Ansichten eines Informatikers

ZDF heute journal: Slomka doof

Hadmut
6.1.2018 16:31

Die gehen mir zunehmend auf den Wecker. [Nachtrag]

Dass ich Claus Kleber für einen üblen Propagandisten halte, habe ich oft geschrieben (und begründet).

Marietta Slomka ist mir da im Vergleich zu Kleber immer relativ wenig ins Auge gestochen, vielleicht auch einfach, weil er mir stärker negativ auffällt. Sonderlich positiv ist sie mir nie aufgefallen, sonderlich negativ halt auch nicht, die steht halt da und erzählt was. Mir ist schon aufgefallen, dass Kleber immer ziemlich neutral dasteht und kaum eine Miene verzieht, und – bei allem Unsinn, den er verzapft – auf der sprachlichen Ebene bleibt. Slomka dagegen arbeitet auch viel mit Mimik, Gestik, Körpersprache, was ich halt unter dem Unterschied Mann-Frau subsumiert habe, und in meiner Wahrnehmung eben auch dazu führt, dass sie öfters mal durch diese Zweitspur von dem ablenkt, was sie sagt, oder Körpersprache und verbale Aussage divergieren.

Generell ist ihr Auftreten dadurch positiv-attraktiv (im Gegensatz etwa zu einer Andrea Nahles, deren Körperauftreten auf mich sehr negativ wirkt), während bei Kleber das körperliche Auftreten für mich keine signifikante Bedeutung einnimmt. Gerade weil ich mich aber mit solchen Dingen auch beschäftige und gelegentlich darauf achte, sind mir Leute immer verdächtig, bei denen ich mich auf der Körpersprache-Spur angebrüllt fühle oder bei denen ich auf der Bild- und Tonspur unterschiedliche Informationen bekomme. Ich mag es zum Beispiel nicht, wenn sich die Leute in Talkshows ins Wort fallen, aber auch nicht, wenn sie leise sind aber ständig Grimassen schneiden oder Körperbrüllen. Mal die Klappe zu halten heißt für mich auch, die Knochen auf Null zu halten.

Die Woche ging nun quer durch die Presse, dass Marietta Slomka Alexander Dobrindt im heute journal ob dessen (hier im Blog zitierter) Aussage, dass wir in einem linken Minderheitendiktat leben und wieder eine konservative Ausrichtung bräuchten, kunstvoll „zerlegt” habe.

Wenn zuviele Zeitungen das gleiche schreiben, und dabei auch die gleichen Begriffe verwenden, ist was faul und es in der Regel von dpa abgeschrieben.

Ich wollte mir jetzt aber eine Meinung bilden und habe mir die Sendung mal angesehen.

Also ich kann da beim besten Willen nicht entdecken, dass sie ihn „zerlegt” hätte. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass die zu provozieren versucht, an ihm abprallt, und schlicht nichts vernünftiges zu sagen hat, nicht mal zu Prenzlauer Berg. Das ist im wesentlichen Polemik und Provokation, teils wieder mit Körpersprache.

Vor allem aber ist es falsch, was sie sagt. Es geht darum, ob wir ein linkes Meinungsdiktat haben, und sie kommt mit Kohl und Merkel als Kanzler. Als ob die öffentliche Meinung und die Medien alleine vom Kanzler festgelegt werden.

Ich finde das vor allem deshalb beachtlich, weil gerade die Nachrichtensendungsmoderatoren, gerade Kleber vom heute journal, sich ja immer so beklagen, dass man ihnen unterstellt, sie bekämen ihre Meinung vom Kanzleramt vorgegeben. Beklagt sich aber einer wie Dobrindt über linke Meinungskontrolle, kommt die Slomka und sagt, wieso, Kohl und Merkel waren doch Kanzler, als ob die für Meinungen allein zuständig wären.

Und das wir ein linkes Meinungsdiktat haben, ist nicht nur allgemein gekannt, sondern es wird von manchen Journalisten ja nicht mal bestritten, sondern sogar explizit gefordert und als normal und erforderlich hingestellt.

Also ich finde Slomkas Auftreten in diesem Interview nur unsachlich, polemisch, doof.

Aber die Medien stehen auf sie.

Nachtrag 1: Ich bin offenbar nicht der einzige, dem deren Körpersprachgeplapper aufgefallen ist: