Ansichten eines Informatikers

Die Angst des Steuerprüfers

Hadmut
17.10.2016 21:56

Ah. Der Link ist gefunden! 🙂

Danke an die Leser. Ich hatte im Artikel zur Polizei, die aufgibt, erwähnt, dass ich neulich einen Link auf einen Artikel über Finanzbeamte gelesen hatte, ihn aber nicht mehr fand. Leser haben mir den Link nochmal geschickt, und nun war mir auch klar, warum ich ihn in meinem Informationshaufen nicht gefunden habe, denn ich hatte nach Finanzamt, Steuerfahnder, Steuerprüfer usw. gesucht, aber nicht nach Finanzbeamter. Kaum sucht man es richtig, findet man es auch. Der Hinweis war noch da, ich habe ihn nur nicht gefunden.

Also:

Chaos um Steuerhinterziehung in Berlin – Finanzbeamter bangt um sein Leben

Jedoch als Finanzbeamter hat Erich W. Angst – und zwar massive Angst!

Denn Beamte, die sich an die Öffentlichkeit wagen und über Missstände berichten, insbesondere mit Medien sprechen, werden auf verachtenswerte und unmenschliche Art regelrecht „kaltgestellt“, wie Erfahrungen der letzten Jahre immer wieder zeigen. So funktioniert eben moderne Demokratie.

Oft sind es nicht einmal die direkten Vorgesetzten, die den finalen Abschuss von Whistleblowern fordern, sondern die Anweisungen kommen häufig aus den Ministerien, für die Deutschland offenbar ohnehin alles nur ein großes „Dienstgeheimnis“ zu sein scheint.

Diese Angst, sich nach außen zu wenden, hat aber einen wichtigen Grund: Angst vor Übergriffen kriminell agierender Mafia-Clans in Berlin. Also doppelte Angst. […]

Wenn der Sachgebietsleiter, also sein Vorgesetzter, die „Prüflinge“ vergibt, muss Erich W. auch zunehmend Betriebe mit in die Außenprüfungen einbeziehen, deren Geschäftsführer oder Inhaber ausländischer Herkunft sind: „… ob Osteuropa, Libanon, Türkei oder Afrika“, zählt Erich W. auf.

„Mir wird Dienstverweigerung in mehreren Fällen vorgeworfen, da ich mich inzwischen weigere, Außenprüfungen bei ausländischen Ladenbesitzern durchzuführen. Man drohte mir deshalb schon des Öfteren ein Disziplinarverfahren an, obwohl ich gute Gegenargumente offen angesprochen habe.“

Nicht nur er sei davon betroffen. Einigen Kollegen gehe es genauso wie ihm – aber keiner traut sich offen zu reden: wiederum aus Angst.

„Denn“, fährt der Beamte fort, „in manchen Straßenzügen der Berliner Bezirke Schöneberg, Charlottenburg, Wedding oder Kreuzberg brauchen ich oder meine Kollegen uns gar nicht erst blicken lassen, da dort vorwiegend arabische Clans die Gegend beherrschen. Aber auch osteuropäische Mafia-Clans seien nicht zu unterschätzen.“

„Kein Finanzbeamter traut sich dort wirklich mehr hin. Da geht nur noch das SEK und die Elitepolizei mit Vollbewaffnung rein.“

Damit hat er nicht unrecht. Berlin ist, wie zum Beispiel Bremen, Essen, Düsseldorf und Hannover, ein Tummelplatz der Organisierten Kriminalität geworden.

Dort herrschen zunehmend die Gesetze der Clans auf den Straßen – wird nicht lange „gefackelt“, wie der Volksmund sagt.

Dagegen sollen seinen Angaben zufolge die „Asiaten fast harmlos“ sein, die zwar ebenfalls ganze Straßenzüge für sich eingenommen haben, „aber die haben schon in den 1990er Jahren ruhig ihre Geschäfte betrieben. Doch seit dem diese Familienclans Berlin beherrschen, ist hier völliges Chaos ausgebrochen.“

Was Ergebnisse von Berliner Ermittlungsbehörden erschwerend zeigen: Die ungeliebte Schwarzarbeit ist in diesen Clan-Gebieten an der Tagesordnung. Zu diesen Schwarzarbeitern zählen auch viele illegale Einwanderer und abgelehnte Asylbewerber.

Und sie partizipieren voneinander, denn die Clans bieten Schutz vor Zugriffen der deutschen Behörden, im Gegenzug arbeiten die Illegalen nahezu umsonst – einen Mindestlohn gibt es ohnehin nicht. Von einer Anmeldung bei der Sozialversicherung mal ganz zu schweigen.

Die Angst von Erich W. bestimmt das Gespräch: „Würde sich ein deutscher Finanzbeamter nur in die Nähe dieser von kriminellen Verbrecher-Clans regierten Gebiete wagen, würde man den abends tot in der Gosse liegen sehen.” […]

Schlimmer noch: „Sie zahlen nicht wirklich Steuern“, beklagt sich Erich. „Kaum einer von diesen Ladenbesitzern ist registriert. Denn, schaut man tiefer in die Akten der Ordnungsämter, tauchen immer wieder die gleichen Familiennamen auf, von denen ohnehin immer mindestens einer im Knast sitzt oder gegen den bereits ein Ermittlungsverfahren läuft.“

Erich W. wird konkreter: „Hier bei den Finanzämtern in Berlin werden wahrscheinlich die meisten gefälschten Jahresabschlüsse und Steuererklärungen von ganz Deutschland eingereicht.“

Darüber hinaus: „Monatliche oder vierteljährliche Umsatzsteuer-Voranmeldungen? Fehlanzeige. Von Einkommensteuer-Zahlungen mal ganz abgesehen.“

Und ich als braver Deutscher bekomme Strafaufschläge, wenn ich die Voranmeldung mal einen Tag zu spät abgebe. Und werde rechtswidrig völlig kaputtgeprüft, soll für jedes einzelne Betriebsmittel Gewinn- und Verlustrechnungen erstellen und den Gewinn für jede einzelne Anschaffung nachweisen. Und wenn man sich dagegen wehrt, bekommt man auch noch Strafschätzungen und „Verböserungen” reingedrückt, muss noch mehr zahlen. Wie, der wagt es auch noch, uns, das Finanzamt, in seinem Blog zu kritisieren? Gleich noch die Telekommunikationskosten als Ausgabe streichen, weil das Blog privat ist. (Dass das Blog nicht bei mir zuhause läuft und deshalb mit den Kosten nichts zu tun hat, interessiert die dabei nicht.)

Wir kommen zunehmend in eine Zweiklassengesellschaft: Die Deppen, die den ganzen Mist bezahlen und immer mehr Steuern zahlen, und der Rest, der sich an nichts hält und sich einfach nimmt, was er will. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass laut einer Studie als Gruppe betrachtet nur Männer effektiv Steuern zahlen? Heißt wieder einmal, was ich schon oft geschrieben habe: Dass nämlich eine immer kleinere Gruppe von Menschen, eben die so verhassten weißen heterosexuellen Männer, alles erarbeiten und bezahlen müssen.

Übrigens hat mir ein anderer Leser dazu auch gleich noch was geschickt: Klagelied eines Kochs (runterscrollen bis 16. März 2013!), der sich beklagt, dass die hohen Hygienestandards auch nicht für alle gelten:

Der Kontrollaufwand für übertriebene Hygiene in unserem Restaurant beläuft sich in Zahlen gerechnet sicher um die 1000 Euro im Monat. Das liegt auch daran dass wir uns sicherheitshalber freiwillig von einem Hygieneinstitut kontrollieren lassen. Schon deshalb weil die Kontrollorgane bei kleinsten Verfehlungen einen bekannten Betrieb gerne als “Beute und Leistungsnachweis” an die Presse weiter geben. […]

Heute ist es so, dass auf die Frage, die Herr Widmann einem Hygienekontrolleur stellte: “Sagen Sie mal, die Hygienegesetzgebung ist ja für mich schon kam zu kapieren, wie kapieren dann das die Köche in Dönerbuden, Chinarestaurants u.s.w.. die Antwort fiel lapidar aus. “Ja, diese Betriebe können wir nicht so streng kontrollieren.” Soviel zum Grundgesetz der Gleichstellung. Kein Wunder, dass manche Gasthäuser ganze Menüs für sechs Euro anbieten können. Koch illegal, Ware = Billigmurks, Finanzamt unbekannt, Analphabetismus, oder es wird durch schnellen Pächterwechsel eine Spur in die Wüste oder nach Kalabrien gelegt. Kurzum es wird resigniert, oder manches Augen zugedrückt, oder man kommt den raffinierten Methoden nicht bei.

Aber schlussendlich hat das Volk schließlich einen Anspruch auf preiswerten Kneipengang. so will es die Politik. Die Kontrollorgane wissen aber offensichtlich, dass der Mensch viel unzerstörbarer ist als gemeinhin angenommen. Man könnte sich das Hygienegedöns eigentlich ganz sparen, aber dann wären aber die Beamten arbeitslos. Also weiterwursteln und auf die eisernen Mägen der Deutschen vertrauen, denen ein erstklassiges und demensprechend teures Essen meist schlechter bekommt als billiger Murks, der den Magen nicht schont, dafür aber den Geldbeutel.

In der Schweiz ist alles viel einfacher. Dort muss ein Restaurantbetreiber eine Wirteprüfung ablegen. Von hundert Wirten in Deutschland würden 80 daran scheitern. Soviel zu Qualität deutscher Gasthäuser. Howgh! Ich habe gesprochen.

Auch hier werden offenbar nur die in die Pflicht genommen, bei denen man es sich leisten kann und will. Und damit eben auch wieder Kosten, die nur für die einen anfallen und die den Staat damit finanzieren, während die anderen einfach machen, was sie wollen.

Wie lange geht das noch so? Wo führt das hin?