Ansichten eines Informatikers

Das Gender-Gesindel der Yale University

Hadmut
26.11.2015 23:38

Der nächste wird hingerichtet.

Momentan geht ein Handy-Video von der Yale-University durch die Blogosphäre (Danke für den Hinweis), in dem eine Gender-feministische Studentin auf einen Professor (angeblich Nicholas Christakis, Professor of Social and Natural Science, derzeit außerdem Master – wohl Direktor oder Vorsitzender oder sowas – des Silliman College) losgeht:

Ich muss leider sagen, dass ich nicht alles verstanden habe, was die da kreischt, obwohl ich es mehrfach angehört und mir dazu sogar meinen teuren Referenz-Kopfhörer aus dem Schrank geholt habe. Was man soweit versteht ist, dass der Prof die Studenten belehrt, dass nicht nur sie, sondern auch andere Leute Rechte haben, dann gibt es Rufe „Walk Away!”, bei denen man nicht weiß, wer wie gemeint ist, weil man deren Sprecher nicht sieht, während der Professor sehr kontrolliert und zurückgehalten, aber in gewisser Weise auch eingeschüchtert versucht, etwas zu sagen, und von dieser Studentin mit „Be quiet!” angebrüllt wird, worauf sie eine Kreischkanonade ablässt, wonach es seine Aufgabe als Master wäre, to create a place of comfort and home for the students, was er nicht getan habe. Er wendet ein, dass er das anders sieht, und sie fängt das Gekreische an, dass er eben in dieser Position wäre. Dann verstehe ich es nicht ganz, wohl am ehesten „Who the fuck hired you?”You’re disgusting! (im unten erwähnten Zeitungsartikel wird das auch so zitiert)

Es gibt noch ein Video darüber, das leider polemisch geraten, trotzdem sehenswert ist, in dem ein Muttersprachler (der die sicherlich viel besser versteht als ich), das noch etwas untertitelt, und noch mehr Szenen aus dem offenbar aus einer anderen Videoaufnahme derselben Begebenheit zeigt. Laut diesem Video war das ein geplanter Marsch zu diesem College, um da mit Kreide Schmähungen hinzuschreiben und gegen Christakis Position als Master zu protestieren. Darin wird auch gezeigt, dass Christakis den Studenten erklärt, dass nicht schon der Umstand, dass sie von jemandem eine Entschuldigung fordern, den anderen dazu zwingt. Auch dass er kein Rassist sei, nur weil er sich nicht jeden einzelnen Namen von 500 Studenten merken kann, dies habe nichts mit der Rasse zu tun. Es kommt da auch zu Diskussionen darüber, was eigentlich eine Beleidigung wäre, worauf die Studenten das längst bekannte Muster einnehmen, dass alles eine Beleidigung wäre, was sie stört („hurts me”), also willkürlich alles.

Gegen Ende des ersten Videos eskaliert die Situation und die Studentin schreit ihn an, wo ich mir nicht ganz sicher war, ob ich das korrekt verstanden habe, aber auch in Kommentare zum ersten und im zweiten Video wird das so wörtlich oder sinngemäß niedergeschrieben:

It is not about creating an intellectual space! You anderstand that? It is about creating a home here! You are not doing that!

Und das offenbar mit Unterstützung der Universitätsleitung und der Umstehenden. Da wird die Universität ganz offen und aggressiv umdefiniert. Sie soll nicht mehr Ort der Wissenschaft und des Denkens sein, sondern zu deren Abwesenheit werden, ein „Home”, in dem man von nichts dergleichen belästigt wird. Es geht
explizit um die Abschaffung von Wissenschaft und Intellektualität.

Sie fordern im Prinzip eine Art Butler, einen Dienstleister, der dafür zuständig ist, sie von allen Mühen und allen abweichenden Gedanken fern zu halten. Es geht eigentlich nur noch darum, dass ihnen jemand das Bett schön weich macht und sie von nichts gestört werden. So eine Art selbstgewählte Lethargie, man könnte es fast damit vergleichen, in einer Matrix wie im Film Matrix leben zu wollen, mit einer Simulation einer falschen Welt.

Was war eigentlich Anlass des Streits? Halloween-Kostüme. Die Uni-Leitung hatte offenbar Anweisungen dazu herausgegeben, welche Kostüme erlaubt sind und welche nicht. Deshalb hatten sich einige Studenten bei Chistakis und seiner Frau, die da wohl für das Campus-Leben zuständig sind, über die Verbote beschwert. Seine Frau hatte daher in einer E-Mail dazu aufgerufen, die Kontroverse mal intellektuell zu diskutieren. Seither werden die beiden von hunderten Studenten gemobbt und angegriffen, die deren Entlassung fordern. Hier wird das näher beschrieben:

For her trouble, a faction of students are now trying to get the couple removed from their residential positions, which is to say, censured and ousted from their home on campus. Hundreds of Yale students are attacking them, some with hateful insults, shouted epithets, and a campaign of public shaming.

Auch hier kann man noch was dazu lesen. Man muss dazu übrigens wissen, dass Yale eine der Top-Universitäten und sehr teuer ist, dass da also ohnehin schon extrem „Privilegierte” rumlaufen. Und die schimpfen immer noch darauf und wollen das zu einer Art Edel-Herberge machen, zu einer mehrsemestrigen Wellness-Unterkunft.

Ist Euch aufgefallen, wie eingeschüchtert und passiv der Professor a agiert und wie rotzfrech und unverschämt die Studentin ihn anschreit?

Wie entsteht sowas?

Geld. Es wurde neulich schon irgendwo beschrieben, dass die amerikanischen Edel-Universitäten trotz ihres Reichtums darauf angewiesen sind, für jeden Studenten massig Geld zu bekommen. Nicht unbedingt vom Studenten selbst, auch über Stipendien, Fördergelder, quotenabhängige Drittmittel. Und damit ist die Universität erpressbar. Wer zahlt, bestimmt. Das gleiche Prinzip haben wir in Berlin an der Humboldt-Universität gesehen, die sich den Gender-Quatsch auch deshalb machte, weil sie dringend Geld brauchte und das Familienministerium gezahlt und die Gender Studies da reinkorrumpiert hat.

Es gibt interessanterweise eine Webseite, wo eine Redaktion der Sache nachgegangen ist. Die Studentin heißt angeblich Jerelyn Luther, stamme aus einem privilegierten Umfeld (was auch immer das heißen mag, vermutlich heißt es „reich”, weil ihre Mutter eine größere PR-Agentur hat und sie ihn einem Haus im Schätzwert von $760.000 Dollar wohnen) und habe seit Bekanntwerden des Videos hektisch versucht, alle ihre Online-Präsenzen zu tilgen und sich zu anonymisieren. Wohl auch weil Luther als Journalistin und in der PR-Agentur ihrer Mutter tätig ist. Zudem haben andere herausgefunden, dass die Frage „Who the fuck hired you?” verlogen ist, denn sie war selbst in der Berufungskomission, die Christakis berufen hat.

Das ganze Ding ist also wohl inszeniert und faul, die nächste fingierte Hinrichtung nach Tim Hunt.

Mir fällt dabei vor allem die Selbstwidersprüchlichkeit auf. Irgendwelche Halloween-Kostüme werden als so verletztend und beleidigend eingestuft, dass man sie verbieten müsse und über das Verbot nicht mal diskutieren dürfe, aber einen Professor vor versammelten Studenten so anzuschreien und ihn aufzufordern, er möge das Maul halten, das hält man für normal. Und die regen sich über „Microaggressions” auf.

Das muss man sich klarmachen, dass dieses Gesindel Ursprung und Brandherd der Gender Studies ist, und dass das der Schwachsinn ist, den wir hier in Deutschland mit 200 Professuren, unzähligen Mitarbeitern und Beauftragten und inzwischen Milliarden von Euro imitieren und fördern.

Was allerdings auffällt ist, dass die Zustände in den USA zumindest dort zunehmend zu öffentlichem Spott führen und Arbeitgeber zunehmend die Nase rümpfen, wenn jemand von diesen verseuchten Unis kommt. Früher oder später wird sich das darauf auswirken, dass sich die hohen Studiengebühren dort nicht mehr rentieren.

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