Ansichten eines Informatikers

Kurfürstenstraße

Hadmut
5.8.2017 14:22

Oh, ich fass’ es nicht. Verdammt, wo bin ich hier gelandet?

Ich hatte doch vorhin über Drogen und Prostitution und das Freiluftbordell in der Kurfürstenstraße geschrieben.

Ein Leser aus einem anderen Teil Berlins bat mich, näher zu beschreiben, um welche Kurfürstenstraße es geht und wie man da hinkommt. Es gäbe davon nämlich drei in Berlin (ja, das ist in Berlin notorisch, viel Straßennamen gibt es doppelt oder dreifach, weil das früher einzelne Dörfer waren, die alle die gleichen Straßennamen hatten, und die dann zusammenvergemeindet wurden, ein stetiger Quell der Verirrung.). Und er hegt die Befürchtung, dass sich dann zuviele meiner Leser, die auf die Idee kommen, da mal billig stoßen zu gehen, in seinem ruhigen Stadtteil (vermutlich wohnt er in einer der anderen Kurfürstenstraßen) aufschlagen könnten.

Oh je, oh je.

Meine Güte.

Ich fass’ es nicht.

Also gut. Ich glaube, das ist Berlin Mitte, bin mir jetzt aber nicht sicher, ob das nicht doch schon Schöneberg ist. (War die Grenze nicht Nollendorfplatz?)

Fahrt mit der U1 bis U-Bahnhof Kurfürstenstraße (wie praktisch, heißt auch so). Wenn Ihr da rauskommt, steht ihr praktisch schon mittendrin. Dreht Euch so, dass ihr in der Straße bleibt und den Riesen-Sex-Shop links habt, und da geht’s schon los. Wenn Ihr Glück habt, schafft Ihr’s mit Geld sogar bis zu den ersten Damen, bevor Euch die Taschendiebe den Geldbeutel weggenommen haben.

(Und bevor Fragen oder Unterstellungen kommen: Man muss da nicht Kunde sein, um das zu wissen. Es gibt noch jede Menge andere Gründe, durch diese Straße zu gehen, das ist nämlich Innenstadt und eine Straße mit wichtigen Geschäften. Beispielsweise Möbelhäuser. Oder Fotoladen Calumet. Diverse Galerien. Und weil’s ja immer Leute gibt, die einem alles unterstellen: Sowas hätt ich ganz sicher nicht nötig. Man muss ja schon ziemlich am Ende sein, um da zu arbeiten. Das macht man, wenn man muss und nichts anderes mehr übrig bleibt, aber kaum freiwillig. Aber um dorthin als Kunde zu gehen, da muss man schon wirklich jeden Rest Selbstachtung verloren haben.)