Ansichten eines Informatikers

Bekloppte in Brandenburg: Brauchen wir jeden oder brauchen wir alle?

Hadmut
30.3.2014 14:20

Der SPIEGEL schrieb diese Woche kritisch über die ausufernde Sprachverhunzung.

Leider nur im gedruckten SPIEGEL 13/2014, Seite 124/125: „Die Polizei, Deine Freundin”

Es geht um die feministische Sprachverhunzung, die immer absurdere Züge annimmt. Anscheinend gibt es doch inzwischen etwas Kritik in der Presse. Sie spotten über den Schwachsinn, aus dem nun der neue Entwurf für das Brandenburgische Hochschulgesetz gebaut worden ist.

Alles muss immer doppelt erwähnt werden, immer in beiden Formen.

Was aber nicht mal der SPIEGEL merkt: Sie gendern nun schon doppelt. So hat man doch vor einiger Zeit „Student” durch „Studierende” ersetzt, damit es gegendert ist. Entsprechend war in der aktuellen Version des Hochschulgesetzes von Brandenburg auch noch von „Teilzeitstudierenden” die Rede. Nun steht da im Entwurf (z. B. Seite 25) tatsächlich

Die Immatrikulation oder Rückmeldung als Teilzeitstudierende oder Teilstudierender soll semesterweise oder für jeweils ein Studienjahr ermöglicht werden.

Die sind so dämlich, dass man’s brummen hört. Nun soll die (schwachsinnige und grammatikalisch falsche) Partizipiensprache, die ja eigentlich schon gegendert und geschlechtsneutral sein sollte, nochmal aufgespalten in ein künstliches maskulinum und femininum. Warum schreibt man dann nicht gleich Teilzeitstudent und Teilzeitstudentin? Sind die inzwischen schon so verblödet, dass sie ihren eigenen Gender-Quatsch für Normalsprache halten und glauben, ihn nochmal gendern zu müssen? Erinnert mich an die Spinner, die sich darüber beschwerten, dass man in den Anreden „Herr Meier” und „Frau Meier” den Mann als Herrn und die Frau nur als Frau anspreche, was eine diskriminierende Aufwertung nur des Mannes war, und forderten, dass man ihn als „Mann Meier” anspreche, aber nicht wussten, dass nicht der Mann, sondern die Frau höher bewertet ist, weil »Frau« schon die herrschaftliche Bezeichnung und das Gegenstück zu Mann nicht Frau sondern Weib ist. Also wird der Mann noch in der Grundbezeichnung, die Frau aber bereits allgemein in der höheren Anrede bezeichnet, ist also schon bevorzugt, und trotzdem beschweren sie sich noch über Benachteiligung. Dabei liegt es nur in Bildungsmangel. Erinnert mich aber auch an George Orwells 1984, wo sich die Sprachverhunzung und -einengung ja auch immer weiter verstärkte und ins Absurde steigerte. „Doppelplusgut” ist von der gleichen Kategorie wie „Teilzeitstudierender”.

Wer schreibt sowas?

Die Landesregierung von Brandenburg. Also vermutlich die Forschungsministerin Sabine Kunst.

Kurioserweise heißt es ja zur Begründung der Frauenquote immer, dass Frauen so ihre eigenen Stärken und Qualifikationen hätten, darunter wird immer an erster Stelle (siehe z. B. gerade die Änderungen bei den Anforderungen der Bundeswehr) das „Kommunikative”. Was erstaunt, wenn man bedenkt, dass all die feministisch verhunzten Texte nicht nur unlesbar, sondern auch inhaltlich und grammatikalisch falsch und zudem einfach dämlich sind. Die angeblich so Kommunikationsstarken (sollte man schreiben Kommunikationsstarkinnen?) können meistens nicht mal ihre eigene »Muttersprache« richtig und maßen sich dennoch an, anderen Sprachvorschriften zu machen.

Sie beschreiben auch, wie inzwischen alles und jeder unter Druck gesetzt wird, wenn auch nur ein »falsches« Wort rauskommt. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering sei schon so eingeschüchtert, dass er sich nicht mehr traut zu sagen „Jeder wird gebraucht” und stattdessen sagt, „Alle würden gebraucht”. Das ist aber eine ganz andere Aussage. Es ist inhaltlich ein Riesen-Unterschied, ob man sagt, man braucht jeden, oder ob man sagt, man braucht alle. Wenn ich sage, ich brauche jeden Mitarbeiter, heißt das, so viele wie möglich. Wenn ich sage, ich brauche alle Mitarbeiter, heißt das, dass ich ausnahmslos alle brauche und es nicht geht, wenn einer fehlt.

Aber solche Sprachunterschiede kapieren die angeblich so Kommunikationsstarken erst gar nicht. Feminismus beruht vor allem auf der antrainierten Unverfrorenheit, Dummheit und Unfähigkeit für Überlegenheit zu halten. Sie sind nicht mehr fähig, logisch, korrekt und konsisten zu kommunizieren, aber geben diese Unfähigkeit als sprachliche Überlegenheit aus.

Und das nimmt groteske Formen an: Viele Feministinnen geben sich als Sprachforscherinnen, Sprachspezialistinnen, Sprachanalytikerinnen aus (siehe z. B. aktuelle Stellenausschreibung), können aber nicht mal ein Partizip vom Passiv unterscheiden. Der Triumph der Unfähiginnen.

Deshalb, so der SPIEGEL, habe das Bundesjustizministerium nun strenge Richtlinien erarbeitet und als „Handbuch der Rechtsförmlichkeit” herausgegeben (von dem ich jetzt auch nur eine alte Version von 2008 gefunden habe, scheint aber eine neue, verschärfte Version zu geben).

Kennt Ihr Schillers Gedicht „An die Freude”, besser bekannt als Beethovens 9. Sinfonie „Freude schöner Götterfunke”? Darin heißt es „alle Menschen werden Brüder”. In Kiel wollen sie das gendern und „alle Menschen werden Geschwister” draus machen. Wieder die Fälschung und Veränderung der Sprache wie in 1984. (Fragt sich, wie sich das dann auf „Deine Zauber binden wieder” reimen soll, aber das bleibt wohl das Geheimnis feministischer Sprachüberlegenheit.)

In Mecklenburg-Vorpommern dürfe man »man« nicht mehr verwenden.

Einen Bock (Sorry, eine Ziege) schießt allerdings auch der SPIEGEL selbst: Ereifert sich darüber, dass man bei Firmen nun von Arbeitgeberin und bei der Universität von Antragstellerin rede. Das ist aber normal und richtig, vor Gericht heißen juristische Personen und Behörden auch „die Beklagte” und „die Antragstellerin”. (Es gibt aber auch männliche, etwa den Bund und den Fiskus.)

Gut ist der Spiegel dann wieder beim Spott darüber: Türklinken müsste man nun als Türöfnerinnen und Taschen als Behälterinnen bezeichnen.

An der Uni Kiel gäbe es eine Pädagogik-Professorin namens Birgit Brouer, die ihre Studenten zu gesinnungskonformer Sprache zwingt, und verlangt, dass Seminararbeiten geschlechtersensibel verfasst werden müssten. Wer nicht spure, bekäme Ärger. Das ist verfassungswidrig, sowas darf sie als Professorin gar nicht verlangen. Aber hey, sie ist Frau, und Professorinnen müssen ja heute gar nichts mehr können und wissen, spätestens seit das Bundesverfassungsgericht feministisch sabotiert wurde und das Prüfungsrecht abgeschafft hat. Frau und durchverbeamtet, wozu sollten die sich noch über Rechte und Pflichten informieren? Frau, Professorin, verbeamtet ist heute die Lizenz zu lebenslanger Willkür und Freibrief für grenzenlose Inkompetenz und Anspruchslosigkeit. Solche Leute sind unkündbar durchfinanziert bis ins Grab. Wozu noch über Pflichten und Aufgaben informieren? Und daraus werden nun wieder die Lehrerinnen geschnitzt, die wir auf unsere Kinder loslassen.

Nun gebe es aber Streit, so der Spiegel. Nicht als Widerstand, sondern innerhalb des feministischen Lagers. Manche merken selbst dort, wie dämlich sich das alles anhört. Manche wollen jetzt statt Beamter und Beamtin verkürzt sowas wie Bürger/in. Daran stören sich andere, weil das weibliche dadurch zu sekundär wirke und ausgeklammert werde. Andere wollen BürgerIn, woran sich aber dann die „Buchstaben-Ethikerinnen” stören, weil sie darin ein Phallus-Symbol sehen.

Außerdem kommen nun die Intersexuellen, Transsexuellen, Lesben, Schwulen und Tunten um die Ecke und beschwerten sich darüber, dass die Sprache nur zwischen Männern und Frauen aufgeteilt werden solle, und fordern auch für sich alle ihre Sonderform.

Es wird immer dämlicher. Immer blöder. Immer absurder.

Warum?

Die Antwort ist einfach: Alle die Spinnerinnen, die daran beteiligt sind, sind entweder Professorinnen oder Politikerinnen, und alle haben auffällige und umfangreiche fachliche Kompetenzlücken. Das ist eine Folge der Taktik, kompetenzlose Leute in die hohen Posten zu pressen. Weil die sich mit nichts ernsthaftem oder nützlichem beschäftigen können, brauchen die halt irgendeine Ersatzbeschäftigung. Würden die ernstlich arbeiten, würden sie solche Sprachverhunzungen gar nicht erst machen, weil sie dann merkten, wie das stört.

So haben wir schon die Rechtschreibreform bekommen. Und den Feminismus als totalitäre Staatsreligion.

40 Kommentare (RSS-Feed)

Joe
30.3.2014 14:46
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Bei der Rechtschreibreform – der ersten staatlichen Verblödungskampagne – bin ich selber auch ausgestiegen. Das war so der Punkt, wo ich staatliche Verlautbarungen nicht mehr für voll genommen habe. Und wenn mich jemand deswegen als zurückgeblieben bezeichnet, verweise ich ihn auf Gendersprech, was ja die logische Fortsetzung davon ist.


_Josh
30.3.2014 15:04
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Bin bereits auf die erste Einlassung zu diesem Thema von unserem gemeinsamen Freund Anatol Stefanowitsch gespannt.
🙂


Peter
30.3.2014 15:41
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Irgendwann gibt es dann auch Pullermänner und Pullermännerinnen.
Es gibt dann auch der Flüchtling und die Flüchtlingelin.
Zwei weibliche Flüchtlinge sind dann Flüchlingelininnnnnnnen.
Aus “der Tampon” wird dann “die Tampönin”, zwei sind dann “die Tampöninnnnnen”.
Aus “der Bikini” wird dann “die Bikininin”, zwei sind dann “die Bikininnnnnen”
UND: Aus “die Krawatte” wird “der Krawatter”.
Aus “der Schnürsenkel” ……..
Aus “der Schuh” …….

So ist das mit den Pisagebildeten.


Pete
30.3.2014 18:24
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Manchen Leuten sollte man mal das Konzept vom “generischen Maskulinum”, bzw. “generischem Femininum” so lange einpruegeln, bis sie es begriffen haben. Dieses PC/Gender/waswweissich -Neusprech geht mir schon seit langer Zeit auf den Geist.


Hadmut
30.3.2014 18:30
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A bah, da muss man nicht prügeln.

Einfach mal eine gewisse Grundbildung herzustellen wäre schon ein Fortschritt. Diesen Sprachfeministinnen mangelt es schlichtweg an Wissen über Sprache – und trotzdem halten sie sich für berufen und befähigt, Sprache zu analysieren.


Joe
30.3.2014 19:07
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Manchen Leuten sollte man mal das Konzept vom “generischen Maskulinum”, bzw. “generischem Femininum” so lange einpruegeln, bis sie es begriffen haben.

Der Plural wird ja mit Ausnahme des Dativs grundsätzlich feminin dekliniert. Deswegen heißt es ja sie, die Studenten und nicht “er, der Stundentinnen”. Einzig im Dativ spricht man von ihnen, um sie von ihrem Genitiv abgrenzen zu können. Das Femininum ist in 3/4 Casus eindeutig in der Überzahl.

Dabei möchte ich noch auch nochmal auf die Tatsache hinweisen, daß wir Deutschen uns offiziell gegenseitig mit großgeschriebenen weiblichen Höflichlichkeitsformen anreden. (“Hallo Sie da!”)

Sprache prägt aber das Denken, wie soll denn so eine Gesellschaft erfolgreich den Feminismus überwinden?


Heinz
30.3.2014 20:20
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> Viele Feministinnen geben sich als Sprachforscherinnen, Sprachspezialistinnen, Sprachanalytikerinnen aus

Und einige sind sogar Professoren manchmal sogar für Linguistik, wie z.B. Antol Stefanowitsch.


Bud
30.3.2014 20:50
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> Sprache prägt aber das Denken, wie soll denn so eine Gesellschaft erfolgreich den Feminismus überwinden?

Naja, da bin ich skeptisch. Das ist das Argument, warum überhaupt mit den Doppelnennungen und Binnen-Is angefangen wurde. Angeblich resultiert das Denken aus der Sprache. Und das liegt ja auch der Idee des Neusprech in “1984” zugrunde.

Mich hat das noch nie überzeugt. Ich bin da genau entgegengesetzter Meinung. In erster Linie folgt die Sprache dem Denken. Das Denken wiederum ist die kognitive Verarbeitung der Wahrnehmung der Umwelt. Unterm Strich ist die (natürlich entstandene) Sprache so wie sie ist, weil die Umwelt, die sie beschreibt, so ist wie sie ist.


Joe
30.3.2014 21:03
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Naja, da bin ich skeptisch. Das ist das Argument, warum überhaupt mit den Doppelnennungen und Binnen-Is angefangen wurde. Angeblich resultiert das Denken aus der Sprache. Und das liegt ja auch der Idee des Neusprech in “1984? zugrunde.

Und es wurden schon eine Menge Menschen erfolgreich mit Neusprech verblödet. Oder traut sich etwa noch jemand, unbefangen “Neger” zu sagen?


Hadmut
30.3.2014 21:06
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Naja, den Gebrauch von „Neger” würde ich jetzt nicht als Maßstab nehmen, aber es gibt ja inzwischen so wahnsinnig viele komplett Ideologieverstrahlte, mit denen überhaupt kein inhaltliches Gespräch mehr möglich ist.


Missingno.
30.3.2014 21:19
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Ich hatte das ja für einen Fehler gehalten, aber vielleicht war die Webentwickelnde einfach schlau: bei CinemaxX gibt es bei der Anmeldung die Auswahl “Mann” und “Frau” und bei Abschluß der Registrierung mit ersterem gibt es eine Begrüßungs-E-Mail mit “Hallo Mann Vorname Nachname”.


Hadmut
30.3.2014 21:20
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> aber vielleicht war die Webentwickelnde einfach schlau

Eher dumm.

Sollte man wegen Sexismus anzeigen.


Pete
30.3.2014 21:20
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“Neger” darf man nicht mehr sagen, “Farbige” anscheinend auch nicht mehr.
Will sagen, fuer einen verpoenten Begriff definiert die PC einen neuen, der wird so lange benutzt, bis er auch “verbrannt” ist und dann geht es wieder von vorn los. Es ist vollkommen sinnlos, einen Begriff, der als diskriminierend etc. definiert wird, durch einen neuen zu ersetzen, denn die Diskriminierung wird ihm vererbt. Anfangs wird es natuerlich nicht wahrgenommen, aber spaeter kommt das Erbe wieder durch. Auch aus dem Grund gehen mir diese Sprachverhunzer so fuerchterlich auf den Geist.


Hadmut
30.3.2014 21:29
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@Pete: Es ist völlig egal, was gerade erlaubt ist. Jeder Begriff wird in ca. 3-10 Jahren als verpönt verboten. Mal war „Schwarze” politisch korrekt und dann verboten, dann „Farbige”, irgendwann mal „Afroamerikaner” und so weiter. Wie 1984. Doppelplusgut.


Joe
30.3.2014 21:21
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Naja, den Gebrauch von „Neger” würde ich jetzt nicht als Maßstab nehmen, aber es gibt ja inzwischen so wahnsinnig viele komplett Ideologieverstrahlte, mit denen überhaupt kein inhaltliches Gespräch mehr möglich ist.

Man fängt halt klein und vorsichtig an und diskreditiert dann in einer Salamitaktik neutrale Begriffe wie z. B. “Mann” oder “man” (beides abgeleitet von “jemand”), bis sie niemand mehr benutzen will.

“Neger” ist deswegen so ein hervorragendes Beispiel, weil die Transformation zum PC-Badword* bereits abgeschlossen ist. Es wird ja versucht, Leuten die sprachlichen Mittel zu rauben, ethnische Unterschiede überhaupt noch benennen zu können, denn genau das ist ja im Rahmen der Gleichschaltung gewünscht. Und exakt genauso soll es bei Unterschieden von Geschlecht und “sexueller Orientierung” laufen.

Deswegen ist kein inhaltliches Gespräch mehr möglich und es soll auch keines möglich sein, ohne daß sich jemand in Sprechverboten verheddert.

*) Das Interessante an diesen PC-Badwords ist, daß die Ideologen damit noch eine Klasse unterhalb normaler Schimpfwörter (wie bspw. “Scheiße”, “Arschloch” usw.) aufgemacht haben. Während letztere kontextabhängig oppurtun sind (und ggf. mit einem Piepton ausgeblendet werden), ereilt jemanden bei Gebrauch eines PC-Badwords sofort die Höchststrafe und er wird exkommuniziert und aus der Talkshow geworfen. Das hat schon sektenähnliche Züge…


Missingno.
30.3.2014 22:03
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Erinnert mich jetzt ein wenig an den South-Park-Film.
“Eric, did you just say the F-word?” – “Jew?”

Ist “Vollpigmentierte” noch erlaubt? 😉

Und “dumm” ist bestimmt auch nicht mehr politsch korrekt. 😀 Das heißt doch “förderungsbedürftig”.


Hadmut
30.3.2014 22:11
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Jehowa, Jehowa,…


HansG
30.3.2014 22:15
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Steine! Frische Steine! Spitze Steine. Runde Steine. Flache Steine heute im Angebot. Rabatt wenn ein Bart erworben wird.


Emil
31.3.2014 1:27
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Ach herrje, die Stellenausschreibung ist von Professx “Lann” Hornscheidt, der bekannten Berliner Sprachverhunzerin. Die hatten wir doch neulich erst im Programm.

http://www.lannhornscheidt.com/2013/11/21/blog-zu-feministischem-sprachhandeln/

Selbst die taz findet die Dame putzig:

Pfeilkröte Feminismus

„Studentx“ und „Studier*“: Über die Elimination jeder denkbaren Form der Ausgrenzung durch sprachmolekulare Teilchenbeschleunigung.

http://www.taz.de/!128389/

Ich hoffe, du hast ein Gegengift, Hadmut. 😉


michael
31.3.2014 2:15
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Am Begriff “Afroamerikaner” zeigt sich recht schön, wie viel von der PC-Ideologie ohne weiteres Nachdenken einfach importiert wurde. Für US-Bürger mag es sich ja anbieten, nachdem “Negro” sowie “Colored” ebenso verbrannt sind, nun eben von “African American” zu sprechen (auch wenn’s eigentlich noch eine Stufe rassistischer ist – oder habe etwa alle Afrikaner dunkle Haut?) – aber wenn deutsche Sozialhelfer von “Afroamerikanern” reden, wenn sie jemanden meinen, der z.B. in Zentralafrika aufwuchs und dann nach Europa kam, ist das einfach hirntot.


Heinz
31.3.2014 4:59
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> “Neger” darf man nicht mehr sagen, “Farbige” anscheinend auch nicht mehr.

Ich denke nicht, dass unsere schattenfabigen Mitbürger alle so empfindlich sind.

Die meisten, die sich aufregen, kommen aus der Critical Whitnes(o.Ä.)-Fraktion.


Gast$FF
31.3.2014 6:47
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> Das heißt doch “förderungsbedürftig”.

Nein, politisch korrekt heißt das zur Zeit “anders begabt”.


Horsti
31.3.2014 7:19
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Das Binnen-I wird echt mit einem Phallus-Symbol in Verbindung gebracht? Mir scheint, da wäre mal eine längere Psychotherapie angesagt.
Könnte ja jetzt jeder Depp kommen und den Schrägstrich (/) z.B. bei Autofahrer/Innen ebenfalls als irgendwie persönlich beleidigend empfinden. Was ist mit dem O? Könnte man mit irgendwas Analem in Verbindung bringen. Das B, oder die 8 mit Brüsten. Vermutlich werden als Nächstes dann Buchstaben verboten. Kommen ja ohnehin aus alt-patriarchaler Zeit, Zahlen ebenso. Hauptsache politisch korrekt durchgegendert.


Fredi
31.3.2014 8:01
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@Bud: Der Sinn von Newspeak ist, dass gewisse Konzepte nicht mehr in Worte gefasst und kommuniziert werden können und allerhöchstens als abstrakte Konzepte im Kopf existieren, es funktioniert also auch in die andere Richtung. Dafür gibt es in Nineteen Eightyfour aber natürlich noch die Konzepte Crimestop und Doublethink mit denen verhindert wird, dass sich solche Gedanken überhaupt erst bilden.
Überhaupt finde ich diese ständigen Vergleiche mit Nineteen Eightyfour etwas voreilig. Dieses feministische Sprachhandeln-Gedöns zielt nicht darauf ab, Konzepte zu eliminieren, sondern im Sprachgebrauch deutlicher zu differenzieren um möglichst alle Menschen anzusprechen. Da geht’s nicht einfach nur ‘gegen Männer’ sondern gegen die bei denen sogenannte binäre Einteilung in Mann und Frau, die als einschränkend empfunden wird. Kritisiert wird, dass ‘Mann’ und ‘Frau’ in erster Linie ‘cissexuell Mann respektive Frau’ bezeichnet, dementsprechend auch Anreden wie ‘Meine Damen und Herren’. Die zielen letztlich auf Abschaffung von ‘Normativitäten’ ab, also der unterbewussten Mitteilung, dass ‘cis-hetero-weiß’ die gesellschaftliche Norm sei (obwohl sie das ja rein zahlenmäßig eigentlich ist, aber naja).
Sicherlich sind da einige Analogien zu Nineteen Eightyfour zu machen, aber da vorgestellten Konzepte sind nicht so einfach, dass man jegliche Form von künstlicher Sprachveränderung direkt als NEUSPRECH!!11 bezeichnen sollte.
Nichtsdestotrotz ist dieses feministische Sprachhandeln extrem unästhetisch und stört den Lesefluss ungemein (was ja sogar gewünscht ist, um auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen).


Stuff
31.3.2014 8:48
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Da wird das sogar vorgelesen: 84:11 Minuten lang…

http://www.belleslettres.eu/artikel/der-oder-das-blog_genus.php


UndeutschGast
31.3.2014 8:58
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“Das Binnen-I wird echt mit einem Phallus-Symbol in Verbindung gebracht?”
Würde mich nicht wundern. Hab selbst mal wen getroffen, der der Meinung war, daß man Gasbeton nicht mehr sagen darf, weil es an den 2ten Weltkrieg erinnern würde. Es gibt Kombinationen, auf die kommt man selbst nicht.

Jetzt aber mal ehrlich: Dieses ganze gegendere und die Links hier in dem Blog, das ist doch alles nur Fake. So blöd kann man/es/sie/was/auch/immer selbt als komplett unbelichtete (unbelichtitinne? :P) gar nicht sein.


Bud
31.3.2014 9:27
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@Pete: Für dieses “Verbrennen” hat sich der Begriff Euphemismus-Tretmühle etabliert.
http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Euphemism&oldid=547281626#Euphemism_treadmill

“Neger” ist in der Tat ein gutes Beispiel, um diesen Effekt zu zeigen. Ein anderes ist “Behinderter”, wofür im Laufe der Zeit auch allerlei Begriffe verbrannt wurden. Und bei uns natürlich “Ausländer”.

Ich war weiter oben unvollständig. Richtig ist zwar, daß das Denken in seiner Wirkung dominant gegenüber der Sprache ist, aber ich habe weggelassen, was andere ganz richtig klargestellt haben, nämlich daß die Kommunikation sehr wohl durch die Sprache geprägt/eingeschränkt wird.


Kreuzweis
31.3.2014 10:36
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“Jehowa, Jehowa,…”

Wer den Witz der Anspielung nicht kennt / versteht:

lepenseur-lepenseur.blogspot.de/2014/03/immer-aktuell.html


euchrid eucrow
31.3.2014 10:49
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politisch korrekt heißt das zur Zeit “anders begabt”

…was in der heutigen pädagogik durchaus als “stärke” ausgelegt werden kann und für förderungswürdig erachtet wird.

@horsti
http://laden13.de/b19447.jpg


Andrea
31.3.2014 15:08
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In dem überarbeiteten Gesetz wird übrigens auch eine Frauenquote von 50% gefordert.

§ 6 Abs. 3:
„(3) Für jede Hochschule sind ein Gleichstellungskonzept und gegebenenfalls dezentrale Gleichstellungspläne zu erstellen, die den Abbau von Unterrepräsentanz von Frauen zum Gegenstand haben. Unterrepräsentanz liegt dann vor, wenn in Besoldungs- oder Entgeltgruppen sowie Funktionen mit Vorgesetzten- und Lei-
tungsaufgaben weniger Frauen als Männer beschäftigt sind. […]“

Ich hatte versucht auch mit der Brandenburgischen Studierendenvertretung Kontakt aufzunehmen, da diese ja öfter mit dem Ministerium über das neue Hochschulgesetz gesprochen haben. Allerdings habe ich nie eine Antwort erhalten.


Hadmut
31.3.2014 15:36
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Aber weniger Männer als Frauen wäre keine Unterrepräsentanz?


Joe
1.4.2014 0:56
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Aber weniger Männer als Frauen wäre keine Unterrepräsentanz?

Nein, denn dem haarigen Nutzvieh stehen ja keine Rechte zu.


Herrmann
1.4.2014 6:28
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http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_gesammelten_maerchen_der_geschwister_gruen_12
“Die Genders stehen deutlich in der Tradition der Strukturalisten, die behaupten, dass Begriffe auf nichts anderes hinweisen als auf ihren Gebrauch innerhalb der Sprache. Um an einem ganz konkreten Beispiel zu bleiben: das Ich ist für Strukturalisten nur die Summe der Beziehungen, die der Begriff Ich in der Sprachverwendung eingeht. Das Ich als integralen Bestandteil der Individualität leugnen sie. So ähnlich sehen es auch die Genders mit Mann und Frau. Mann und Frau werden in einem sprachlichen Rahmen benutzt, ohne dass dem Rahmen abbildende Funktion oder eine Realität unterstellt werden könnte.”


Troll
1.4.2014 8:29
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@Joe

Negerinnen und Neger, wenn ich bitten darf. Und Trans*_/?=.


Missingno.
1.4.2014 9:13
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> In dem überarbeiteten Gesetz wird übrigens auch eine Frauenquote von 50% gefordert.
Mindestens 50%.

> Unterrepräsentanz liegt dann vor, wenn in Besoldungs- oder Entgeltgruppen […] weniger Frauen als Männer beschäftigt sind.
Also wenn in Lohngruppe A 9 Frauen und ein Mann beschäftigt sind und in der niedrigeren Lohngruppe B 9 Männer und eine Frau, dann ist eine “Gleichstellung”, wenn man 8 Männer von B nach A “befördert”, damit sie mehr verdienen oder, noch besser, wenn man 8 Frauen von A nach B steckt, die dann weniger verdienen. Klingt doch super.


Striesen
1.4.2014 16:44
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Francis Schmit
1.4.2014 18:31
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Die “Welt” glaube ich berichtete vor Jahren, dass die Schriftstellerin Sarah Kuhlen in einer Lesung über Kindheitserinnerungen unter anderen von ihrer Negerpuppe sprach, wie sie in den sechziger von jungen Lehrerpaaren den kleinen Mädchen geschenkt wurden. Da sprang ein Mann im Publikum auf und rief “ich will die Polizei rufen.
In berlin gibt es eine im Jahr 1700 angelegte Mohrenstraße, weil es kein anderes Wort gab. Das haben sich nun die närrischen Kolonialhetzer aufs Korn nehmen und wollen den Straßennamen durch Nelson-Mandela-Avenue ersetzen, obwohl dafür die Straße “kurfürstendamm” viel eher in Frage käme als monarchistisches relikt. Seit Jahren kursiert die Anekdote, Fanatiker Hätten in das Straßenschild mit einem Schraubenzieher zwei längsstriche auf das “o” eingraviert…
Während der kolonialen Entwicklungsphase, die zum Koúlturwandel und zur technischen Anpassung an den Rest der Welt führte, wurden Europäer durch ihre Staatsbürgerschaft charakterisiert. Eine Zentraalafrikanische oder Kameruner Staatsbürgerschaft gab es erst kurz vor der Unabhänigkeit 1959. Bis dahin waren die Menschen Neger oder Eingeborene ohne rechtlichen Status, wohl aber Fürsorgepflicht der kolonialen Übergangszeit.
Genderei neomarxistische Kolonialhetze, alles dieselbe Idiootie.


emannzer
1.4.2014 21:05
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Na ja, Brandenburg liegt ja bei Berlin.

Da scheinen immer mehr herumzuspinnen: Heute in den Medien (BZ, Welt, Bild): “Erster Berliner Friedhof nur für Lesben” – ich hielt das erst für einen Aprilscherz und nahm es humorig: http://emannzer.wordpress.com/2014/04/01/welch-ein-datum-was-fur-nachrichten/

Aber je mehr ich recherchierte, desto mehr scheint es tatsächlich Realität zu sein, unterstützt übrigens durch die evangelische Kirche …

Da wundert mich die, von dir wunderbar kritisierte Sprachverhunzung durch die Spinnerinnen und Ideologinnen nebst hechelnd daneben dackelnden ‘Rüden’ kein Stück mehr.

Aber man kann es zum heutigen Datum auch positiv sehen: 6 Feet under, lesbische Feministinnen endlich ‘unter’ sich (in jeder Hinsicht).


Wima
3.4.2014 9:59
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Der – Die – Das

Vor allen deutschen Hauptwörtern steht ein Artikel, wobei der weibliche mit 46% am häufigsten auftritt und vom männlichen mit 34% und sächlichem mit 20% gefolgt werden.[*] Diese Angaben beziehen sich aber nur auf die ‘Einzahl’. In der ‘Mehrzahl’ werden Dinge immer mit weiblichem Artikel versehen. Sogar der Mann wird, sofern in der Mehrzahl, mit weiblichem Artikel angesprochen. “Die” Männer!

Da es für jedes Hauptwort die Einzahl und die Mehrzahl gibt, ist die Hälfte aller Artikel schon mal weiblich. Die andere Hälfte wird, wie oben genannt, aufgeteilt.

Daraus ergeben sich:
73% weibliche Artikel
17% männliche Artikel
10% sächliche Artikel

Von einer Benachteiligung des weiblichen Artikels sprechen deshalb nur
Feministen in ideologischer Verblendung.

[*] http://www.duden.de/-unnuetzes-sprachwissen—-die-dudenredaktion-zeigt-erstaunliches-ueber-unsere-sprache


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