Ansichten eines Informatikers

Dummes fettes Kind

Hadmut
5.5.2016 18:12

Eine Beobachtung.

Ach, endlich mal schönes Frühlingswetter in Berlin, ein herrlicher Tag. Also den ganzen Computer- und Blog-Kram einfach liegen gelassen, die Skates geschnappt und ein paar Runden skaten gegangen.

Hinterher bin ich dann nach dem Abschnallen noch an einem mobilen Eisverkäufer vorbeigekommen, dachte mir noch, jetzt noch ein schönes Eis und der Tag ist prima.

Leider war ich nicht der einzige, der auf die Idee gekommen war, bei sonnigem warmem Wetter ein Eis zu essen, und es gab halt eine Schlange. Egal, ich hab’s nicht eilig.

Ich steh da also so ruhig und in Gedanken, rempelt mich plötzlich jemand von hinten an. Nicht schwer, eigentlich keiner Beachtung wert, aber jemand hatte sich in meinem Skatekram verfangen, und deshalb guckt man halt mal. Weil man beim Skaten nämlich nicht weiß, wohin mit einer Tasche, und ich Rucksäcke nicht mag, packe ich mein Zeug (ich fahre immer mit Helm und Schützern) nicht ein, sondern habe mir im Baumarkt so einen riesigen Alu-Karabinerhaken mit Griff besorgt, auf den ich einfach alles draufschnappe und dann mit einer Hand tragen kann. Beim Skaten hänge ich mir dann damit einfach die normalen Schuhe an den Gürtel. Ich stand also in der Schlange, in der linken Hand den Karabiner mit dem ganzen offenen Geraffels dran, und alles – Skates, Schützer, Helm – hat heute Klettverschlüsse. Angerempelt hatte mich ein etwa 9 oder 10-jähriges Mädchen, richtig fett, noch dazu unförmig mit weit nach vorne rausstehendem Bauch, der einer Schwangeren zur Ehre gereicht hätte, unglaublich blöder Gesichtsausdruck, in ihrer ganzen Gestik, Mimik und Motorik ersichtlich strohdoof, und noch dazu potthässlich gekleidet, nämlich in so einem schwarzen Stretchanzug (wie Leggins), und obendrüber ein grausam hässliches Kleid aus so einem Spitzen- oder Klöppelzeugs, wie es sich alte Damen früher als Tischdeckchen auf den Kaffeetisch gelegt haben. Und die war mit ihrem dicken Bauch gegen meine Skate-Kram gelaufen und dabei mit diesem ultra-hässlichen Überkleid an den Klettverschlüssen hängen geblieben.

Hab mir nichts dabei gedacht, auch nichts gesagt, nur halt mit einer Bewegung mein Zeugs von ihr abgezogen *rrraaatschhhhh*. Wie Klettverschlüsse beim Abziehen halt so machen. Kommt ja vor.

Kurz drauf läuft sie wieder gegen meinen Kram. Gleiches Spiel wieder. Ich gucke diesmal etwas genauer hin, habe aber wieder nichts gesagt. Ist ja kein Ding. Aufgefallen ist mir aber, dass die von der Sorte war, die sich nicht benehmen und nicht mal ihren eigenen Körper unter Kontrolle halten kann, so von der Sorte Mensch, bei der der Körper und nicht der Kopf das Sagen hat und unkontrolliert macht, was er will. Die hat das auch nicht kapiert, dass man andere Leute nicht anrempelt oder berührt, da tat sich bei der nichts. Die hatte vorne nicht mehr Auffassungsgabe als hinten und dazu noch so einen wirklich dämlichen, regungslosen Gesichtsausdruck. Es gibt so Leute, davon habe ich schon ein paar erlebt, die laufen langsam und sehenden Auges gegen die Wand und ziehen keine Konsequenzen daraus. Machen das wieder. Die Bewegung siegt im Hirn über alles andere. Nicht mein Problem. *rrraaatschhhhh*

Dann das dritte Mal. Motorrik wie in Boxauto, das gegen die Bande fährt. Nun hab ich mich rumgedreht und „Kannst Du mal ein bisschen Abstand halten!?” gesagt. Nicht nur, weil’s mich dann doch gestört hat, sondern weil ich es auch als unhöflich empfinde, wenn sich Kinder – oder überhaupt Menschen – einfach so Fremden aufdrängen und denen auf die Pelle rücken.

Glotzt mich an wie ne Kuh wenn’s donnert.

Als wäre ich der erste Mensch auf Erden, der ihr sagt, dass sie sich benehmen soll.

Anscheinend war ich das auch. Denn sofort gurkt mich eine Frau (auch nicht viel intelligenter) an, was mir einfiele, so mit dem Kind zu reden, das sei doch ein Kind, ich hätte gefälligst höflich und mit „Bitte” darum zu bitten, in Ruhe gelassen zu werden.

Das fehlt mir gerade noch, dass ich als Erwachsener bei einem mittleren Kind noch höflich darum bitten und ersuchen soll, nicht angerempelt zu werden. War ja auch keine Bitte, sondern eine Aufforderung zur Unterlassung. Hab sie erst mal gefragt, wer sie überhaupt ist. Die Mutter? Ja, sei sie, und sie lasse nicht so mit ihrem Kind reden. Ob sie nicht erst mal dafür zuständig wäre, dem Kind beizubringen, dass man andere Leute nicht anrempelt, frage ich. Wenn sie nicht wolle, dass man dem Kind das sagt, hätte sie ihm eben beibringen sollen, dass man das nicht macht.

Au, da ging’s los.

Töberte da los, ich hätte ja keine Ahnung von Kindern, noch nie Kinder gehabt, so könnte man nicht mit Kindern reden, und das müsse man ihnen alles so ganz vorsichtig sagen und sie bitten, das nicht mehr zu tun. So in der Sichtweise, wenn mich die dumme Nudel sehenden Auges dreimal anrennt, müsste ich mich noch bei ihr dafür entschuldigen, ihr im Weg gestanden zu haben. Und Erwachsene hätten sich dann wohl aus pädagogischen Gründen Kindern zu unterwerfen und als untertäniger Bittsteller aufzutreten. Als ob ich nicht über meine persönliche Sphäre verfügen könnte. Ich muss darum bitten, in Ruhe gelassen zu werden, und auf die Gnade des dummen Kindes hoffen.

Inzwischen war mein Eis fertig und das war mir eindeutig wichtiger.

Auf dem Weg zur U-Bahn ging mir dann aber doch durch den Kopf, dass ich jetzt endlich weiß, woher diese Universitätsidioten kommen, die nichts können, auch nicht sich benehmen, aber alles gratis wollen und überall „Safe Spaces” und Poltical Correctness verlangen, um nur ja kein Wort zu hören, das ihnen nicht genehm wäre.

So werden die gemacht. Jetzt weiß ich, auf welchem Baum die wachsen.