kommerzialisierung von KI)
  • Ijad Madisch, Chef des Wissenschafts-Start-ups ResearchGate

Sagt mir jetzt alles nichts.

Aber keine einzige der Beschreibungen vermittelt auf mich den Eindruck, dass derjenige kompetent und willig ist. Nicht nur bei Suder von McKinsey, auch wenn ich Amazon oder Weißes Haus höre, würde ich die erst mal für feindlich halten. Harvard ist umso kritischer, die haben sich in letzer Zeit Fragwürdiges geleistet.

Und der Rest überzeugt mich auch nicht. Zumal da wieder Juristen drinsitzen.

Irgendwie habe ich da den Eindruck, mal will Recht, Amerikaner, Frauen und künstliche Intelligenz in einen Topf werfen, mal umrühren, und fertig ist die Weltführerschaft.

Wenn ich sowas sehe, frage ich mich, ob Merkel überhaupt noch irgendwie regierungsfähig ist, eigentlich frage ich mich dann auch, ob die noch alle Tassen im Schrank hat. Die kommt mir gerade vor wie die naive Tante Erna, der man alles erklären muss, und die es trotzdem nicht versteht. Vor zehn Jahren hatte ich mich schon mit dem damaligen BSI-Chef angelegt, weil der die von Merkel vorgegebene Richtlinie vertrat (vertreten musste), dass IT-Sicherheit ist, wenn die IT-Sicherheitsbranche steigende Umsätze meldet.

Man kann sich überlegen, ob es für oder gegen die Sicherheitslage eines Landes spricht, wenn die Türschlosshersteller steigende Umsätze melden.

Ich habe schon seit Jahren den Eindruck, dass Merkel – über ihr Handy hinaus – überhaupt nicht verstanden hat, was IT ist, und sich nur von irgendwelchen Leuten einflüstern lässt, was der Wirtschaft Geld verspricht.

Ich sehe da nicht im Ansatz Lösungen oder überhaupt den Willen, technisch wieder selbständig, gar führend zu werden. Und ich sehe auch keine Strategie, wie man die Informatikfakultäten wieder funktionsfähig und die Abiturienten wieder studierfähig bekommen will. Vor allem sehe ich nicht, wie man es wieder reparieren will, dass man reihenweise Korrupte und Idioten in die Universitäten reinverbeamtet hat.

Wenn man sich da jetzt anschaut, was Merkel schwätzt, ankündigt, macht, dann komme ich zu dem Schluss, dass sie völlig überfordert und unfähig ist, die Aufgaben zu erfüllen. Sie wurde 2005 Kanzlerin, als das Digitale noch nicht so in der Öffentlichkeit angekommen war und als es eher um parteiinterne Reibereien ging. Die Anforderung, ein Technologieland zu führen, gab es damals nicht.

Und schon solche Ausfälle wie eine Internet-Botschafterin Gesche Joos oder Heiko Maas auf Facebook loszulassen, sind zwar Produkte der SPD, aber trotzdem in Merkels Verantwortung als Kanzlerin. Von der angeblichen Cyberkriegertruppe unter dem Kommando der berufsscheuen Ärztin von der Leyen wäre mir auch noch nichts Positives zu Ohren gekommen. Es heißt, Befähigte seien dort ebenso knapp wie Ersatzteile für U-Boote und voll funktionsfähige A400.

Sagen wir es so: Der Blogstoff wird mir nicht ausgehen. Wie lange wir noch ein offenes Internet haben werden, ist dagegen eine andere Frage.