Ansichten eines Informatikers

Reaktionen

Hadmut
5.10.2017 19:46

Ich habe viele Reaktionen zu meine Artikel über das ZDF und die Fake-News-Veranstaltung beim dbb bekommen. Ich möchte drei der Reaktionen herausstellen.

Ein impressumsloser Journalist (oder einer, der sich als solcher bezeichnet) unter dem Pseudo-Pseudonym schneider_EF twittert mir

Ein wesentlicher Punkt daran ist ja, dass ich – das ist so meine Natur und Absicht, und findet sich auch im Titel dieses Blogs wieder – schreibe, was ich gehört und verstanden habe, und nicht ein mir völlig unbekannter Schneider. Selbst wenn ich Gedanken lesen könnte, warum sollten es ausgerechnet seine sein?

Nun spricht ja grundsätzlich nichts dagegen, jemandem zu schreiben, dass man etwas anders aufgefasst hat. Wenn das aber mit „ab in den Bunker“ garniert ist, dann heißt das vor allem, dass der da Filterblasenjournalismus betreibt, dass er nur das akzeptiert, was exakt seiner persönlichen Meinung entspricht, und alles andere auszusondern ist. Nur das darf legitim geschrieben sein, was exakt seiner Erwartung entspricht. Er darf mir sagen, dass er etwas anders verstanden hat, als ich, aber ich darf nicht sagen, dass ich etwas anders verstanden habe, als er.

Wer braucht sowas? Wer kauft sowas?

Hübsch war auch das Getwitter, auf das mich ein Leser aufmerksam machte, nämlich eben besagter Anja Hirschel von den Piraten:

Muss man sich mal klarmachen: Da findet eine Konferenz über Fake-News, Desinformation und deren Aufdeckung statt, und wenn man (mit drei Fakten!) aufdeckt, dass das so nicht stimmt, was die Piratin auf dem Podium erzählt, dass die Desinformation auftischt, dann soll man ein Troll sein.

Nein, an den Piraten hat sich überhaupt nichts gebessert. Die brüllen immer noch nieder, was ihnen nicht passt, nur brüllen sie heute nicht mehr „sexistische Kackscheiße“, heute brüllen sie Troll. Same, same, but different.

Wobei ich mit Blick auf das Ergebnis der Bundestagswahl festhalten möchte, dass mein Blog mehr Leser als die Piratenpartei Wähler hat. Wer trollt hier eigentlich wen?

Dabei hat nicht mal mehr jeder 200. Wähler die Piraten noch gewählt, und irgendwo stand, dass die deshalb auch kein Geld mehr bekommen und künftig von eigenen Einnahmen und Spenden leben müssen. Sagen wir es mit Blick auf das Wahlergebnis mal so: Sogar die NPD hat noch mehr Stimmen geholt als die Piraten, und bei der ist man sich ziemlich sicher, dass die unmittelbar vor der Pleite stehen.

Wer wählt sowas? Offenbar fast keiner mehr.

Keine Veranlassung also, sich mit denen noch herumzustreiten, die faulen von selbst ab. Das ist keine Partei mehr, das ist eine Nekrose.

Von Qualität und Auswahl des Podiums auf die der Veranstaltung zu schließen, ist aber wohl zulässig.

Überaus treffend und passend ist dagegen dieser dreiminütige Interview-Fetzen zwischen Peter Hahne und Norbert Bolz, in dem es darum geht, dass die Medien so arrogant sind, uns zu bevormunden und für uns zu entscheiden, was wir erfahren dürfen, und dass Nachrichten so präsentiert werden, dass man dazu nur noch genau eine Meinung haben kann und darf. Trifft bei dieser Veranstaltung genau ins Schwarze. Denn darum ging es ja: Dass man nicht alles erfährt und dass man nur noch die Meinung haben darf und als fertig präsentiert bekommt, die man vorher zwischen Presse und Politik ausgehandelt hat.

Das wird die Aufgabe demokratischer Bürger sein: Sich der Informationsvormundschaft der selbsternannten Journallie und der Parteien zu entledigen.