Ansichten eines Informatikers

Auferstanden aus Ruinen 2.0

Hadmut
28.7.2018 15:06

Mal eine Verschwörungstheorie. Eine würzige.

Ein Leser hat mich gerade auf mehrere Gedankengänge gebracht. Ich schmücke das mal mit eigenen Überlegungen reichlich aus.

Die Älteren unter den Lesern werden sich noch an die letzten Jahre der DDR erinnern. Die Technikaffineren unter diesen älteren Lesern werden sich noch daran erinnern, wie albern Honecker damals versucht hatte, im Bereich Computertechnik zu punkten. Der Megabit-Speicherchip, der damals groß vorgeführt wurde, aber im wesentlichen ein Bluff war. Oder der mühsam von den Russen nachgebaute Z80-Clon. Die Robotronic-Versuche, sowas wie C64 zu bauen.

Berücksichtigt man dabei sozialistische Wirtschaftswissenschaft, kommt man am Kondratieff (auch Kondratjew)-Zyklus nicht vorbei. Nach dieser (anscheinend stimmenden) Theorie eines Russischen Wirtschaftswissenschaftlers, 1926 veröffentlicht in einer Zeitschrift für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, gibt es langwellige Industrie- und Technologiezyklen, die im Abstand von etwa 40 bis 60 Jahren komplett Neues bringen und die Wirtschaft und das Leben komplett umkrempeln. Laut Wikipedia ist man sich dabei über 5 Zyklen einig:

  1. Periode (ca. 1780–1840): Frühmechanisierung; Beginn der Industrialisierung in Deutschland; Dampfmaschinen-Kondratjew. Es gibt Vermutungen, dass es in England schon einen früheren Zyklus gab.
  2. Periode (ca. 1840–1890): Zweite industrielle Revolution Eisenbahn-Kondratjew (Bessemerstahl und Dampfschiffe). In Mitteleuropa Gründerzeit genannt.
  3. Periode (ca. 1890–1940): Elektrotechnik- und Schwermaschinen-Kondratjew (auch Chemie)
  4. Periode (ca. 1940–1990): Einzweck-Automatisierungs-Kondratjew (Basisinnovationen: Integrierter Schaltkreis, Kernenergie, Transistor, Computer und das Automobil)
  5. Periode (ab 1990): Informations- und Kommunikations-Technik-Kondratjew (Globale wirtschaftliche Entwicklung)

Wobei ich persönlich mit der Zahl 1990 für IT-Technik nicht ganz einverstanden bin, das würde ich auf 70er oder 80er Jahre legen.

Der Leser meinte nun, dass aus Sicht der Russen und der DDR der Ostblock diese IuK-Periode „verschlafen” hat und begriffen hat, dass sie das nicht wieder werden aufholen können.

Der Westen produzierte auf einmal moderne Computer und Betriebssysteme, und vor 1990 waren ja schon IBM, DEC, Sun und sowas alles da, auch Unix, 68000-Prozessor, Amiga, Atari ST, Personal Computer (1981), und schon zu meiner Schulzeit stand in vielen Kinderzimmern ein C64, und ich kann mich noch erinnern, dass ich mir während meiner Grundwehrzeit noch billig im Supermarkt einen VC20 gekauft und auf 64kByte (!) Speicher hochgelötet habe, weil der nämlich genau in das Wertfach meines Bundeswehrspindes passte, und für den Inhalt des Wertfaches gab es keine Vorgaben, da durften die Vorgesetzten auch nicht reinschauen.

Das ist insofern interessant, als die Amerikaner den Russen bis etwa in die 50er Jahre / Nachkriegszeit technologisch nicht voraus waren. Die Amerikaner waren technologisch ein primitiver Agrarstaat, haben aber im Zuge des Krieges (Alan Turing, Enigma, Bombe, Kolossus und so weiter) die ungeheure Bedeutung der Computertechnik und Elektronik begriffen und darüber eine Welttechnologieführerschaft aufgebaut. Noch in den 60ern waren die Russen vorne, was Raumfahrt angeht, bis die Amerikaner das Problem begriffen und sich Mühe gegeben haben, und auch erst mal zum Mond geflogen sind.

Nach Breschnew hat man da einige Orientierungsprobleme gehabt, und da haben es einige Machthaber auch nicht lange überlebt. Wenn man sich daran erinnert, was damals so im Osten produziert wurde, dann kam aus der DDR, aus Russland, aus China eigentlich nur noch Billigschrott. Ich hatte neulich mal ein altes 1000er Spiegeltele (die sogenannte „Russentonne”), das ich mir als Student mal für kleines Geld auf dem Fotoflohmarkt gekauft hatte, mitgenommen, um es Kollegen zu zeigen. Mit Etui im typischen Sowjetstil (einschließlich Geruch). Der russische Kollege rümpfte die Nase und meinte nur verächtlich, dass sie so einen Schrott schon lange nicht mehr herstellen. Und tatsächlich fällt auch mir als Russland-Laie, der noch nie dort war, auf, wie sehr die Russen nach Wegfall der Sowjetunion technologisch aufgeholt haben und heute wieder sehr modern sind. Ich habe neulich mal einen Bericht über russische IT-Firmen gesehen. Vom Feinsten. Ich habe Bilder von russischen Soldaten gesehen, die ich zuerst für Amerikaner gehalten habe, weil topmodern ausgerüstet. Bei Kampfflugzeugen sind sie Spitze, bei Panzern auch. Und so weiter und so fort. 1990 waren sie ein maroder Haufen des Versagens. Es ist eine ziemliche Leistung, einen Ostblock, der technisch völlig am Ende war, innerhalb von 30 Jahren wieder flottzumachen.

Ähnlich mit China. Vor 30 Jahren war „Made in China” unterste Kategorie, so wie Plastikringe aus dem Kaugummiautomaten. Heute High Tech. Sie wollen in ein paar Jahren Welttechnologieführer sein, und was sie brauchen, kaufen sie bei uns ein oder spionieren es aus. KFZ-Technik, Roboter, Energie und was nicht alles.

Der Leser meint nun, der Zusammenbruch der DDR sei nur eine Inszenierung gewesen.

Der Gedanke erinnert mich an Mittelmeerflüchtlinge. Man fährt mit dem Schlauchboot bewusst raus, gibt den Motor ab und schreit dann „Hilfe, Seenot”.

Könnte es sein, dass die Proteste „Wir sind das Volk” allein deshalb so gewaltlos verlaufen sind, weil sie von der Stasi inszeniert waren? In Berlin hat man mir erzählt, dass damals bei der Stürmung der Stasi-Zentrale wichtige Unterlagen nur deshalb nicht in die Hände ausländischer Geheimdienste gefallen seien, weil der augenscheinliche Mob zwar von Geheimdienstleuten durchseucht war, angeführt worden sei er aber von Stasi-Leuten, die die Wut auf die Stasi gezielt hochgekocht und die Erstürmung inszeniert haben – und zwar ins falsche Haus. Unter den Protestlern waren also diverse Stasi-Leute. Vielleicht war nicht nur diese Aktion gelenkt, sondern überhaupt alles.

Und vielleicht war das Aufreißen der Mauer durch den berühmten Schabowski-Auftritt gar nicht so versehentlich, wie das aussah. Vielleicht ging es darum, die BRD zu überrennen, bevor die mitbekommt, was eigentlich gerade abläuft. Ich kann mich noch erinnern, wie damals mit 2 Tagen Verzögerung wegen der Entfernung die Trabbi-Lawine in Karlsruhe einfiel und die Leute fassungslos im Wertkauf vor randvollen Hochregalen und der vollgestopften 100-Meter-Kühltheke standen. Auch da war die DDR ja hoffnungslos unterlegen. (Was ja kurios war, denn ich habe mit einigen gesprochen, für die da ein Weltbild zusammenbrach, weil sie sagten, sie hätten immer gelernt, sowas gäbe es nicht, das wäre nur West-Propaganda, und sie extra möglichst weit weg von der Grenze gefahren seien, um die „Wahrheit” herauszufinden, und dann standen sie in diesem absurden Konsumtempel, in dem es alles und alles sofort gab. Ich habe mal welche schwer geschockt, als ich ihnen sagte, dass wenn ihnen die Auswahl nicht reicht, sie nochmal ein paar Kilometer weiter fahren müssten, über die nichtexistierende Grenze nach Wissembourg in Frankreich, erst da im Supermarkt mit den französischen Gott-in-Frankreich-Lebensmitteln würden ihnen richtig die Augen übergehen. Und eine Grenze oder Grenzbeamte gäb’s da erst gar nicht, auch keine Mauer, man fährt einfach, und ist irgendwann in Frankreich. Das war der Punkt, an dem manche von ihnen eigentlich einen Notarzt gebraucht hätten.

SED und Stasi wussten aber zweifellos, dass das so war, und das sie das auf Dauer weder einholen noch geheim halten konnten. Die Überlegenheit des Sozialismus lässt sich so nicht behaupten.

Besagter Leser nun erzählte mir, dass er vor einigen Jahren in Wismar mit einem Menschen gesprochen habe, der ihm gesagt habe, dass das Ende der DDR nur Theater für die Wessis gewesen wäre, SED, Stasi und so weiter, sie seien alle noch voll da und organisiert. Dasselbe hat man mir in Berlin und über Berlin auch schon mal gesagt.

War der Zusammenbruch in Wirklichkeit ein Überraschungsangriff?

Dem Kohl einfach einreden, er hätte gewonnen und alles wird gut?

Hat die Stasi Merkel (und Gauck) installiert?

Denn auffällig sei ja schon, dass Merkel doch sehr DDR-mäßig war. Sie sei zwar in der Ost-CDU gewesen, aber im Einparteien-System DDR sei die Ost-CDU auch nur eine Filiale der SED gewesen. Und gerade deshalb aber perfekt, um sie in die West-CDU einzuschleusen.

Es heißt immer so schön, dass Merkel einfach gar nichts machen muss, außer sich ans Ufer zu setzen abzuwarten, dass alle ihre Gegner als politische Leiche vorbeischwimmen. Vielleicht ist das ja gar kein Zufall, vielleicht ziehen da ja genügend viele Leute die Fäden, um jeden zu Fall zu bringen, der der SED-Agentin gefährlich werden könnte.

Auffällig ist schon, dass wir jetzt plötzlich eine immer stärkere DDR-isiuerung haben.

Und es passt schon sehr gut zu zwei Punkten im Kalender:

  • Der Kondratieff-Zyklus für Informationstechnik, den man verschlafen hat, neigt sich dem Ende zu, man hat den Rückstand voll aufgeholt.
  • Viele der jüngeren SED- und Stasi-Leute, die 1990 aber schon in Stasi und SED waren, also so 20 bis 35, sind jetzt 30 Jahre älter und damit so 50 bis 65 Jahre alt, also gerade noch in dem Alter, in dem sie selbst noch etwas bewirken können. (Merkel: 64)

    Und jetzt plötzlich erleben wir einen massiven DDR-Schwenk, und finden in immer mehr Stellen SED/Stasi/DDR-Leute. Mitteldeutscher Rundfunk. Berliner Bausenat. Amadeu-Antonio-Stiftung. Die LINKE. Viele Ex-SEDler in der SPD und in den Landtagen.

    Massive Veränderungen in Richtung Einheitssozialismus. Wer wenig arbeitet, der bekommt Wohngeld, Aufstockung und so weiter. Wer viel arbeitet, dem wird alles über die Steuer weggenommen. Wir nähern uns einem Einheitslohn immer mehr an, und die Demokratie wird immer stärker und immer systematischer zerstört.

Die These, dass die DDR nicht untergegangen ist, sondern die BRD frisst, habe ich schon öfters geäußert. Und wenn man sich anschaut, was da alles gerade so abläuft im öffentlichen Leben, bauen die längst eine Stasi wieder auf. Und finanzieren sie längst aus Steuermitteln als „Frauenförderung”, „Gleichstellungsbeauftragte” und „Kampf gegen Rechts”. Dass der „antifaschistische Schutzwall” heute virtuell ist, habe ich schon mal geschrieben. Und das Feminismus-Genderismus nur die Tarnbezeichnung für Marxismus-Leninismus ist, auch. Die bezahlen da eine riesige Untergrund- und Überwachungsarmee. Wer nicht spurt, ist sofort seine Karriere los.

Und über Rassismus-Hetze und Migrantenschwemme zerstört man alles, woran die Leute noch irgendwie glauben, woran sie sich noch halten.

Und die ständig mit Hochdruck bekämpfte AfD scheint das einzige zu sein, was im Konzept nicht vorgesehen ist und nicht in den Plan passt. Betriebsunfall.

Haltet die Augen offen.