Ansichten eines Informatikers

Chaotisches von der Humboldt-Universität

Hadmut
10.2.2017 21:52

Mir ist gerade so, als wäre Berlin von Dürrenmatt erfunden worden.

Ich hatte doch schon darüber geschrieben, dass die da mit der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften durchdrehen. Und dass ich mal angefragt habe, wie hoch der Schaden ist, worauf sie antworteten, das könnten sie derzeit nicht belastbar feststellen.

Heute ging rum, dass die Uni vor den Besetzern mehr oder weniger kapituliert hat. Man habe die Kündigung in eine Abmahnung umgewandelt.

Zwar hatten Juristen schon frühzeitig gesagt, die Kündigung sein nicht haltbar, aber was heißt das schon? In meiner Zeit in einer Rechtsabteilung sagten mir die juristischen Kollegen oft, dass man Juristen niemals glauben dürfe, weil sie einfach „Mietmäuler” sein, die stets das Lied dessen sängen, dessen Brot sie äßen. Zwei Juristen, drei Meinungen.

Nun also haben die Marxisten bekommen, was sie wollten. Ob sie mit dem glücklich werden, ist eine andere Frage.

Der Deal scheint wohl gewesen zu sein, dass Holm gestern einen Erklärung abgab, wonach er seine Falschangaben bedaure, worauf die Präsidentin die Kündigung in eine Abmahnung umwandelte. Hört sich so ein bisschen an wie „Wenn Du uns nochmal nicht sagst, dass Du bei der Stasi warst, fliegst Du wirklich raus”.

Meines Wissens kann aber jede beliebige zweite Abmahnung zur Kündigung führen. Und sich da ausgerechnet mit der SPD anzulegen, denn darum ging’s ja in dem Streit, Linke gegen SPD, naja, das ist halt deren Fachgebiet. Wie leicht sieht man sich da mal mit dem Vorwurf einer sexuellen Belästigung konfrontiert, der natürlich eine Abmahnung… und so weiter …

Irgendwer sagte mal, man dürfe sich nicht erpressen lassen, weil man die Erpresser sonst nie wieder los wird.

Wer war denn das?

Mensch, wer war das nochmal?

Wer hat gesagt, dass sich der Staat von Erpressern nicht erpressen lassen darf, weil sonst alles noch schlimmer wird?

Ach, ich hab’s: Das war doch der von der SPD, der Helmut Schmidt, als es um die linken Terroristen von der RAF ging, die ihre Idole freipressen wollten.

Komisch, wie sich das manchmal so wiederholt…

Apropos wiederholt: Wusstet Ihr, dass sich der Name Holm auf Twitter plötzlich ganz oft wiederholt? Stand in der FAZ. Jede Menge Pornosternchen bieten plötzlich ihre Obstauslage an, und sie heißen alle Holm. Was sie damit erreichen? Dass man nicht mehr findet, was über den Humboldt-Holm getwitter wird. Da hat irgendwer eine Bot-Kampagne gestartet, um die Informationskanäle zu vermüllen, zu vernebeln, zu verdunkeln. Informationen nur noch über die offiziellen Kanäle. Komischerweise stört das dann keinen Zensor. Naja, die Stasi kümmert sich um die ihren, und die Stasi-Zensoren gucken dann auch weg.

Wer mal wissen will, wie’s da angeblich so abging, kann sich mal ein Video dazu ansehen. Laut diesem Video bauen die da drin Molotow-Cocktails.

Sieht nach paramilitärischem Verteidigungszustand, nach Guerillakrieg aus. (Der eine Typ ist zwar Soziologe, aber der sieht deshalb so komisch aus, weil der ne Gasmaske auf hat.) Insofern ist das vielleicht polizeitaktisch gar nicht so dumm, denen erst mal ihre gefühlte Legitimation zu entziehen und den dann auf andere Weise loszuwerden.

Was ist eigentlich die Anfertigung von Molotow-Cocktails? (oder waren’s doch nur Fruchtcocktails?) Vorbereitungshandlung für Brandstiftung? Für Mordversuche? Oder doch nur eine normale Studienleistung mit Credit-Points für den Bachelor in Soziologie?

Wie könnte man diesen Videofilm und die Platzierung von Molotow-Cocktails an den Fenstern anders interpretieren als dass man hier Mordanschläge oder schwerste Körperverletzung auf Polizisten vorbereitet hat?

Ich habe mal angefragt, wie es eigentlich dazu gekommen sein könne, dass man in Berlin als Professor zwar einerseits ein Lehrdeputat von 9 Stunden hat, das man noch dazu vorher schriftlich mit Lehrangaben anmelden muss, damit es überhaupt als erfüllt angerechnet werden kann, es aber da Leute gibt, zumindest eine, von der die Humboldt-Universität selbst sagt, dass es von ihr jahrelang keinerlei Akten gibt, sie also auch kein Lehrdeputat erfüllt haben kann. Wer das eigentlich überwacht hat und warum nicht.

Bisher war für sowas die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft zuständig, aber die haben sich gerade umbenannt und die Zuständigkeit abgegeben. Die machen jetzt Familie, und für Wissenschaft ist – Überraschung – der regierende Bürgermeister selbst zuständig. Also der Müller.

Sonderlich im Griff scheint der die Sache (und die Humboldt-Universität) nicht zu haben, denn eine Antwort, wie das passieren konnte, kriegen die auch nicht zusammen. Sie können es nicht beantworten. Was man halt so unter „Regierender Bürgermeister” versteht. (Wer noch wissen will, wie es zum BER-Disaster kam…)

Gibt es eigentlich noch irgendetwas, was an dieser „Exzellenzuniversität” normal läuft und irgendwas mit Wissenschaft zu tun hat?

(Der Schmidt tät sich im Grabe rumdrehen, wenn er wüsste, dass man RAF jetzt offiziell an der Uni studieren kann. Staatlich geprüfter Diplom-Terrorist oder sowas. Immerhin: Im Gegensatz zu Soziologen hätten sie damit einen echten Arbeitsmarkt und Fachkräftebedarf.)