Ansichten eines Informatikers

Scheint, als ob mein Blog nicht jedem gefällt…

Hadmut
13.12.2016 20:03

Na, da bin ich aber beruhigt. Stellt Euch vor, ich würde all die Arbeit in die Kritik stecken, und dann würde es keinen stören. Dann könnte ich es auch dicht machen.

Zunächst mal: Ich bekomme viel, viel weniger direkte Kritik und Beschimpfungen, als viele Leser, oder andere Leute, die mich darauf ansprechen, glauben. Jedenfalls seit ich die Kommentarfunktion abgeschaltet habe, aber auch da hielt sich das in geringem Umfang. Es ist eher so, dass die Leute dann woanders, in irgendwelchen Foren und Mailinglisten über mich herziehen, und mich ab und zu mal mir gesonnene Leser auf sowas hinweisen.

Deshalb habe ich auch erhebliche Zweifel daran, wenn Journalisten oder irgendwelche Berufsopferinnen darüber klagen, Vorträge halte, Bücher schreiben, ach wieviel Hate Speech und Schmähungen sie empfangen. Ich halte das für erstunken, erlogen und selbst fabriziert, denn ich selbst schreibe ja nun auch nicht immer gerade so sanft – obwohl ich wirklich ein Musterexemplar für Sanftmut bin – und ich schaffe es nicht entfernt, Leute so gegen mich aufzubringen, wie diese Superfeminnisten und Friedensengel qua Geschlecht es für sich darstellen. Ich halte das für „fake news”, um den neudeutschen Schwafel-Platz-Eins mal zu bemühen.

Es fällt mir aber schon auf, dass – komischerweise gerade so zeitlich passend mit den Angriffen auf alternative Medien – ein paar anfangen, da rumzustänkern und mir in die Suppe zu spucken. Und das zeigt mir, dass ich an der richtigen Stelle bohre, wenn es plötzlich signifikante Reaktionen gibt. (Herr Doktor, Herr Doktor, helfen Sie mir! Immer wenn ich da drücke, tut es weh! – Ja, dann drücken Sie doch nicht!)

Heute schrieb mir einer:

Sehr geehrter Herr Danisch,

es ist nun schon über 11 Monate her, und Sie haben es immer noch nicht kapiert!

Die skandalösen Ereignisse in Köln waren nicht in der “Silvesternacht” (= Nacht vom 30. Dezember auf den 31. Dezember = “Silvester”) sondern in der “Neujahrsnacht” (= Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar = “Silvester”), denn eine Nacht wird immer nach dem darauf folgenden Tag benannt. – Haben Sie das nicht gelernt in der Journalistenschule?

So heißt ja auch die Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag “Osternacht” und nicht “Karsamatagnacht”, und die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai (= Tag der heiligen Walburga) heißt “Walpurgisnacht” und nicht “30.-April-Nacht”!

Haben Sie das nicht gelernt in der Journalistenschule? Vielleicht ist ja auch “Journalist” nicht der richtige Beruf für Sie.

Haben Sie das jetzt endlich verstanden, oder soll ich es nochmal wiederholen?

Mit freundlichen Grüßen

Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie der darauf kommt, dass ich auf einer Journalistenschule gewesen wäre. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob das als Beleidigung gedacht sein soll. Ich weiß eigentlich gar nicht, was der überhaupt von mir will, außer mir mitzuteilen, dass ihm an meinem Blog irgendwas nicht passt. Sagen wir es so: Er scheint von Journalisten nicht viel zu halten. Das ist OK.

Aber: Silvesternacht sagt man nicht erst seit 11 Monaten. Das sagt man, seit ich mich daran erinnern kann. Und ich bin älter als 11 Monate.

Es ist auch nicht so, dass man die Nacht immer nach dem folgenden Tag bezeichnet. Erstens wäre mir dafür keine verbindliche Regel bekannt, zweitens widerspricht es sich selbst, Abweichler von der Regel damit zu beschimpfen, dass man es immer so mache, denn dann gäb’s ja keine Abweichungen von der Regel.

Es ist aber vor allem ein Denkfehler. Denn man benennt eine Nacht dann nach einem Tag, wenn der wesentliche Aspekt sich auf den Tag bezieht. Die Osternacht heißt Osternacht, weil der nächste Tag Ostern ist. Weil der Tag das führende Element ist.

Das ist bei Silvester anders. Da ist nämlich der springende Punkt, das wichtige Element, nachts. Deshalb ist hier nicht die Nacht nach dem folgenden Tag, sondern der Tag nach der folgenden Nacht benannt. Es wäre auch völlig bescheuert, wenn man als „Silvesternacht” eine Nacht vor der eigentlichen Nacht bezeichnet. Was soll da sein? Da ist nichts. Deshalb gibt es gar keine Veranlassung, der Nacht vom 30. auf den 31. irgendeinen Namen zu geben, egal wonach. Da geht das Jahr ja auch nicht zu Ende.

Deshalb hat die Nacht vom 31. auf den 1. sogar zwei Namen. Die Silvesternacht bezeichnet die Silvesterfeier und das Ende des einen Jahres, während die Neujahrsnacht den Teil bezeichnet, wenn’s vorbei und wieder Ruhe ist.

Ich habe noch nie gehört, dass irgendwer die Nacht vom 30. auf den 31. als „Silvesternacht” bezeichnet hätte.

Und selbst, wenn es falsch wäre: Ich glaube nicht, dass ich da der erste Ansprechpartner wäre.

Gänzlich anders gelagert ist das:

Dass ausgerechnet ein Journalist darauf hinweist, dass etwas nicht wahrer wird, wenn man es wütend herausbrüllt – das hat schon was. Nämlich was von Realitätsverlust. Ich grüble noch, ob man dem Herrn vielleicht einen Spiegel (das Ding für an die Wand, nicht die Zeitung) schenken sollte, auf dass er die eigene Innung erblicke, oder doch eher einen Besen für die eigene Haustür.

Lästig ist, dass da noch, weiß nicht, hab sie nicht gezählt, 30, 40 Tweets hinterher kamen. Unmöglich zu lesen. Weil in lauter kleine Teile zerhackt und fragmentiert. Wer schreibt so’n Scheiß, und das als „freier Autor”? Es gab mal Zeiten, in denen Leute zusammenhängende Texte mit ganzen Sätzen zu Papier gebracht oder dann als Webseite oder E-Mail am Stück geliefert haben. Heute twittern die. Liest sich, wie sich ein Stotterer anhört. Zumal mir Twitter da auch nicht immer zuverlässig alle Tweets anzeigt und das dadurch lückenhaft wird.

Sachliche Analysen (wofor ich meinen aktuellen Artikel auch halte) haben die Medien noch nie interessiert. Da fehlt’s nämlich an jeder Resonanz im Hirn. Die reagieren nur, wenn man sie massiv in den Hintern tritt. Nur da ist Resonanz gegeben. Deshalb sehen die auch überall so viel Hatespeech, weil der Hintern inzwischen deren einziges Wahrnehmungsorgan ist. Und auf dem sitzen sie.

Vielfalt der Berichterstattung?

Hätte man sowas in den letzten 30 Jahren noch irgendwo gesehen? Vielfalt zu Gender oder Schwulenhochzeiten? Ich habe erlebt, wie Journalisten auf einen eingedroschen haben, der wagte abzuweichen.

Ja. Im Zuge der Prozesse. Nicht durch die Presse. Die hat uns einem vom Pferd erzählt. Pferd mit Engel und Bundesverdienstkreuz.

Huahahahaa. Lest Euch mal den Satz durch: „Die meisten Journalisten, die ich kenne, nehmen ihren Job ernst.”

Stellt Euch diesen Satz mal mit Richtern, Chirurgen, Verkehrspiloten, Bundeskanzlern, Fahrprüfern vor. Merkt Ihr was?

Ja, klar, und ich bin Schneewittchen.

Als ob die in ihrem Gender-Wahn einmal ne fundierte Gegenmeinung gezeigt oder irgendwas nachgeprüft hätten, bevor sie es auf allen Kanälen rausdonnern. Wenn sie mal Gegenmeinungen darstellen, dann suchen sie sich immer betont lächerliche Exemplare heraus, die sie in Krawallsendungen stecken, um jede Kritik zu diskreditieren.

Verschieden? Wo sie doch inzwischen alle bei dpa oder untereinander abschreiben und nur noch wenigen Konzernen gehören? Und durch die Werbekunden und Politik gesteuert werden?

Wieviele Pressemeinungen gab’s denn zu Gender und Migration und Frauenquoten?

Ach.

Ratet mal, warum ich „Ansichten eines Informatikers” drübergeschrieben habe.

Aber wo wir gerade bei Sorgfalt usw. sind: Ich schreibe vieles, was ein Kommentar ist. Aber nicht nur. Ich schreibe auch eigene Berichte und recherchiere selbst. Beispielsweise mit Auskunftsersuchen und -klagen. Das sind dann keine Kommentare. Sonderlich gut scheint er mein Blog nicht zu kennen.

Sagen wir es zusammenfassend so:

Wenn das Blog keinen mehr stört, mache ich es zu.

Oder ich steige um auf Kochrezepte. Ich kann nämlich so grotesk schlecht kochen und habe davon so wenig Ahnung, dass sich spätestens daran wieder alle stören.

Kochrezepte für Silvesternächte.