Ansichten eines Informatikers

“Creationism in Europe” : Konferenz kritisiert Genderismus

Hadmut
13.4.2015 20:50

Da scheint es eine Konferenz in den USA über Kreationsismus in Europa gegeben zu haben.

(Danke für den Link).

Hierbei wurde neben der deutschen Anti-Darwin-Bewegung auch der damit geistesverwandte Genderismus thematisiert. […]

Die von zahlreichen Journalisten besuchte Vortragsveranstaltung führte zu einer lebhaften Diskussion, wobei die Information, dass die evangelikale Studiengemeinschaft Wort und Wissen (Sg. W+W), über ihr Mitglied Prof. Siegfried Scherer, die universitäre Webpage der TU München benutzt, um die pseudowissenschaftliche “Grundtypen-Biologie” zu bewerben, mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. In einem am 7. April von der US-Journalistin Nala Rogers (Science Communication Program, UC Santa Cruz, CA) publizierten Interview mit dem Titel “Ulrich Kutschera, evolutionary biologist” sind u. a. Details zur kreationistischen Unterwanderung des deutschen Biologieunterrichts dargelegt.

In der nur informell geführten Diskussion zum “Genderismus in Europa” wurde klar, dass diese fundamentalistische Anti-Darwin-Ideologie dieselben Wurzeln hat wie der wörtlich verstandene biblische Schöpfungsglaube (Kreationismus). Genderisten glauben, dass das “soziale Geschlecht” des Menschen, d. h. die Maskulinität und Femininität (Mann- bzw. Frau-Sein) unabhängig vom biologischen Geschlecht (XY- bzw. XX-Chromosomensatz, Testosteron- bzw. Östrogen-Pegel usw.) zum Ausdruck kommt, und als “gesellschaftliches Konstrukt” interpretiert werden kann. Eine faktenbasierte, naturwissenschaftliche Analyse dieses destruktiven, quasi-religiösen Glaubens steht derzeit noch aus, aber eine Schlussfolgerung kann definitiv gezogen werden: “Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Biologie”.

Die Diskussion in San Jose, CA, führte zum folgenden Konsens: Evolutionsbiologen sollten den Genderismus, eine universitäre Pseudowissenschaft, die den deutschen Steuerzahler jährlich viele Millionen Euro kostet, mit demselben Ernst analysieren und sachlich widerlegen, wie den damit geistesverwandten Kreationismus.

Man sollte mal darauf hinweisen, wieviele deutsche Universiäten sich in die Dummheit stürzen, sich als Forschungszentrum für Genderismus zu rühmen.

52 Kommentare (RSS-Feed)

Thomas F
13.4.2015 21:06
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endlich einmal eine gute Nachricht. Danke für den Hinweis.


EBecker
13.4.2015 21:07
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Erst gegen Ende deiner Zusammenfassung habe ich geschnallt, dass die Konferenz von Anti-Kreationisten gehalten wurde.


petpanther
13.4.2015 21:08
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Nicht nur die Unis in Deutschland.

Hier ist hat man sich gar noch dazu entblödet im anti-säkularen Sinne gleich anmassend eine kreationistische Leit- und Querschnittskultur undemokratisch einzuführen. Inklusive gleichzeitiger Demontage des GG mit einem aktivem Ermächtigungsparagraphen und totalitär ideologischer Besetzung des Verfassungsgerichts.

Damit der sektiererische Begünstigungs-, Ausbeutungs- und Unterdrückungsproporz gleich richtig klappt gibt’s noch ‘ne Propagandapresse oben drauf.

Das ganze dann ausgelebt wie ein PC Puritanismus, der alles vorherige puritanische noch in den Schatten zu stellen scheint. Trotz heftigster kognitiver Dissonanz.

z


Wolle
13.4.2015 21:37
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Hessen war auch schon mal mit einer “kreationistischen Kampflesbe” gesegnet!
http://de.wikipedia.org/wiki/Karin_Wolff
Das geht quer durch die Gesellschaft.


petpanther
13.4.2015 22:15
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Gerad im heute Journal. Merkbare Radikalisierung von Teilen von Pegida wird beklagt. U.a. mit Wilders. Stimmt wohl auch.

Hier sind ja meist etwas Intellektuellere unterwegs. Die auch ums ein oder andere wissen.

Aber wenn ich mir vorstelle wie dieser korrupte wie gängelnde ideologische und alles umfassend einschnürende “progressiv” Mist, dann noch aufgeppt mit Zwangsdiversity und Zwangsmultikulturalismus (beides eher Code für Verdrängung westlich weißer Kultur), beim eher einfachen Bürger aus den unteren Schichten ankommt …

… da ist das vielleicht nur ein Vorgeschmack.


EinInformatiker
13.4.2015 22:40
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Das ist ja echt ein Ding (wenn auch vielleicht nur ein verschwindend winziger Ansatz). Ich habe mir noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, dass oder warum der Genderismus nicht von Wissenschaftlern angegangen wird. Ich hätte auch nicht gedacht, dass der Genderismus die Biologie abschaffen wolle. Ich dachte immer Wissenschaft könne diesen Stuss nicht kritisieren, weil es ja keine Rationalität darin gibt. Ich dachte immer Genderismus als Gesellschaftsideolgie ist das Eine und Biologie und Biologen seien davon unberührt weil sie sich ja nicht in die Politik einmischen. Weil das eine politische Ideologie und das andere Wissenschaft ist, dachte ich, dass von wissenschaftlicher Seite nie Kritik kommen würde. Und ich bleibe dabei. Es wird schwer sich als Wissenschaftler mit Stuss zu befassen und sich dabei nicht lächerlich zu machen.


Stefan Müller
13.4.2015 23:11
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“Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Biologie”.
Darauf der Chemiker: “Nichts in der Biologie ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Chemie”.
Darauf der Physiker: “Nichts in der Chemie ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Physik”.

Herrn Kutscheras Kampf gegen den Kreationismus ist ja sehr ehrenwert, aber muss er sich gleich so weit aus dem Fenster lehnen?


Stefan Müller
13.4.2015 23:12
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Uups, blockquote verrutscht


O.
13.4.2015 23:41
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@Wolle: naja, christlicher Dünnschiß eben.

“Koch unterstützte 2007 das in der Öffentlichkeit stark kritisierte Vorhaben von Karin Wolff, die biblische Schöpfungslehre künftig im Biologieunterricht zu behandeln.”
( http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Koch#Bildungspolitik )

http://de.wikipedia.org/wiki/Christean_Wagner#Biblischer_Sch.C3.B6pfungsmythos_im_Biologieunterricht

und viele weitere…

…die Grünen wurden ja von den christlichen Spinnern und den Karrieristen schon vor etwas Längerem unterwandert.
Was die heute noch ablassen, ist doch auch christlicher Shit.

Die SPD verhindert seit langem einen säkularen Arbeitskreis.
Entgegen ihrer alten Parteiprogramme.

In der FDP (Rösler und andere) waren doch auch die Katholiken am Mitmischen….
…das war früher auch mal anders.


EinInformatiker
13.4.2015 23:44
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Die Diskussion in San Jose, CA, führte zum folgenden Konsens: Evolutionsbiologen sollten den Genderismus, eine universitäre Pseudowissenschaft,…

Ich habe immer Schwierigkeiten damit das Gender-Zeugs als Pseudowissenschaft zu bezeichnen; denn darin steckt das Wort “Wissenschaft”. Karl Popper wollte damals Wissenschaft von Pseudowissenschaft abgrenzen. Seine Kandidaten waren auf der einen Seite dei Physik, auf der anderen die Psychoanalyse und der Marxismus. Nun sind weder die Psychoanalyse oder der Marxismus Wissenschaften, aber sie enthalten zumindest partiell sinnvolle Argumentationen, weshalb es ja auch sinnvoll und möglich war sie trotzdem als Pseudowissenschaft zu entlarven. Aber beim Genderismus seh ich keinen Ansatz. Das ist dermaßen absurd, dass man es eben nicht mal als Pseudowissenschaft entlarven kann. Es ist eine völlig neue Stufe des Absurden, absolut grotesk. Außerdem ist die Behauptung, dass alles was das Geschlecht ausmacht anerzogen sei viel zu allgemein als dass man sie widerlegen könnte (wiewohl das ein formales Kriterium wäre es zu klassifizieren). Man müßte Einzelaussagen analysieren und widerlegen. Aber gibt es überhaupt sinnvolle konkrete Aussagen im Genderismus? Das wäre die erste Voraussetzung für eine rationale Betrachtung. Wenn das nicht gegeben ist, ist er nicht greifbar. In Norwegen hat ja auch ein Komiker durch recht allgemeine Betrachtungen erste Risse im Gebäude zustande gebracht.


O.
13.4.2015 23:55
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Von Göttern und Designern – Ein Glaubenskrieg erreicht Europa
https://www.youtube.com/watch?v=EhnHW653E4Q

Die Import-Kreationisten des Islam werden aus religiotischer Kumpanei heraus (und vermutlich auch wegen Schlechtem-Gewissen-der-Deutschen-Geschichte-wegen) hofiert.

Man bietet den konservativen Islamverbänden an, an der Macht teilzuhaben.
Kritiker dieses religiotischen Idiotismus werden leicht mal in die rechte Ecke gestellt, selbst wenn die sich als Links ansehen und aus linker Position geraus diesen ganzen Bullshit kritisieren.

Ein Großteil der Politik ist doch von religiösem Gesocks schon unterwandert.

Ob man aus religiöser Sicht oder aus Genderismus-Sicht die Wissenschaft unterminieren will, ist letztlich nicht viel anders.
Die einen sind offensichtlich konservativ, die anderen geben sich einen linken Touch, machen aber den selben Unsinn.

Einem Karl Marx (oder Johann Most) wäre dieses religiöse Hofieren ja völlig auf den Keks gegangen.

Kleines Zitat von Johann Most (“Die Gottespest”, 1883):

==

»Wo ein Pfaff hin tritt, wächst 10 Jahre lang
kein Gras mehr,« lautet ein altes Sprich wort.
Das heisst mit anderen Worten; Ein Mensch,
der einmal den Pfaffen unter die Klauen gerathen
ist, hat aufgehört gedanklich fruchtbar zu
sein. Seine Gehirnmaschinerie stockt, statt
derselben kriechen religiöse Maden und göttliche
Würmer in seinem Schädel umher. Er gleicht
einem Schafe, das die Drehkrankheit hat.

==


Emil
14.4.2015 0:04
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@Stefan Müller
> Herrn Kutscheras Kampf gegen den Kreationismus ist ja sehr ehrenwert,
> aber muss er sich gleich so weit aus dem Fenster lehnen?

Ist wohl so ähnlich wie bei Richard Dawkins. Der übertreibt in meinen Augen auch etwas. Das scheint eine Berufskrankheit von Evolutionsbiologen zu sein oder dient einfach nur der gezielten Provokation. 😉


Feminist_I*nX
14.4.2015 2:04
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Ich kenne Gott! Sie ist eine Frau und schwarz!


Hadmut
14.4.2015 20:25
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> Ich kenne Gott! Sie ist eine Frau und schwarz!

Ich kenne Gott auch! Es ist grün mit kleinen klebrigen Tupfen und hat die Form eines Bügeleisens.


Neo
14.4.2015 2:41
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“@Stefan Müller
> Herrn Kutscheras Kampf gegen den Kreationismus ist ja sehr ehrenwert,
> aber muss er sich gleich so weit aus dem Fenster lehnen?

Ist wohl so ähnlich wie bei Richard Dawkins. Der übertreibt in meinen Augen auch etwas. Das scheint eine Berufskrankheit von Evolutionsbiologen zu sein oder dient einfach nur der gezielten Provokation.”

Das Problem von Herrn Kutschera dürfte darin bestehen, daß die Evolutionsbiologie nie über den Status der Geisteswissenschaft hinausgekommen ist.

Rufen wir uns ins Gedächtnis:
Der Gegensatz der Naturwissenschaften zu den Geisteswissenschaften besteht darin, daß man in den Naturwissenschaften ganz konkrete Vorhersagen machen kann um diese im Experiment zu überprüfen. Diese Möglichkeit haben die Geisteswissenschaftler nur in sehr begrenztem Maß. Wenn ich einen Evolutionsbiologen frage wie denn die erste DNS entstanden ist kann er nur sagen: Da wir heute funktionierende DNS haben muß sie irgendwie entstanden sein. Und wenn man dann weiter nachfragt bleibt als letzte Antwort nur der Zufall. Mit anderen Worten: Man hat zwar eine Hypothese (nämlich zufällige Kombination bis irgendetwas “lauffähiges” entstand) aber keine wirkliche Ahnung.

Es gibt auch bis jetzt kein experimentelles Verfahren um auf Basis zufälliger Kombination DNS zu erstellen. Das Miller-Urey-Experiment ist hier leider auch keine große Hilfe, da mit ihm nur erklärt werden konnte wie in einer postulierten Uratmosphäre die nötigen Aminosäuren entstanden sein könnten. Allerdings ergibt alleine die Tatsache, daß Aminosäuren vorhanden sind noch keine DNS. Wie die ganze Maschinerie in Gang gekommen sein könnte bleibt also pure Hypothese.

Das Problem das Naturwissenschaftler mit dem Konzept eines Gottes haben ist natürlich klar. Ein Wesen das so mächtig wäre ein komplettes Universum zu erschaffen stünde physikalisch außerhalb desselben und entzieht sich somit jeglichen naturwissenschaftlichen Nachweisen. Somit gehört das Konzept eines Gottes eindeutig in die Welt der Geisteswissenschaft. Der Kunstgriff der Evolutionsbiologie ist demnach die Aussage: Da wir einen Gott (prinzipbedingt) nicht nachweisen können kann es ihn auch nicht geben.

Allerdings hat die Evolutionsbiologie außer ein paar Fossilien nichts handfestes vorzuweisen womit man letztendlich auch hier auf den Glauben angewiesen ist.

Natürlich ist man auch bei dem Ansatz des Kreationismus oder des Intelligent Design auf den Glauben angewiesen, allerdings gibt es für die Konkurrenz keinen Grund so zu tun als würde man, im Gegensatz zu den Damen und Herren der theologischen Fakultät, zu den Naturwissenschaftlern zählen.


O.
14.4.2015 2:48
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Wählt Jesus – Amerika in Gottes Hand

Der aus Israel stammende Filmemacher Ilan Ziv folgt nicht in erster Linie
den Präsidentschaftskandidaten selbst auf ihrem Weg zur Nominierung,
sondern beleuchtet die Hintergründe der Kampagnen im Vorwahlkampf. Er
richtet das Augenmerk dabei auf die Bedeutung religiöser Gruppen und deren
Einfluss auf die US-Politik.

https://www.youtube.com/watch?v=1a_aAqARbq4


Stefan
14.4.2015 4:58
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@Stefan Müller
@Emil

Das ist wohl nicht wörtlich zu verstehen sondern als Anspielung auf einen Aufsatz, dessen Title “Nothing in biology makes sense except in the light of evolution” zu einer Art Motto der Kreationistengegner geworden ist.

http://en.wikipedia.org/wiki/Nothing_in_Biology_Makes_Sense_Except_in_the_Light_of_Evolution


Wildlife
14.4.2015 5:27
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EinInformatiker:
> Und ich bleibe dabei. Es wird schwer sich als Wissenschaftler mit Stuss zu befassen und sich dabei nicht lächerlich zu machen.

Wohl leider wahr.
Sollte aber überwindbar sein, indem man bedenkt, daß nur in der Forschung die Wahl der Frage über die Wissenschaftlichkeit der Antwort entscheiden kann.
Wenn man sich mit der Frage befaßt, was von diesem oder jenem Stuss zu halten sei, ist dies keine Forschung, denn man kennt das Ergebnis ja schon – eben daß es sich um Stuss handelt. Somit kann die Erörterung von Stuss ohne Einschränkung wissenschaftlich sein.


Mme. Haram
14.4.2015 5:33
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etwas OT: Der christliche Autor Mike Dobbins hat früher Islamkritiker und Atheisten scharf kritisiert. Hier revidiert er:
http://www.christianpost.com/news/the-critics-of-islam-were-right-an-apology-to-ayaan-hirsi-ali-sam-harris-bill-maher-and-other-so-called-islamophobes-137416/
Bemerkenswert selten, dass jemand seine Meinung ändert!


CountZero
14.4.2015 9:36
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Emil schrieb:
> dient einfach nur der gezielten Provokation.

Bei Dawkins bin ich ziemlich sicher, dass es echte, tief empfundene Leidenschaft ist (pro-rational).


Dirk S
14.4.2015 9:39
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@ O.

> Die Import-Kreationisten des Islam werden aus religiotischer Kumpanei heraus (und vermutlich auch wegen Schlechtem-Gewissen-der-Deutschen-Geschichte-wegen) hofiert.

Wieso sollen wegen der deutschen Geschichte islamische Spinner hofiert werden? Wenn überhaupt, dann als religöse Gruppe Juden, aber deren religöse Spinner rennen entweder in Israel (wo die auch keiner so richtig mag) oder in London rum. Wie viele Muslime waren unter den Opfern des Nationalsozialismus (Kampfhandlungen jetzt mal ausgeklammert)? Eher wenige, und wenn, dann nicht weil sie Muslime waren, sondern zu einer anderen verfolgten Gruppe gehörten. Also, warum sollten Deutsche aus geschichtlichen Gründen Muslime hofieren? Dem NSU? Die sind geschichtlich unerheblich (allerdings nicht für ihre Opfer).

Fragende Grüße,

Euer Dirk


Matias
14.4.2015 11:03
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Ich möchte gerne auf diese US-Studie zum “Sexismus” bei der Berufung von Professoren hinweisen:

http://edition.cnn.com/2015/04/13/opinions/williams-ceci-women-in-science/index.html

Es wird – entgegen der politisch korrekten Meinung – gezeigt, dass Frauen klar bevorteilt werden, selbst bei gleicher Bildung.

(Kommentar muss nicht veröffentlicht werden)


Karsten
14.4.2015 11:05
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@Emil

oder die Evolutionsbiologen sind einer so extremen Dummheit und Ignoranz (vulgo Kreationismus) ausgesetzt, dass sie ganz klar machen wollen, dass sie in einem ganz anderen Lager stehen.

Oder denen Platz angesichts solcher Figuren wie Karin Wolff einfach der Kragen, da soviel Ignoranz und zur-Schau-getragene Bildungsferne einfach nur provoziert.

Vielleicht sind Kreationisten für seriöse Wissenschaft das, was Trolle für Newsgroups sind.


Zaphod B.
14.4.2015 14:09
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“Das scheint eine Berufskrankheit von Evolutionsbiologen zu sein oder dient einfach nur der gezielten Provokation.”

Nun ja ob Provokation das probate Mittel gegen Kreationismus ist halte ich für sehr fraglich. Letztendlich begibt man sich doch damit genau auf das erbärmliche Niveau der Kreationisten – Polemik, Übertreibungen, Zuspitzungen um anschließend wieder alles zu relativieren …

Die im zitierten Text der Zusammenfassung angesprochene sachliche, mit Fakten untermauerte, konsequente wissenschaftliche Widerlegung halte ich für zielführender.
Denn dass derjenige, der am lautesten Krawall macht, nicht immer richtig liegt spricht sich mittlerweile immer mehr rum. Insofern erweisen Dawkins und Co der Entgegnung des Anti-Darwinismus und des Kreationismus eher einen Bärendienst.

Nach meinen Beobachtungen scheuen Kirchenvertreter und Kreationisten in Politik und Gesellschaft die sachliche wissenschaftliche Auseinandersetzung wie der Teufel das Weihwasser. Denen ging es noch nie darum wer richtig oder falsch liegt, sondern einzig und allein darum wer die Deutungshoheit und somit die Macht hat!

“Halt Du sie dumm! Ich halte sie arm!” Diese Jahrtausende alte Koalition aus Religion und Macht ist trotz hartnäckigen Kampfes, Aufklärung, Humanismus und Internet nicht totzukriegen. Der Genderismus ist davon nur eine Spielart – sozusagen der Stalinismus des 21. Jahrhunderts bzw. Totalitarismus 2.0.


Kalabint
14.4.2015 14:24
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Link ist down, hier ein Ersatzlink aus dem GoogleCache:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache%3Ahttp%3A%2F%2Fhpd.de%2Fartikel%2F11566&oq=cache%3Ahttp%3A%2F%2Fhpd.de%2Fartikel%2F11566

Das Internet Archive hat den Artikel leider nicht Archiviert, wäre mir lieber gewesen.

Schönen Tag wünscht

Kalabint


Trollversteher
14.4.2015 14:31
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Ich ging immer davon aus dass Dawkins so übertreibt weil er sonst gar nicht beim Durchschnittsbürger/amerikaner mit seiner Nachricht ankommt.

Warum befassen sich die echten Wissenschaften nicht wirklich mit Genderismus? Weil die Ideologie vor der Lehre da war. Kritik an der Ideologie führt zu massiven Problemen, die sich moderne Naturwissenschaftler dank dem anderweitig erzeugten Leistungsdruck gar nicht leisten können.


petpanther
14.4.2015 17:23
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Schwärmgeist
14.4.2015 17:49
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@Emil

> Ist wohl so ähnlich wie bei Richard Dawkins. Der übertreibt in meinen Augen auch etwas. Das scheint eine Berufskrankheit von Evolutionsbiologen zu sein oder dient einfach nur der gezielten Provokation. 😉

Wer den Genderismus als Versuch ablehnt, aus dem Nichts einen neuen Menschen zu erschaffen, der müßte auch den rigorosen Atheismus ablehnen, der ein ähnliches Problem hat.

Ich bin gerne Atheist und fürchte mich nicht, habe aber auch Verständnis dafür, daß Milliarden von Menschen ihre Religion nicht gleich an der nächsten Garderobe abhängen wollen. Da kann ich auch, und natürlich nicht nur, die Muslime verstehen. Solange man sich für seine Vorstellungen nicht die Köpfe einschlägt, ist doch alles paletti.


O.
14.4.2015 18:33
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“Selbstbestimmung” und Sektenverhalten

Das Kopftuch der Lehrerin

http://hpd.de/artikel/11569


EinInformatiker
14.4.2015 18:48
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“Nichts in den Geisteswissenschaften ergibt einen Sinn, außer im Lichte der Biologie”.

Diese Aussage hatte ich auch nicht verstanden (auch den Bezug auf die Ähnlichkeit des Genderismus zur Vorstellung der göttlichen Schöpfung des Menschen ist Unsinn, denn für die Bibel existierten Mann und Frau (egal wie man dazu stehen mag) noch per göttlicher Schöpfung als verschieden von Genderismus keine Spur).
Ich assoziierte in diesem Moment Kutschera mit dem sog. Humanismus der Giordano Bruno Stiftung (da sind viele Evolutionsbiologen Mitglied). Die Aussage ist Unfug. Wie sollten wir uns hier über die Gesellschaft unterhalten wenn wir immer auf die Biologie rekurrieren müßten. Ich denke man kann das “Projekt Kutschera” im positiven Sinne abhaken. Da will ein Humanismus Ideologe (der auch noch meint, man könne Werte rational begründen) seinen Wirkunsgbereich erweitern. Ich konnte mir auch nicht vorstellen das es seriösen Wideratand gegen den Genderismus geben würde. Mit Kutschera kommt man vom Regen in die Traufe. Aber ich hatte trotzdem drüber weg gelesen. Deshalb, sehr wichtiger Hinweis!


Michael (ne, ein anderer)
14.4.2015 19:22
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john
14.4.2015 20:04
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Der jüdisch-kabbalistische Ritualmord des Königs,Vaters,geistige Oberhaupt, etc..
Leider in englisch. Aber für diejenigen die verstehen wollen was heute passiert, ein Muss!

https://johannes3v16.wordpress.com/2015/04/10/der-judisch-kabbalistische-ritualmord-des-konigsvaters-geistige-oberhaupt-etc/


der eine Andreas
14.4.2015 20:17
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halb o.T
Bald ist ja wieder re:publica (in Berlin) und die ersten Session-Beschreibungen sind online.

Ich hab’ schon mal die “Perlen” rausgesucht 🙂

http://re-publica.de/session/including-gender-new-approaches-privacy-and-digital-security
Alexandra Hache

http://re-publica.de/session/empowerment-fashion-feministische-mode-im-netz
Ninia Binias, Kathrin Kaufmann

http://re-publica.de/session/lets-talk-about-meinungsfreiheit-baby1
Anne Wizorek

http://re-publica.de/session/hogesa-pegida-pegaga-vernetzungsstrategien-neonazis-und-wutbuergern-den-sozialen-netzwerken
Laura Piotrowski, Julia Schramm


FocusTurnier
14.4.2015 20:32
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@Feminist_I*nX

Wenn Gott eine Frau wäre, würde sie mit uns reden!


FocusTurnier
14.4.2015 20:36
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Der Link zum humanistischen Pressedienst funktioniert nicht mehr. Interessantes dazu bei Sciencefiles:

http://sciencefiles.org/2015/04/14/zensur-der-meinungsfreiheit-die-angst-geht-um-beim-humanistischen-pressedienst/


Wolle
14.4.2015 20:51
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@Feminist_I*nX:
> Ich kenne Gott! Sie ist eine Frau und schwarz!
Who cares?


Gedöns
14.4.2015 22:01
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@O
„…die Grünen wurden ja von den christlichen Spinnern und den Karrieristen schon vor etwas Längerem unterwandert.“
„Einem Karl Marx (oder Johann Most) wäre dieses religiöse Hofieren ja völlig auf den Keks gegangen.“//

Die Kampfgruppen der Linken und Grünen stehen aber, was Christen anbelangt, auf dem Standpunkt: „Hätte Maria abgetrieben, wären sie uns erspart geblieben!“. Das ist zwar die Absprechung eines physischen Existenzrechts in Verbindung mit Volksverhetzung, interessiert aber alles gar nicht – es geht ja nicht um den Islam.
Ich freue mich aber immer über Wortmeldungen von links-grün, die einen unverhohlenen Christenhaß zum Ausdruck bringen. Da braucht man nur Christentum, Pfaffe usw. durch Islam, Imam usw. ersetzen, die gängigen sattsam bekannten Reaktionen (Nazi, Rassist …) bei letzterem rekapitulieren und schon wird deutlich, daß sie selbst definierte Nazis und Rassisten (angefangen bei Marx) sind.


Gedöns
14.4.2015 22:27
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@Neo
„Und wenn man dann weiter nachfragt bleibt als letzte Antwort nur der Zufall.“//
Ja, der Zufall muß schon bei der Entstehung des Weltall eine große Rolle gespielt haben – von 10 hoch 500 verschiedenen Möglichkeiten ist da nur eine stabil – sagen die Theoretiker.
Na ja, im Universum gibt es geschätzt nur ca. 10 hoch 84 Atome (bis 10 hoch 89) und das wären also umgerechnet 4 hoch 140 Atome. Bei 4 Aminosäuren ist da der Zufall mit der Länge eines DNA-Stranges primitivster Lebewesen sicher schon ziemlich überfordert. Armer Zufall!
Aber egal. Auch atheistische Physiker sprechen ja schon davon, daß das Weltall schon im Moment des Urknalls „wusste“, daß wir kommen werden. Und das es z.B. auch zielgerichtete Evolutionschübe kommen werden, bei denen in 100 Jahren mehr passiert als in 10 Tausend Jahren, was also nicht mit dem Zufall (Variation und Selektion) erklärt werden kann, war sicher auch schon im Moment des Urknalls klar – da muß also später nicht unbedingt jedes mal und schon wieder jemand gezielt eingreifen – schon gar nicht der arme Zufall: ich glaube, der ist vor lauter Streß schon „grün mit kleinen klebrigen Tupfen und hat die Form eines Bügeleisens“ 😉


WikiMANNia
14.4.2015 22:54
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@FocusTurnier

Wenn Gott eine Frau wäre, würde sie mit uns reden!

Nein, sie würde Dich zulabbern und dann würdest Du Gottesmord begehen… 😉


WikiMANNia
14.4.2015 23:01
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[…] Die Anzahl an Religionslosen wird in den kommenden Jahrzehnten zwar voraussichtlich moderat steigen, aber die Weltbevölkerung wird schneller wachsen als ihr religionsloser Anteil. Die meisten nicht-religiösen Menschen leben in China, Japan und den USA, eine beachtliche Zahl auch in Europa – allesamt Länder mit relativ alter Bevölkerung und niedrigen Geburtenraten. In vierzig Jahren wird der Anteil an Religionslosen weiterhin nur 13 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen – etwas weniger als noch in 2010.

[…]

Die Welt ist auf dem besten Wege, in Bezug auf Religion homogener und nicht vielfältiger oder säkularer zu werden. Theorien zur Säkularisierung basieren auf der Vision einer Welt, die kulturell durch den Westen geprägt ist. Und es mag stimmen, dass die USA und Europa in den nächsten Jahren etwas weniger religiös werden. Aber was die schieren Zahlen angeht, schrumpft der Westen und damit auch das Ausmaß der Säkularisierung. Der Rest der Welt ist jedenfalls auf einem anderen Weg.

http://www.i-daf.org/aktuelles/aktuelles-einzelansicht/archiv/2015/04/14/artikel/wird-der-islam-nach-2070-zur-groessten-religion-der-welt.html


Neo
15.4.2015 0:57
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@Gedöns:

Ich soll mir jetzt also aussuchen ob ich an ein quasi-intelligentes Universum glaube, denn darauf würde die Formulierung das es von irgendetwas “wusste” ja hinauslaufen oder an ein höheres Wesen. Ob dieses höhere Wesen dann am Ende Gott, Allah, Schiwa, Peewee Herman oder das fliegende Spagettimonster ist, ist dann wohl auch egal.

Und bei dem DNS-Strang kommt es ja nicht nur darauf an ein paar Aminosäuren in einen Topf zu werfen und einmal kräftig umzurühren. Wenn es so einfach wäre hätten unsere Molekularbiologen da sicher schon was gedreht. Ein DNS-Strang funktioniert entweder oder er ist nur eine sinnlose Ansammlung von Aminosäuren, dazwischen gibt es meines Wissens nichts.

Und die “zielgerichteten Evolutionsschübe” klingen mir ohne weitere Erklärung auch ein wenig seltsam. Wer oder was hat die denn ausgelöst? Die Kosmokraten etwa?

Ich habe ja kein Problem damit wenn Herr Kutschera und seine Kollegen nach der Antwort suchen wie der ganze Kram den man Leben nennt entstanden ist. Und wenn sie dabei um ein höheres Wesen herumkommen wollen weil es ihnen nicht gefällt eine Komponente zu haben die sich der Naturwissenschaft entzieht ist das erstmal ihre Angelegenheit. Doch wer mir Erklärungen auftischt bei denen ich letztendlich auch auf den Glauben angewiesen bin, aber groß tönt seine Erklärung sei ja soviel besser als jede religiöse Erklärung, der muß sich nicht wundern wenn ich sage, daß seine Disziplin nicht zu den Natur- sondern den Geisteswissenschaften zählt.


Gedöns
15.4.2015 12:57
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@Neo
„Und bei dem DNS-Strang kommt es ja nicht nur darauf an ein paar Aminosäuren in einen Topf zu werfen und einmal kräftig umzurühren. Wenn es so einfach wäre hätten unsere Molekularbiologen da sicher schon was gedreht. Ein DNS-Strang funktioniert entweder oder er ist nur eine sinnlose Ansammlung von Aminosäuren, dazwischen gibt es meines Wissens nichts.“
„Und die “zielgerichteten Evolutionsschübe” klingen mir ohne weitere Erklärung auch ein wenig seltsam. Wer oder was hat die denn ausgelöst?“//
Genau das sagt ich ja: die Anzahl der Basenpaare schon bei einem zellkernlosen Viroid lassen mehr Kombinationen zu, als es Atome im Weltall gibt und die wenigsten dürften Sinn machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gen#Typische_Genomgr.C3.B6.C3.9Fen_und_Genanzahl
Evolutionsschübe hat man nicht nur anhand von Fossilien festgestellt, sondern die gibt es heute noch: wird eine weiße Oberfläche, die ein beliebtes Siedlungsgebiet für weiße Schmetterlinge ist, plötzlich schwarz gestrichen, dann schlüpfen schon in der nächsten Generation schwarze Schmetterlinge – das las ich mal irgendwo. Ich habe dazu jetzt noch das hier gefunden:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/evolution-echse-entwickelt-klebefuesse-in-nur-15-jahren-a-998309.html
Wenn also die Evolution (die wohl die wenigsten leugnen) nur über Variation (durch Mutationen in alle möglichen Richtungen) und Selektion funktionieren würde, dann wären z.B. klebrige Tupfen am Rumpf (die keinen Sinn machen) genauso wahrscheinlich wie Klebefüße gewesen, die also zielgerichtet (über nur 20 Generationen hinweg) gebildet wurden.

Jedenfalls muß das Nichts, aus dem schließlich alles entstanden ist, ziemlich kreativ sein. Hmm, das „Nichts“ mit tollen Fähigkeiten …


Manfred P.
15.4.2015 14:14
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@Dirk S.

>Wie viele Muslime waren unter den Opfern des Nationalsozialismus (Kampfhandlungen jetzt mal ausgeklammert)?

Ganz im Gegenteil. Es gab Moslems in der Waffen-SS, so sieht’s aus.

Ob das mit den leichten, latenten Antisemitismus mancher Islamisten zusammenhängt, weiß ich nicht. 🙂

https://de.wikipedia.org/wiki/13._Waffen-Gebirgs-Division_der_SS_%E2%80%9EHandschar%E2%80%9C_%28kroatische_Nr._1%29

Reichsführer-SS Heinrich Himmler schwärmte für die weltanschauliche Verbundenheit zwischen Nationalsozialismus und dem Islam. Die Ideologie der Muslimbruderschaft, die aus dem Koran abgeleitet wurde, schien sich in einigen Punkten mit der der Nationalsozialisten zu decken – insbesondere bei der Judenfrage.[1][2]

Um so lustiger, dass ausgerechnet Nazis sich heute so über Islamisierung aufregen. Eigentlich müssten die ja total hyppy sein.

Naja, wer denken kann, wird sowieso kein Nazi oder Kommunist oder Moslem. Also was soll’s.


Gedöns
15.4.2015 21:20
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Habe jetzt noch dies hier gefunden:
„Es ist wohl einer der schwächsten Punkte in der von Evolutionstheoretikern angestrebten Kausalkette von Erklärungen zur Entstehung und Entwicklung des Lebens, daß die systematischen experimentellen Forschungsprogramme seit Millers Simulationsexperiment 1953 dazu geführt haben, daß die Entstehung des Lebens in größerem Dunkel liegt als zu Zeiten Darwins“
http://www.wort-und-wissen.de/disk/d90/1/d90-1.pdf

Mir jedenfalls ist der Gedanke sympathischer, daß auf nahezu allen Planeten des Universums, auf denen die Bedingungen dazu da sind, auch vernunftbegabtes Leben entsteht (entstanden ist oder noch entstehen wird) – was dann also mehrere 100 Billionen vernunftbegabte Zivilisationen ergeben könnte:
https://www.danisch.de/blog/2015/04/09/es-gibt-4000-geschlechter/#comment-76711
Wenn man jedoch den Zufall bemühen würde, könnte man schon wieder behaupten, daß wir von der Wahrscheinlichkeit her allein im Universum und also die unangefochtene Krone der Schöpfung sind.
Jedenfalls sollte man bezüglich des realen wissenschaftlichen Erkenntnisstands nicht so herumlaufen wie die Genderasten, die nach tausenden von angeblich dunklen Jahren jetzt endlich sogar auch noch selbst Kreator spielen wollen.
Es gibt ja dann auch noch das Verhängnis: da haben dann die Feministinnen nach 20 Generationen (also in 500 Jahren) ähnlich wie die genannten Echsen plötzlich Klebehintern (weil Danisch & Co. ziemlich viel evolutionär wirksamen Gegenstreß erzeugen) … 😉


Stefan Kunze
16.4.2015 1:00
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Die Frage der Sinnhaftigkeit, oder sagen wir: der Wissenschaftlichkeit der “Evolutionsbiologie” ist eine reine Frage der Informationstheorie, also der Informatik.

Schließlich steckt in jeder DNS ein ganzes Programm, nach welchem sich ein Organismus bildet – und zwar je nach codiertem Programm eine Fliege, ein anderes Insekt, ein Wirbeltier, ein Säugetier – ein Mensch.

Aufgrund der doch sher komplexen Organismen, die wir so beobachten können, muß in der DNS eine Unmenge an Information codiert sein.

“Information” ist aber auch jede IDEE in unseren Köpfen. Diese Ideen in unseren Hirnen sind jedoch “nichts-stofflich”. Denn wie und wo sind sie faßbar, beobachtbar, entschlüsselbar?? (Man beobachte bisher maximal “aktive Regionen” im gehirn, eine quasi-Nullaussage).

Die Ideen und Gedanken in unsren Hirnen sind nur auf EINEM Wege in Materie übersetzbar: durch SPRACHE. Denn da geht der “Geist” einer Idee in Luftschwingungen über (Akustik) und kann von einem anderen “Geist” (Gehirn) wieder umcodiert werden (Ohr–> Hirn–> Gedächtnis/Verarbeitungseinheit/”CPU”). Nach all’ dem ist die Information also wieder “nicht-stofflich”.

Genau genommen MUSS am Anfang jeder Materie zuerst “Information” dasein, denn Materie benötigt eine STRUKTUR (Atomaufbau, subatomare Teilchen – deren energetische Beziehungen). Die Struktur von Atomen ist aber etwas Informationelles – – heißt also, etwas “Geistiges”.

Das Entstehen von “Information” aus dem NICHTS ist unwahrscheinlich, sogar im höchsten Maße unwahrscheinlich.

Der sprichwörtliche “tippende Affe” produziert selbst nach Ablauf von 10 Milliarden Jahren keine sinnvolle Information – es wird niemals der Bauplan für einen lebenden Organismus in seinem Getippe zu finden sein.

Wer das aber gerne glaubt, der hat das Zeug zum Evolutionsbiologen.

Das sagt auch wieder viel über solche Wissenschaftskoryphäen wie Herrn Kutschera aus…

;-))


Gedöns
16.4.2015 19:44
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Ich wollte an dieser Stelle nur noch mal erwähnen, daß mit einem Quantencomputer, der zehn (oder auch nur vier) Zustände kennt, die googlemäßige Erfassung des ganzen Universums bis hin auf die atomare Ebene problemlos möglich wäre …


Manfred P.
16.4.2015 23:15
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@Gedöns

Joah, so einfach ist das aber nicht mit den Quantencomputern.

Vor allem sind die Quantenzustände extrem empfindlich gegen Störungen und haben nur relativ kleine Kohärenzzeiten.

Und google-mäßige Erfassung des ganzen Universums: Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig. Man muss schließlich die Information klassisch wieder auslesen können, sonst bringt einem ein Quantencomputer rein gar nichts.


Manfred P.
16.4.2015 23:22
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@ Stefan Kunze

Keine Ahnung. Landauer schrieb 1961: “All information is physical.”

Und fMRI ist nicht die einzige Methode, Vorgänge im Gehirn nachzuvollziehen. Es gibt auch EEG, und man weiß, dass sich auf zellulärer Ebene Neuronen bilden.

Natürlich schnippelt man nicht von lebenden Menschen das Gehirn auf, um zu sezieren, wo sich nach einem Lernvorgang neue Neuronen gebildet haben.

Dass man technologisch noch nicht in der Lage ist, einzelne Gedanken im Hirn auszulesen, ist vielleicht ganz gut so.

Man kann aber schon vermöge EEG Gedankenmuster so interpretieren, dass eine Drohne per Gedanken gesteuert werden kann.

http://www.heise.de/tr/artikel/Drohne-fliegt-mit-Gedankenkraft-2569208.html

Es gibt demnach einige Hinweise darauf, dass es ohne physische Repräsentation keine Information geben kann.


Neo
17.4.2015 3:54
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Die Frage ist doch aber:

Wenn man alles was wir heute SICHER wissen zusammen nimmt, was ist dann wahrscheinlicher: Das das Universum und das was darin stattfindet rein zufällig irgendwann angestoßen wurde, oder das am Anfang eine Intelligenz/höheres Wesen (wie immer man das auch nennen mag) stand?

Das Problem dabei ist doch, das man, selbst wenn man zum Ergebnis kommt, daß es da eine Instanz gegeben haben könnte die quasi den Startschuss gab, man diese naturwissenschaftlich (mit hoher Wahrscheinlichkeit) unmöglich nachweisen könnte. Schließlich können wir nichts erfassen was unserem Universum übergeordnet ist.

Und vor allem: Wenn es “da draußen” noch etwas gäbe, was bedeutet das dann philosophisch gesehen. Die Welt eines Dawkins oder Kutschera zeichnet sich dadurch aus, daß das Leben objektiv gesehen keinen Sinn oder Zweck hat, es existiert weil es eben existiert. Man könnte auch sagen, daß Nietzsche mit seiner Gegenüberstellung von Herren- (gut/schlecht) und Sklavenmoral (gut/böse) recht hatte.

Und wenn es außer uns doch noch etwas gibt was bedeutet das dann in Hinblick auf die Religionen. Haben sie am Ende doch recht und welche (es gibt ja doch einige) kommt der Wahrheit am nächsten?


Leon
18.4.2015 11:23
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Neo: “Wenn man alles was wir heute SICHER wissen zusammen nimmt, was ist dann wahrscheinlicher: Das das Universum und das was darin stattfindet rein zufällig irgendwann angestoßen wurde, oder das am Anfang eine Intelligenz/höheres Wesen (wie immer man das auch nennen mag) stand?”

Neo, damit verlagerst Du doch die Frage nur vor. Woher kam denn diese “Intelligenz/höheres Wesen?” Wiederum von einem “höheren Wesen”? Das geht ewig so weiter, wenn Du von einer Schöpferinstanz ausgehst, stellt sich doch sofort die Frage, woher die wohl kam.

“… auf die Religionen. Haben sie am Ende doch recht und welche (es gibt ja doch einige) kommt der Wahrheit am nächsten?”

Also, am nächsten dran liegen wohl die Tyromancer. Die anderen Religionen als solche kommen der Wahrheit nicht nahe.

Überlege doch mal: Was wäre es für ein übles Spiel von einer “Schöpferinstanz”, den Menschen mit einem Gehirn auszustatten und ihm dann zu verbieten, es zu benutzen? Was sollte das denn bringen? Rechthaberei ist eine menschliche Eigenschaft. Es ist schwer vorstellbar, dass eine “Schöpferinstanz” darunter leiden sollte.

Diese Schöpferinstanz, die den Menschen mit Denkfähigkeit ausgestattet hätte, wüßte doch von vornherein genau, wie jeder einzelne Mensch damit umgehen würde. Warum sollte der den Menschen dann noch “prüfen”?

Wenn Du einen Kugelschreiber loslässt, fällt der nach unten. Das weißt Du. Würde es Dir wirklich Spaß machen, Tausende, Millionen von Kugelschreibern einzeln anzuheben und fallen zu lassen?
Was hättest Du davon? Du weißt doch von vornherein, was dann passiert.

Es spricht nichts gegen die Annahme, dass es im Universum auch andere Lebensformengibt gibt, vielleicht sogar solche ohne physische Präsenz.

Gegen die Annahme, dass eine rechthaberische Gottheit den Menschen geschaffen hat, spricht dagegen eine ganze Menge. Es passt einfach vorn und hinten nicht. Falls wir tatsächlich konzipiert worden sind, dann wohl eher im Rahmen einer Art Experiment (s. auch Douglas Adams 😉 .


Neo
18.4.2015 14:54
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@Leon:
“Neo, damit verlagerst Du doch die Frage nur vor. Woher kam denn diese “Intelligenz/höheres Wesen?” Wiederum von einem “höheren Wesen”? Das geht ewig so weiter, wenn Du von einer Schöpferinstanz ausgehst, stellt sich doch sofort die Frage, woher die wohl kam.”

Unsere Schwierigkeiten mit einer “übergeordneten Wesenheit” (um die Formulierung “Gott” zu vermeiden) kommen doch vor allem daher, daß wir in der Zeit (oder Kausalität) gefangen sind.

Für uns Menschen ist es selbstverständlich, daß alles was existiert einen definierten Anfangspunkt UND eine Ursache hat. Das nennen wir Kausalität, das Prinzip von Ursache und Wirkung. Was aber, wenn es einen solchen Punkt und die Ursache nicht gibt? Nehmen wir das Universum selbst. Das es existiert dürfte für ausnahmslos jeden Menschen unbestreitbar sein. Das es irgendwann einmal seinen Anfang genommen hat ist ebenfalls universeller Konsens. Ob man diesen Anfang nun “Big Bang” oder “Schöpfung” nennt ist dabei egal. Aber was war davor?

Das ironische ist, daß uns weder Naturwissenschaftler noch Theologen darauf eine definitive Antwort geben können. Die Naturwissenschaftler drücken sich erfolgreich um eine Antwort herum, wohlwissend, daß die Antwort mehr in den Bereich der Metaphysik führt als ihnen lieb ist. Aber auch das Christentum (das ist die einzige Religion mit der ich mich einigermaßen auskenne) läßt die Antwort auf diese Frage letztendlich offen. Im zweiten Buch Mose gibt Gott auf Moses Frage hin was er denn antworten solle wenn das Volk ihn fragt wer ihn geschickt hat seinen Namen mit “Ich bin” an. Das läßt zumindest den Schluß zu, daß Gott wie er in der Bibel beschrieben wird außerhalb jeden zeitlichen Ablaufs (also außerhalb der Kausalität) steht.

Letztlich gilt: Alleine die Tatsache, daß die Naturwissenschaft zu einer Sache nichts sagen KANN bedeutet nicht, daß es die Sache an sich nicht geben kann. Und das ist dann die Stelle an der Kutschera und seine Kollegen intellektuell unredlich werden. Sie tun nämlich so, als würde aus der Tatsache, daß die Naturwissenschaft über oben erwähnte übergeordnete Wesenheit nichts sagen kann zwingend folgen, daß es diese Wesenheit demzufolge nicht geben könne.

Die Naturwissenschaft kann weder Aussagen über die Existenz noch über die Nicht-Existenz eines Gottes machen, diese Frage gehört einfach nicht in ihren Zuständigkeitsbereich.


Gedöns
18.4.2015 17:23
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@Leon
„Neo, damit verlagerst Du doch die Frage nur vor. Woher kam denn diese “Intelligenz/höheres Wesen?” Wiederum von einem “höheren Wesen”? Das geht ewig so weiter, wenn Du von einer Schöpferinstanz ausgehst, stellt sich doch sofort die Frage, woher die wohl kam.“//
Meiner Ansicht nach nähert sich die Kunst manchmal sehr gut den Fragen und eventuellen Antworten oder gar Wahrheiten (vielleicht, weil sie niemals Gefahr laufen kann, verspottet oder widerlegt zu werden und also eine unerreichte Freiheit besitzt). Bei „Welt am Draht“ und „The 13th floor“ z.B. gab es also schon den Gedanken von in sich verschachtelten Matrizen, so daß dann Gott nur der sein kann, der keinen (über sich) hat, der ihm selbst und seiner ganzen Wirklichkeit den Stecker ziehen kann. Diese Frage wurde für christlich-jüdische Gläubige aber schon vor Jahrtausenden im Alten Testament im ersten Gebot endgültig beantwortet, so daß sie niemals ob dieser Frage dem Wahnsinn verfallen können 😉
Hilfreich ist aber auch immer wieder die (Wissenschafts-)Geschichte. Man kann also (@Manfred P) demnach irgendwann einen Quantencomputer erwarten, dessen Daten auch schnell genug ausgelesen werden können (so daß auch für uns – wenn man´s glaubt (!) – die Erschaffung einer Matrix rein technisch möglich wäre … 😉 ). Und bei historischer Betrachtung sollte klar sein, daß es niemals einen Gottesbeweis geben kann, wie auch einen Beweis der Nichtexistenz Gottes. Viele haben zwar ihren persönlichen Gottes“beweis“ gefunden – aber da hapert es immer mit der geforderten Nachvollziehbarkeit für jeden anderen zu jeder beliebigen Zeit. Man könnte ja das eigene Weiterleben nach dem Tode als einen solchen Beweis ansehen, den man dann (wo und wie auch immer) kollektiv feiern kann. Allerdings kann sogar dann und dort noch einer kommen und sagen: „Ja, gut – ich bin dann also in die Matrix meines Schöpfers gewechselt, aber der muß auch nicht unbedingt Gott sein!“ Ich glaube die Kirche lehrt aber, daß es aus existenziellen Gründen besser ist, spätestens in diesem Moment keine solchen Gedanken (mehr) zu haben 😉 .
Ich persönlich denke, daß reine Suche unsere ständige Aufgabe und Sinn des Lebens ist bzw. sein kann und sollte und glaube, daß mir ein höherer Sinn des Ganzen irgendwann noch völlig geoffenbart wird. (Der irdische Mensch würde diese vorzeitig offenbarte Großartigkeit seelisch und physisch gar nicht verkraften können – sagt man im jüdischen Glauben.)