Ansichten eines Informatikers

Über Journalisten, Gehälter und Hoffnungslosigkeit

Hadmut
19.3.2018 22:26

In der Agonie setzen die Zuckungen ein.

Die Kontextwochenzeitung (noch nie von der gehört…) berichtet, dass Journalisten streiken, weil ihnen die Verleger als Lohnerhöhung eine Erhöhung um 1,04 Prozent und ein Fahrrad angeboten haben.

Was ich schon erstaunlich viel finde, angesichts der rapide sinkenden Auflagen in der Presselandschaft, und angesichts dessen, dass die Presse ja überwiegend für Nettolohnkürzungen durch Steuererhöhungen sind.

Viele haben das als Schlag ins Gesicht, als bewusste Provokation betrachtet. Sie wissen, dass es den Verlagen durchaus gut geht, und dass die Tarifrunde 2018 die erste Gelegenheit seit siebzehn Jahren wäre, wieder ein winziges Plus auf dem Gehaltskonto zu haben. Und all das vor dem Hintergrund, dass die schreibende Zunft beträchtlich geringere Einkommenszuwächse hat als etwa die Metallarbeiter oder die Gebäudereiniger. Das zeigt die Wertschätzung, die der Medien-Millionärs-Club seinem Fußvolk entgegenbringt.

Nee. Wir haben hier keine Wertschätzung, weil wir Werte nicht einfach schätzen, sondern sie messen, nennt sich Betriebswirtschaft. Und die besagt, dass Metallarbeiter und Gebäudereiniger in den letzten siebzehn Jahren richtig gute Arbeit gemacht haben und immer mehr arbeiten, während die Zeitungsauflagen und die Qualität der Zeitungen in den letzten siebzehn Jahren verdammt abgerutscht sind. Vergleicht mal etwa einen SPIEGEL, eine ZEIT, eine FAZ von vor 17 Jahren mit dem Schrott, den die heute produzieren. Und da wollen die eine Lohnerhöhung?

Da ist das Fahrrad nicht nur geschmeichelt, sondern leistungsangemessenes Fortbewegungsmittel.

Aber: Schlimmer geht’s immer. Zum Beispiel den sogenannten Freien oder den Pauschalisten, die für Hungerlöhne arbeiten. Es gibt nicht wenige von ihnen, die im Alter an der örtlichen Tafel anstehen, aus dem Presseball-Fonds etwas Bargeld erhalten. Und jedes Mal ist es ein Tauziehen mit dem Sozialamt, wenn ein schreibender Kollege, der auch Hartz IV bezieht, eine kleine Barzuwendung der VG Wort für Diät-Kost erhält – und die Behörde beschließt, die 100 Euro auf die Grundsicherung anzurechnen. Von der Kostenerstattung für ein neues Gebiss ganz zu schweigen.

Oft klingelt vor der Osterwoche das Telefon und eine freischaffende Kollegin hat noch 25 Euro für vierzehn Tage für Essen, Zahnpasta … Da hilft keine Spende der örtlichen Zeitung oder der dortigen Millionen-Spendenaktion zu Weihnachten.

Ja, das ist jetzt halt blöd, wenn man als Journalist erst den Betreiber von Tafeln zum Nazi schreibt, weil der da noch dafür sorgen will, dass Leute da ohne Angst hinkönnen, ohne eingeschüchtert und gemessert zu werden, und einem danach erst einfällt, dass Journalisten da ja auch hinmüssen, um noch an Essen zu kommen.

Und generell wart Ihr doch gerade so dafür, dass für Hartz IV-Empfänger die Sätze angehoben werden, während für die, die arbeiten, die Steuersätze angehoben werden. Das führt dazu, dass Hartz IV-Empfänger mitunter mehr bekommen als Leute, die arbeiten. Und auch sonst jede Menge Vorteile haben, beispielsweise 26° in der Wohnung. Das ist der Zustand, denn Journalisten seit Jahren herbeischreiben und haben wollten. Vielleicht wären sie jetzt einfach besser dran, wenn der Verlag ganz dicht macht. Wäre für Journalisten und in den meisten Fällen auch für die Öffentlichkeit eine Win-Win-Situation. Und Zahnpasta gibt’s da auch vom Amt.

Eine generelle Frage wäre, warum Journalisten eigentlich noch auf Verleger angewiesen sind. Wir leben doch im digitalen Zeitalter. Wofür brauchen sie noch einen Zuhälter, wenn sie doch mit einer einfachen Webseite auf eigene Rechnung anschaffen gehen können und sich das Print-Geschäft doch eh erledigt hat? Wenn sie der Meinung sind, unterbezahlt zu werden, warum schreiben sie dann nicht einfach selbst? Oder bilden Kollektive, Schreibkolchosen?

Eine andere Frage wäre, warum sie nicht einfach mal versuchen, wieder besser zu schreiben, und Leser zu informieren, statt sie zu beschimpfen. Ich dachte erst, die Frage stellt da niemand mehr, aber dann doch dieses kleine Textstückchen im Artikel gefunden:

Etwa bei den StZN, wo nur noch Geschichten erscheinen sollen, die für “unsere Leser einen echten Mehrwert schaffen”. Fordern die Ressortleiter und sagen nicht, was das ist. Nur so viel: Sie sollen so außergewöhnlich sein, dass sie sich hinter der Bezahlschranke gut verkaufen. Ein Schelm, der dabei an Rot- und Blaulicht denkt.

Die Ressortleiter sagen den Journalisten nicht, was dem Leser einen „echten Mehrwehrt schaffen” würde.

Müssten Journalisten das nicht selbst wissen, so von Berufs wegen?

Warum soll ein Leser einen Text hinter einer Bezahlschranke von einem Verleger kaufen, der wiederum den Journalisten gehaltssteigernd dafür bezahlt, wenn keiner dem Leser erklären kann, welchen Wert das eigentlich für ihn hat? Geht’s da nur noch darum, für Journalisten zu spenden und deren Geschreibsel zur Aufrechterhaltung der Illusion einer Gegenseitigkeit hinzunehmen? Worin sollte der Wert einer Zeitung liegen, wenn nicht mal die schreibenden Journalisten selbst wissen, was das sein soll?

Wenn ich mir das so anschaue, sind die mit einem Fahrrad noch sehr gut bedient. Sprit und Fahrscheine können sie sich ja nicht mehr leisten. Ein Diesel wäre im Verbrauch günstiger, aber den hat man ja totgeschrieben. Gut, dafür ist er jetzt in der Anschaffung billig zu haben.

Deshalb verwundert es auch nicht so wirklich, wenn das Fischblatt DIE ZEIT in einem Anfall von Verzweiflung mit dem Ansinnen um die Ecke kommt, den sozialistisch-planwirtschaftlichen Einheitslohn einzuführen.

Frauen verdienen weniger als Männer, Handwerker weniger als Vorstandschefs, freie Mitarbeiter weniger als feste. Offenbar ist Leistung nicht messbar. Ein Gegenvorschlag

Naja, das stimmt halt so nicht. Bei Journalisten ist Leistung schon messbar, in Auflage, Umsatz, Klickzahlen. Aber das Ergebnis ist halt so, dass man es lieber nicht sehen will. Unter Fahrrad.

Den Januar, liebe Frauen, den gesamten Februar und die ersten beiden Wochen im März haben Sie umsonst gearbeitet. Sie sind Tag für Tag ins Büro gekommen, haben den Schnee fallen und tauen sehen und die ersten Blumen des Frühlings aus der Erde brechen, und jetzt erst bekommen auch Sie endlich Geld für Ihre Arbeit. Symbolisch gesehen zumindest.

Journalisten sind der Meinung, dass jeder Unsinn wahr wird, wenn man ihn nur lange genug wiederholt. Und dass es für den Leser einen „Mehrwert” darstellen würde, wenn man dasselbe immer wieder wiederholt. Das ist zum Beispiel so ein Artikel, bei dem sich die Frage stellt, wofür jemand da noch Geld ausgeben sollte. Da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn man ab Januar arbeitet und es erst Mitte März für ein Gehalt reicht. Hätten sie halt mal was neues geschrieben, hätt’s vielleicht im Februar oder gar im Januar schon für Geld gereicht.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung präsentierte kürzlich weitere Zahlen zum Gender Pay Gap, wonach die Kluft zwischen den Geschlechtern vor allem bei den extremen Einkommen auseinandergeht. Wo ohnehin wenig verdient wird, verdienen Frauen noch mal besonders wenig. Und wo viel verdient wird, verdienen Männer noch einmal deutlich mehr.

Ja. Stinkt nach Simpson-Paradoxon, und wer Ahnung von Statistik hat, der schließt daraus auf den Verdacht, dass Frauen affin zu niedrigbezahlten und Männer affin zu hochbezahlten Jobs sind. Was sich darin manifestiert, dass dubiose Organisationen wie Pro Quote versuchen, mit aller Gewalt den Frauenanteil im Journalismus zu heben. Wenn man aber absichtlich den Frauenanteil in einer sterbenden Branche hebt, in dem es nicht mal für Zahnpasta und erst im Rahmen einer Gehaltserhöhung für ein Fahrrad reicht, dann macht man den Gender Pay Gap damit systematisch selbst. Hätte Pro Quote genug Hirn, dann würden sie für eine Senkung des Frauenanteils im Journalismus eintreten, um den Pay Gap abzubauen. Wusstet Ihr schon, dass Berlin seit Jahren und auch immer noch das Problem hat, für seine Grundschulen keine Direktoren zu finden? Da gibt es nämlich fast nur noch Lehrerinnen und könnten den Job sofort haben, wollen aber nicht. Und dann beschwert man sich über Gender Pay Gap.

In Tagen ausgedrückt: Die oberen zehn Prozent der Frauen zum Beispiel müssen noch bis zum 27. März unentgeltlich ihrem Job nachgehen, ehe auch sie die Spitzengehälter ausgezahlt bekommen, derer sich ihre männlichen Kollegen schon seit Januar erfreuen können.

Das ist völliger Quatsch. Aber man wiederholt’s halt so gerne und wundert sich dann, dass es die Leser nicht mehr kaufen.

Wenn Frauen doch so lange gleichwertig arbeiteten, warum müsste man die Arbeitgeber dann mit Quoten zwingen, sie einzustellen?

Oder anders gefragt: Warum sollte ein Arbeitgeber einem, den er gerne einstellen will, und einer, die er einstellen muss, das gleiche zahlen? Schon mal auf die Idee gekommen, dass sich Frauenquote und Gleichbezahlung gegenseitig ausschließen?

Dazu kommen weitere Lohnlücken, etwa zwischen Alten und Jungen, Homo- und Heterosexuellen, Deutschstämmigen und Migranten, in verschiedener Form kombinierbar mit den bereits bekannten und in weitere Haupt- und Nebengedenktage übersetzbar. Der Kalender wäre ziemlich schnell sehr voll.

Es sind keine Lücken. Es sind Unterschiede. Hängt vielleicht schon damit zusammen, dass Deutschstämmige besser deutsch können als Migranten. Es gibt wenige Jobs, in denen man ohne Lesen, Schreiben, Reden, Verstehen auskommt.

Das Dilemma offenbarte sich schon an dem Fall einer ZDF-Reporterin, die vor einigen Monaten gegen ihren Sender vor Gericht zog, weil sie weniger Geld als ihre männlichen Kollegen erhielt. Was tatsächlich stimmte. Trotzdem unterlag sie zunächst mit der Klage: Die schlechtere Bezahlung habe vor allem damit zu tun, dass sie als freie Mitarbeiterin für den Sender tätig war – die männlichen Kollegen, mit denen sie ihr Einkommen verglichen wissen wollte, aber festangestellt waren. Eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts sei damit nicht festzustellen, urteilte das Berliner Arbeitsgericht im vergangenen Jahr.

Vielleicht haben die Kollegen einfach bessere Arbeit abgeliefert und deshalb eine Festanstellung bekommen?

Unter feministisch orientierten Arbeitsforscherinnen und Arbeitsforschern ist seit einiger Zeit auch in Deutschland ein Ansatz populär, um das Wegrechnen der Lohnlücke zu kontern: comparable worth. Vereinfacht gesagt heißt das: Es kommt nicht nur darauf an, dass gleiche Arbeit gleich bezahlt wird – wichtig ist bereits, dass vergleichbare Tätigkeiten gleich entlohnt werden. Wer als freie Mitarbeiterin Fernsehbeiträge dreht, dürfte demnach nicht schlechter bezahlt werden als ein Festangestellter, der einen ähnlichen Job macht.

Aber hätten „feministische” „Forscherinnen” jemals schon mal irgendetwas zutreffendes gesagt? Zur Erinnerung: „feministische Theorien” sind nicht belegt und stimmen nicht. Das sind schon nach deren eigener Absicht spekulative Lügen, mit denen man versucht Geld zu machen, in der Regel Betrug.

Wann sind Tätigkeiten „vergleichbar”?

Wer bei der Müllabfuhr schwere Tonnen hebt, sollte für die körperliche Belastung nicht mehr Geld bekommen als diejenige, die sich in der Pflege den Rücken ruiniert.

Aha. Heben die in der Pflege die Kranken auch bei -20° und +40° Celsius, in Sonne, Schnee und Regen und bei Dunkelheit? Müssen die durch Ratten und mit Schimmelpilzen hantieren? Kriegen Pflegerinnen vom Pflegen Sonnenbrand und kalte Finger?

Und wieviele Tonnen Kranke heben die am Tag?

Sind Jobs schon „vergleichbar” und dann gleich zu entlohnen, nur weil das Wort „heben” drin vorkommt?

Wenn die Jobs doch „vergleichbar” sind, aber man bei der Müllabfuhr besser verdient, warum wechseln die Pflegerinnen dann nicht einfach zur Müllabfuhr?

Wenn man genau hinsieht, fallen viele der Begründungen für ungleiche Bezahlungen schnell in sich zusammen. Es heißt, eine längere Ausbildung soll auch einen höheren Lohn rechtfertigen. Ein Gender Pay Gap wäre vielleicht verwerflich, ein Qualification Pay Gap aber nur fair. Dabei führen schon jetzt gleichwertige Ausbildungen zu extrem unterschiedlichen Einkommen. Wer sechs Semester Informatik studiert, darf mit einem sehr viel höheren Gehalt rechnen als jemand, der sich an der Uni für soziale Arbeit einschreibt – eine Lohnlücke, die dem Ideal der Qualifikationsgerechtigkeit fundamental widerspricht, aber bislang erstaunlicherweise relativ klaglos hingenommen wird.

Gleichwertige Ausbildung? Informatik gleichwertig mit Sozialarbeit?

Kleiner Hinweis: Informatik studiert man nicht in sechs Semestern. Die meisten Leute liegen da so zwischen 14 und 16 Semestern. Und da muss man wirklich was lernen und können und verstehen und nachweisen, und viele fallen einfach durch die Prüfungen. Das ist nicht so ein Willkürgelaber wie bei den Sozialen.

Und das soll gleichwertig sein?

Davon einmal abgesehen, ließe sich das Argument mühelos andersherum wenden: Da heißt es zum Beispiel gern, eine längere Ausbildung soll aufs Leben gerechnet auch einen höheren Lohn rechtfertigen. Akademikerinnen und Akademiker konnten das Privileg einer verlängerten Jugend genießen, machen häufig angenehmere Tätigkeiten als Niedrigqualifizierte, haben mehr Möglichkeiten, sich in ihrem Job selbst zu verwirklichen und darin Erfüllung zu finden. Würde das nicht eher für einen Abschlag auf der Gehaltsabrechnung sprechen?

Ach. Oben hat man noch geschimpft, dass Frauen bis März kostenlos arbeiten müssten, und verlangen gleiche Bezahlung. Jetzt will man Studenten Abschläge aufdrücken, weil sie ja das Glück haben, 15 Semester kostenlos zu arbeiten?

Und für so einen Schrott-Artikel wollen die Geld haben? (Eigentlich nicht mehr, ich bekomme ja ständig Werbung, dass sie mir die ZEIT kostenlos hinterherwerfen wollen, aber ich will nicht.)

Aber ja: Es gibt solche Abschläge. Nennt sich „Studienschulden” und ist den USA der große Hit. Führt nämlich dazu, dass die Soziologen und Geisteswissenschaftler bankrott sind, weil die die Kosten nie erarbeiten können. Die sind nämlich nicht gleichwertig.

Und mir schrieb die Tage einer, in der DDR sei das so gewesen: Dort haben Ingenieure nicht mehr verdient, weil man ihnen ja schon das Studium bezahlt habe. Bekanntlich ist die DDR pleite gegangen.

Es heißt oft, die Bezahlung solle sich nicht am Geschlecht, vielleicht nicht einmal an lange zurückliegenden Studienabschlüssen orientieren – sondern allein an der Leistung. Wer sich anstrengt, darf mehr verdienen. Das klingt so plausibel, dass es selten hinterfragt wird. Dabei ist dieses Kriterium alles andere als trivial: In einer arbeitsteiligen Ökonomie, in der viele einen Beitrag zu einem Produkt leisten, ist am Ende kaum nachvollziehbar, von wem die größeren Anstrengungen ausgingen. Wessen Beitrag ist zum Beispiel bei der Herstellung eines Autos wichtiger? Der der Arbeiterin am Band? Des Managers? Seines Sekretärs, der den Terminplan im Auge behält? Der Reinigungskraft, die abends die Büros saugt? Das Leistungsargument klingt marktwirtschaftlich, aber ist letztlich das Gegenteil. Dem Markt ist Leistung vollkommen egal: Wer in zwei Stunden mühelos eine App programmieren kann, wird vielleicht mit Geld überhäuft. Wer in stundenlanger Kleinarbeit und hochkonzentriert Schuhe näht, kann am Ende des Monats vielleicht gerade so die Miete bezahlen.

Das ist schon deshalb falsch, weil es eine ziemliche Menge an Leuten gibt, bei denen man genau weiß, dass sie gar keinen Beitrag leisten.

Warum nutzen wir die Debatte um die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern also nicht als Einladung zu einem viel radikaleren Gedanken? Gernot Pflüger leitet eine Kommunikations- und Designagentur in Offenbach mit 24 Mitarbeitern. Lange, sagt er, habe er überlegt, nach welchen Kriterien er seine Leute bezahlen soll. “Ich habe kein System gefunden, wie man Leistung sinnvoll messen könnte”, sagt Pflüger heute. “Die Leute sind extrem geschickt darin, so eine Messung auszutricksen.”

Natürlich gibt es eine Messmethode: Den Markt. Angebot und Nachfrage. Wieviel kostet es, auf dem Markt jemanden zu finden, der die Arbeit machen kann und will?

Frauen müssen für die gleiche Arbeit genauso viel verdienen wie Männer – wer das sagt, weiß den Zuspruch aller Karrierefeministen auf seiner Seite.

Und müssten Frauen dann bei gleichem Gehalt nachweisen, dass sie die gleiche Arbiet leisten wie Männer?

Und wenn das pro Arbeitsstunde geht, müsste der, der schneller arbeitet, nicht mehr bekommen? Läuft das nicht zwangsläufig auf Akkord-Arbeit hinaus?

Alle Menschen sollten mit ihrer Arbeit das Gleiche verdienen – wer das formuliert, gerät dagegen unter Utopieverdacht.

Ja. Die Utopie hieß DDR und hat nicht funktioniert.

Auf die Idee, nicht nur pro forma Arbeit zu simulieren und sich wertlose Förderstudienabschlüsse umzuhängen, sondern das zu arbeiten, was gerade gebraucht wird, oder wofür der Leser bereit wäre, Geld auszugeben, kommen die nicht. Das ganze Journalistengesülze läuft darauf hinaus, trotz immer lausigerer Leistung immer höher bezahlt zu werden.

Mit einem Fahrrad sind die noch sehr gut bedient.