Ansichten eines Informatikers

Schwedisches Recht und der Women’s Day

Hadmut
8.3.2018 22:36

Die Zeiten ändern sich.

Schweden gilt als Vorreiter des Feminismus, als eines der feministisch am weitesten fortgeschrittenen Ländern. Also lohnt sich wieder mal ein Blick nach Schweden auf den aktuellen Stand des Neomatriarchats.

Es gibt da gerade so einen Fall, der danach aussieht, als ob da inzwischen die Islamisten die Politik unterwandern und politisch besetzte Gerichte anfangen, Scharia- statt schwedisches Recht anzuwenden. Schwedische Quellen hier, hier und hier, übersetzen etwa mit Browsern mit Übersetzungsfunktion (z. B. Chromium), oder eine deutsche Zusammenfassung bei Vera Lengsfeld lesen.

Ein Mann soll seine Frau misshandelt haben. Im schwedischen Text liest es sich jetzt nicht so, als wäre es ein besonders schlimmer Fall, aber es geht halt nicht. Man habe den Mann aber freigesprochen (oder entlassen), weil die Frau sich danach nicht an Scharia-Gepflogenheiten gehalten hat und außerdem von einer rangniedrigeren Familie stammt als der Mann, und deshalb von vornherein weniger glaubwürdig sei.

Der Kern der Urteilsbegründung lautete:

Der Mann entstamme einer „feineren Familie“, die Frau einer weniger feinen. Sie sei deshalb weniger glaubwürdig…

In der Urteilsbegründung wurde weiter ausgeführt, dass es in „diesen Kreisen“ üblich sei, dass eine Frau der Verwandtschaft „berichtet“, dass sie misshandelt wurde. Dann wird die Angelegenheit innerhalb der Familien geregelt. Der misshandelten Frau wird allen Ernstes vorgeworfen, der Familie ihres Mannes nicht mitgeteilt zu haben, dass er sie misshandelt. Stattdessen ging sie zur Polizei und erstattete Anzeige. Dies mache sie noch weniger glaubwürdig. Da die Familie des Mannes eine so genannte „gute Familie“ sei, im Unterschied zu der Familie seiner Frau, wurde das zu Gunsten des Mannes bei der Beurteilung der Schuldfrage gewertet.

In dem Urteil wird auch die Aussagekraft von „Amtspersonen“, sprich Polizisten, vor Gericht als weniger wert eingestuft, als die Aussage von „Familienangehörigen“, oder sonstigen „Nahestehenden“.

Es erinnert so ein bisschen an das indische Kastenwesen. Wer höher steht, hat von vornherein gewonnen und kann machen, was er will.

Ich will das jetzt mal nicht kritisieren, die Schweden sind ein souveränes Land, die Regierung ist gewählt, die können das in weiten Grenzen machen, wie sie wollen. Wie sie das mit ihren feministischen Zielen und Idealen vereinbaren, das erschließt sich mir jetzt so nicht. Ich vermag nicht nachzuvollziehen, was die da vor haben und wie sich das einordnet. Man wird sich das noch weiter anschauen müssen (und wenn man mal die beiden schwedischen Zeitungen so durchklickt, scheint es da enorm viele Vorfälle zu geben).

Es geht auch gerade so ein Video durch’s Netz, das angeblich (ich kann’s nicht nachprüfen) eine Szene aus einen schwedischen Stadtbus zeigt und welche Hackordnung dort jetzt herrscht, für wen Frauen aufzustehen und den Platz freizumachen haben:

Wie die Feministen, Soziologen und Migrantenlobbyisten so schön sagen: Die Regeln des Zusammenlebens täglich neu verhandeln.

Handeln geht halt nicht immer nur in eine Richtung. Und der marxistisch-feministische Ansatz war ja, die alte Ordnung zu zertrümmern und zu beseitigen, ohne eine neue Ordnung vorzustellen. Es ist ja deren marxistisches Ideal, einfach keine Ordnung zu haben. Das Ergebnis ist ein Vakuum, das dann einfach der nächste ausnutzt, der vorbeikommt.

Das sind die Ergebnisse weiblicher, feministischer Politik. Die haben da wirklich was erreicht. Das Patriarchat wollten sie abschaffen. Toll gemacht.

Ich will ja nicht hämisch wirken, aber die Frage muss sein: War das Gesellschaftssytem des „weißen, alten Mannes”, das man unbedingt loswerden wollte und musste, für Frauen nicht sehr, sehr viel besser? War das nicht das für Frauen beste System in der Geschichte der Menschheit?

Wenn man das so sieht, kann man eigentlich nur zu dem Ergebnis kommen, dass die einzigen, die Frauenrechte und -interessen wirklich vertreten und umsetzen können, weiße Männer sind. Frauen können es, gemessen an den Vorgängen in Schweden, offenbar selbst nicht. Sie wollten an die Regierungsmacht – und das haben sie draus gemacht. (Mir schrieb mal eine Leserin zu solchen Situationen, dass solche Leute im Macho-Russland aus der Situation nicht in Gesundheit herauskommen würden.)

Bedenke, worum Du bittest. Du könntest nicht mündig und nicht kompetent sein, Deine Wünsche selbst zu wählen. Aber das wäre ein Widerspruch in sich, dann klappt’s ja auch mit dem „Bedenken” nicht. Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Schauen wir mal, wie es in einem Jahr zum nächsten Women’s Day aussieht. Aber vielleicht müssen wir da nicht mehr nach Schweden schauen, da haben wir das dann selbst. Man wird dann behaupten, niemand hätte gewarnt.