Ansichten eines Informatikers

„Emotionen, Suchtverhalten und Triebe”

Hadmut
11.3.2018 13:32

Über Reptiliengehirne, warum man Soziologen den Hintern versohlen sollte und warum Dorothee Bär schon vor Amtsantritt nach Fehlbesetzung riecht.

Das ist ja seit Jahren ein Thema hier im Blog: Ich halte Soziologen für weitgehend inkompetente Dampfschwätzer, die in ihrer Unfähigkeit Moden hinterherquatschen und gerne so achtkantig schwafeln, dass man nicht merkt, dass sie entweder nichts sagen oder es falsch ist, und oft sogar beides.

Der zentrale Kern meines Grolls gegen diese Meschpoke ist, dass die mit Wissenschaft nichts zu tun haben, völlig anspruchslos sind, frei erfundenem „philosophischem” Phantasiegegacker hinterherrennen und schon an grundlegender Methodik scheitern, etwa Koinzidenz, Korrelation und Kausalität nicht auseinanderhalten können, schlimmer noch, es nicht auseinanderhalten wollen. Soziologen sind politisiert, seit etwa 90 Jahren massiv marxistisch ausgerichtet, oft nur noch eine Tarnbezeichnung für Marxismus, haben nicht Wissen, sondern Gesellschaftsveränderung als Ziel, und behaupten – und viele glauben es auch – dass der Mensch ohne biologische, neuronale, hormonelle Eigenschaften auf die Welt käme, dass alles nur anerzogen, ansozialisiert und beliebig umprogrammierbar wäre. Soziologie ist in weiten Teilen nur noch die Propaganda zur Durchsetzung politischer Ziele, und wissenschaftliche Denkfehler werden nicht nur aus Unfähigkeit begangen, sondern als rhetorisches Mittel zur Täuschung eingesetzt. So entstanden die Gender Studies und sind auch immer noch Auswüchse der Soziologie.

Ich habe in den letzten Jahren eine Reihe von Blog-Artikel darüber geschrieben, dass ich das ganz anders sehe und dass ich das auch auf eine Vielzahl von Forschungsergebnissen der Biologen, Neurologen, Endokrinologen und Evolutionspsychologen stütze, die inzwischen eine so hohe Dichte angenommen haben, dass man sagen kann und eigentlich auch sagen muss, dass die Gender Studies und weite Teile der Soziologie, und in der Weiterung sogar der Marxismus, die alle zusammen gar keine Belege haben und vorlegen können, als komplett und systematisch falsch erwiesen und widerlegt sind. Im Prinzip sind die nicht nur als „Wissenschaftler” völlig gescheitert, sie sind als Tarnfirma der Geheimdienste und Regierungen aufgeflogen.

Ich bin kein Biologe und kein Hirnforscher. Trotzdem fand ich einige der Aspekte überaus interessant und erhellend, und habe diverse Artikel über Hirnfunktionen, vor allem die Amygdala geschrieben, bei der das fortschreitende Verständnis von deren Funktionen eine völlig andere Sicht und Erklärung der Verhaltensweisen von Menschen liefert, als die Soziologen es behaupten.

Kennt Ihr das Gefühl, wenn ihr an der Bar ein Glas Milch bestellt und der Barkeeper antwortet, man solle doch gleich eine ganze Kuh nehmen, sei gerade kostenlos im Angebot, und einem gleich das ganz Rindvieh rüberreicht?

Das Fischblatt DIE ZEIT hat wohl Auflagennot und bewirft mich nicht nur alle vier Wochen mit Einladungen, ich könnte doch mal vier Wochen die ZEIT kostenlos beziehen (bis zum nächsten Angebot), sondern sie machen das jetzt auch Online. Man kann jetzt Artikel der Printausgabe, die Online eigentlich kosten sollten, auch kostenlos lesen – aber nur, wenn man gleich vier Wochen am Stück kostenlos nimmt. Stellt Euch vor, ihr kommt in den Supermarkt, und die sagen Euch, Ihr könnte Euch heute kostenlos bedienen, aber nur, wenn Ihr Euch auch die nächsten vier Wochen lang kostenlos bei ihnen bedient. Ökonomisch betrachtet heißt das, dass wir nach Negativzinsen und negativen Strompreisen auch negative Preise für Journalismus haben, dessen Wert unter Null gefallen ist. Die einfache Erklärung wäre, dass man eine Überproduktion eines Handelsgutes hat, das man nicht einfach lagern oder vernichten kann (Butterberg…), und es absetzen muss. Die mittlere Erklärung wäre, dass Journalismus nicht mehr dem Kunden, sondern der Werbewirtschaft dient und nicht Leser, sondern Anzeigenschalter deren Kunden sind. Die komplexere Erklärung wäre, dass Journalismus gar kein kommerzielles Produkt sind, sondern Propaganda, die unters Volk gebracht werden muss.

Der Versuch, den Markt über interessante Artikel zu erreichen, wird eher selten unternommen. Ein solcher Artikel wäre „Gegen die Macht des Reptiliengehirns” über die Social Media, wenngleich er auch nur daraus besteht, sich auf eine Konferenz zu begeben und mitzuschreibseln, worum es da geht (oder in diesem Fall gehen sollte).

Thema ist, dass die Social Media, allen voran Facebook, systematisch solche evolutionär entstandenen Eigenschaften des Gehirns ausnutzen, beispielsweise eben auch den Umstand, dass das Gehirn kein monolithischer, programmierbarer Block ist, sondern aus verschiedenen Gehirnteilen besteht, die evolutionär unterschiedlich alt sind. (Irgendwo las ich mal, das sei der Grund, warum sich manche Menschen bei Einleiten einer Narkose seltsam verhalten, angreifen, vom Tisch flüchten wollen. Die Teile sind unterschiedlich empfindlich, fallen nicht alle gleichzeitig in Narkose und dann übernimmt halt irgendwann mal das Tier in uns und befiehlt aufgrund der komischen Situation, Kampf oder Flucht.) Und das alles auf einen Teil des Gehirns abziele, der auch als „Reptiliengehirn” bekannt sei.

Schon in den vergangenen Monaten häufte sich die Kritik an Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube. Der ehemalige Facebook-Präsident Sean Parker sagte, das Netzwerk sei konzipiert, “Schwächen in der menschlichen Psyche auszunutzen”. Der frühere Facebook-Manager Chamath Palihapitiya warnte vor den “kurzen, dopamingetriebenen Feedbackschleifen”, die unser soziales Miteinander veränderten. Der Autor Franklin Foer schreibt in seinem aktuellen Buch von einer “Welt ohne Verstand”, und Tristan Harris glaubt, dass die Entwickler von vornehmlich drei Firmen – Facebook, Google und Apple – über die Aufmerksamkeit von Milliarden Menschen verfügen.
Die Suche nach den dunklen Mustern

“Die Plattformen sprechen einen Teil des menschlichen Gehirns an, der auch Reptiliengehirn genannt wird und für Emotionen, Suchtverhalten und Triebe verantwortlich ist”, sagte die Interface-Designerin Elayne Safir in einem Panel auf dem SXSW. Sie ist Teil einer Gruppe von Designern und Entwicklerinnen, die sich Choice Architects nennt und die Probleme von sozialen Netzwerken, aber auch von Apps und Websites untersucht.

Eines dieser Probleme sind laut Safir sogenannte dark patterns, also dunkle Muster. Dabei handelt es sich um Designentscheidungen, die einzig dazu dienen, die Nutzer unbewusst zu einer Aktion zu bewegen (und damit letztlich Umsatz zu machen). Das bekannteste Beispiel sind etwa Likes, die es in praktisch jedem sozialen Netzwerk gibt.

Oder politisch zu beeinflussen.

Grundsätzlich ist das nicht neu, man kennt es auch als „Nudging”, und Angela Merkel sieht das als Regierungsform an. Orwell lässt schön grüßen.

Das passt ziemlich gut zu meinen bisherigen Beobachtungen und Schlussfolgerungen.

Und es heißt, dass die einzig befähigten Soziologen eben die Biologen, die Neurologen, die Evolutionspsychologen und die Endokrinologen sind, aber nicht die „Soziologen” und schon gar nicht die Gender-Spinner. Entgegen geisteswissenschaftlicher Auffassung werden wir nicht nur mit einem Körper geboren, sondern auch mit einem Gehirn. Wir sind keine Gespenster, die nur sozialprogrammiert werden.

Wissenschaftlichkeit ist im Prinzip das Kennen, Erkennen und Beherrschen solcher Denkfehler. Was ich in den letzten 6 Jahren in Geisteswissenschaften und vor allem der Genderei gesehen habe, ist genau das Gegenteil: Die Aufgabe jeder Rationalität und das korrupte Hineinsteigern in diese Denkfehler. So wie der Wert der Presse unter Null ist, ist die Wissenschaftlichkeit der Geisteswissenschaften unter Null. Kennt Ihr den Witz vom Fahrstuhl, in den drei einsteigen und auf deren anderen Etage fünf rauskommen? Sagt der Mathematiker: Wenn jetzt wieder zwei einsteigen, ist der leer. Würde man Soziologen fünf Jahre ausbilden, kämen sie vielleicht an den Punkt, von Wissenschaft gar keine Ahnung zu haben, weil dann erst mal die gröbsten Denkfehler weg wären. Habe ich schon erwähnt, dass Soziologen und Journalisten eng verwandt sind?

Wir reden gerne von „Datenschutz”, von „Informationeller Selbstbestimmung”, von „frei gewählter Sexualität”. Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit.

Warum haben wir eigentlich noch kein Grundrecht darauf, dass strukturell-evolutionäre Schwächen des Gehirns nicht ausgenutzt werden?

Gender, Facebook und die Tagesschau wären dann erst mal weg vom Fenster.

Insofern müsste man den Aufgabenkreis der Datenschützer weit verschieben und erweitert, quasi eine Art „Digitalpsychologen” einsetzen, den „Propagandawissenschaftler” schaffen. Hört sich geisteswissenschaftlich an, dafür sind die aber zu doof. Müsste zwischen Informatik und Psychologie angesiedelt werden und dann irgendwie den Juristen erklärt werden. Man müsste beispielsweise ins BGB aufnehmen, dass Verträge, die mit solchen Methoden angebahnt wurden, unwirksam sind (ähnlich sittenwidrig). Und dass solche Methoden von Aufsichtsbehörden im Stil eines Datenschutzbeauftragten abgemahnt werden.

Schaut man sich an, wie diese Methoden wirken, drängt sich der Gedanke auf, dass moderne Soziologie und Gender Studies nicht nur daran scheitern, sondern von diesen Methoden sogar erzeugt wurden.

Geradezu grotesk erscheint einem dann die Herangesehensweise der neuen Bundesdigitalprinzessin Dorothee Bär (Politikwissenschaftlerin und Dirndl-Fachkraft auf CSU-Niveau) schon vor Amtsantritt, nämlich „Facebook wird zu einem Seniorennetzwerk“.

WELT: Digitalisierung ist Kommunikation. Wie wollen Sie die berühmten Echokammern im Internet knacken?

Bär: Ich möchte dazu mit den zuständigen Unternehmen wie Facebook und Google reden. Die Algorithmen sortieren im Moment nach Relevanz oder Beliebtheit. Das spült uralte Beiträge nach oben, die oft mit der Wirklichkeit nur noch wenig zu tun haben. Ich wünsche mir wieder eine Echtzeitleiste, die die Menschen nicht nur mit dem konfrontiert, was sie wissen wollen, sondern auch mit dem, was sie wissen müssen, was gerade im Moment passiert. […]

Außerdem wollen die Jüngeren nicht mehr auf einem Forum unterwegs sein, das ihre Eltern und Großeltern cool finden. Facebook wird zu einem Seniorennetzwerk. Auf Twitter sind ohnehin nur Politiker, Journalisten und Psychopathen unterwegs. Eigentlich müsste ich jetzt meinen Twitter-Account löschen. Das würde mein Leben leichter machen. (lacht)

WELT: Stellen Sie doch ein paar Mitarbeiter im Teenageralter an.

Bär: Ich selbst bin doch noch nicht einmal 40! Wenn wir nun Teenager anstellen, sind die viel zu schnell in diesen starren Strukturen drin. Ich stelle mir aber vor, dass wir einen externen Thinktank von Jugendlichen aufbauen, der uns berät und nicht in die Mühlen der Bürokratie eingebunden ist. Jugendliche sehen in der Digitalisierung das Kommende tatsächlich oft früher als Erwachsene.

Eine Echtzeitleiste. Teenager als Berater. Hört sich an, als würde man Kälber nach ihren Schlachtungswünschen befragen. Und als würde eine „unter 40-Jährige” finden, dass alle oberhalb des Teenageralters sowieso nicht mehr mit Internet umgehen können (ratet mal, wer’s erfunden und aufgebaut hat…). So rein auf Gefühlsebene.

Warum muss man eigentlich überhaupt ständig „in Echtzeit wissen”, was gerade passiert? Bevor es ausgegoren ist?

Also auf mich wirkt Bär in ihrer primitiven Sichtweise nicht wie „knapp unter 40”, sondern wie eine Chimäre aus kleinem Mädchen und Vorkriegsurgroßmutter. Manch einer mag argumentieren, das käme doch im Durchschnitt auch auf 40, aber zwei Inkompetente addieren sich eben nicht zu einem Kompetenten. Schon gar nicht, wenn die gleich als ersten Hafen solche Verschlimmbesserungen anläuft.

„Staatsministerin für Digitales”

Wenn ich das schön höre. „Digitales”.

Ständig wettern sie alle links gegen Kolonialismus. Keiner sagt aber was dagegen, wenn wir hier zur Kolonie werden (oder längst wurden).

Ich glaube, die Informatik und Computertechnik wird erst mal keine großartigen neuen Erkenntnisse mehr bringen, weil sich da Evolution und Revolution abwechseln und wir gerade so in einem Evolutionstal sind, Verbesserungen und Weiterentwicklungen ohne große Neuigkeiten – mit Ausnahme der KI. Das dürfte jetzt der Brüller werden. Natürlich sind wir auch da – wie immer – hoffnungslos hinterher und abgehängt. Wenn man die Fortschritte von Alexa, Google, Siri bei Spracherkennung und sinnvoller Antwort sieht, dürfte sich da in den nächsten 10, 20 Jahren enorm viel tun. Der holodoc von Star Trek Voyager ist nicht mehr so fern, neulich las ich schon von KI-Systemen, die Diagnosen erstellen und in irgendwas schon besser als die meisten menschlichen Ärzte sind.

Was übrigens wieder mal die Soziologen und Genderasten wiederlegt. Die wettern ja immer so gerne gegen Klischees, Schubladen, Stereotypen. Kapieren aber nicht, dass unsere evolutionär erworbenen Verhaltensweisen stark und zwangsläufig auf einer Kategorisierung beruhen, weil man für intelligentes Verhalten auch Prognosen stellen können muss (man muss halt rennen, bevor einen der Säbelzahntiger frisst, nicht erst hinterher). Auch künstliche Intelligenz beruht heute darauf, dass neuronale Netze auf Muster trainiert werden. Man kann generell sagen, dass Soziologen die Sorte „Wissenschaftler” ist, die ihr Kerngebiet, das menschliche Verhalten, nicht nur so gar nicht, sondern von allen am wenigsten verstanden haben. Soziologie ist die Kunst, aus Inkompetenz ein wenig Geld zu machen und die Inkompetenz an andere weiterzugeben. Gehört zu der Kategorie von Studium, bei dem die Leute hinterher weniger können als vorher (womit wir wieder beim negativen Wert wären). Nahezu alles, was mir machen, unser tägliches Handeln, beruht auf schneller Mustererkennung und -kategorisierung, aus der Prognosen erstellt (=Erfahrungswerte und evolutionär ererbte Folgerungen, macht zusammen „Stereotype”) und Handlungsweisen abgeleitet sowie vorprogrammierte Verhaltensmuster ausgelöst werden. Deshalb ist es vielen Leuten auch so wichtig, Äußerlichkeiten herauszustellen, ob nun auf seriös, Macker, Weibchen oder was auch immer zu machen. Es ist das Bedienen der Mustererkennung. Wer will, dass der andere ihn als etwas Bestimmtes erkennt, der muss dessen schnellem Mustererkenner auch eindeutige Merkmale liefern, damit der nach ein paar Millisekunden zum richtigen Ergebnis kommt. Deshalb irritiert es uns, wenn wir an einer Person das Geschlecht nicht erkennen oder einen Mann in Frauenkleidern sehen. Wir werden auch seekrank, wenn Auge und Gleichgewichtssinn unterschiedliche Wertungen abliefern.

Ich glaube, dass uns dieser ganze Sozio- und Gendermist wissenschaftlich und im Selbstschutz um Jahrzehnte zurückgeworfen hat (negativer Wert), und dass wir mit solchen Prinzessinnen wie Dorothee Bär kaum eine Chance haben, da noch irgendwas aufzuholen. Vor allem ist es ein Fehler, Social Media mit dem Internet gleichzusetzen. Vor 10 Jahren haben wir noch über Knallchargen wie Ursula von der Leyen gelacht, die Internet und Webseiten für das gleiche hielten. Heute haben wir welche, die Internet und Social Media für das gleiche halten. Nicht besser, nur jetzt „unter 40”. Kann Brandbreite von Flugtaxi nicht unterscheiden.

Wir brauchen da zwei getrennte Disziplinen. Die einen, die sich um technische Infrastruktur, Verfügbarkeit, Sicherheit usw. kümmern. Informatiker.

Und die anderen, die sich um diese Propagandamethodik und – wie bei Drogen und Spielsucht – deren Auswirkung auf das Gehirn, namentlich Dinge wie Amygdala, Reptiliengehirn usw., kümmern und Schutzanforderungen formulieren. Das wäre Aufgabe eines Staates.